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Alfred Kliegl 2 September 1877 in Munchen 7 November 1953 in Siegsdorf war ein deutscher Chemiker und Professor fur pharmazeutische Chemie an der Universitat Tubingen Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenSein Vater Adalbert Kliegl war ein wohlhabender Handler mit hohem Ansehen Seine Mutter Amalie stammte aus Munchen Die Schwester von Alfred Kliegl Eugenie mit der er sehr eng verbunden war hatte Kinderlahmung und verstarb bereits 1951 Ihr Tod traf ihn sehr schwer 1904 heiratete er seine Cousine Erna Kegel die ihm nach dem Tod seiner Schwester eine grosse Stutze war Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Siegsdorf Leben BearbeitenAlfred Kliegl besuchte bis 1896 das Wilhelmsgymnasium Munchen 1 und schloss dieses mit dem Reifezeugnis ab Anschliessend studierte er zwei Jahre an der Forstlichen Hochschule Aschaffenburg und ein Jahr in Munchen Danach stieg er auf Chemie um weil ihn die wissenschaftliche Seite der Naturbetrachtung und die Personlichkeit seines Lehrerers Adolf von Baeyer faszinierten und fesselten Dieser nahm ihn nach bestandenem Verbandsexamen als Doktorand an Er war der letzte personliche Schuler Baeyers Kliegl promovierte am 25 Juli 1903 zum Dr phil und war von 1903 bis 1904 kurz als Chemiker in Luneburg in der Wachsbleiche tatig Ab dem Sommersemester 1904 begann Alfred Kliegl seine Arbeit im chemischen Laboratorium der Universitat Tubingen Zuerst arbeitete er zwei Jahre privat wissenschaftlich und erhielt im Sommersemester 1906 die Stelle des Vorlesungsassistenten bei Wilhelm Wislicenus dem Professor fur Chemie 1908 ubertrug er Kliegl die Stelle des Unterrichtsassistenten in der anorganischen Abteilung Am 17 August 1909 konnte sich Alfred Kliegl mit seiner Arbeit Zur Kenntnis aromatischer Nitroverbindungen fur Chemie habilitieren Sein Forschungsgebiet lag auf dem Gebiet der organischen Chemie sodass ihm Wislicenus die Leitung der organischen Abteilung zuteilte Am 12 August 1914 erhielt er die Dienstbezeichnung ausserordentlicher Professor Als der Erste Weltkrieg ausbrach wurde Alfred Kliegl zum Militardienst einberufen Erst mit dem Sommersemester 1919 konnte er wieder an die Universitat Tubingen zuruckkehren Nachdem Rudolf Weinland nach Wurzburg berufen wurde schlug Wislicenus dem Senat und der Regierung in Stuttgart seinen langjahrigen Mitarbeiter Alfred Kliegl als Nachfolger fur die Leitung der pharmazeutischen Abteilung vor Rudolf Weinland war wie sein Vorganger approbierter Apotheker gewesen Mit Kliegl stand ein Chemiker auf der Vorschlagsliste dies rief den Protest der Apotheker hervor Auch die Pharmaziestudenten wunschten sich in Eingaben und offenen Briefen die Berufung eines Apothekers als pharmazeutischen Hochschullehrer Die Fakultat hielt die Berufung aufrecht so ernannte der wurttembergische Staatsprasident Alfred Kliegl am 21 Marz 1921 zum ausserordentlichen Professor fur pharmazeutische Chemie an der Universitat Tubingen Wahrend des Krieges hatte er als neuer Professor an der Universitat Tubingen mit einigen Schwierigkeiten zu kampfen und musste sich in Expertenkreisen erst beweisen Die daraufhin in Aufrufen verbreitete Forderung Cavete Tubingen hatte einen Ruckgang der Zahl der Pharmaziestudenten zur Folge Sich durchzusetzen gelang ihm jedoch sehr gut und er setzte sich engagiert fur den Ausbau der pharmazeutischen Abteilung ein Diese war viele Jahre die kleinste Einheit des chemischen Universitatslaboratoriums Der Ausbau der Abteilung erfolgte erst in Kliegls letzten Jahren sodass er 1953 gerade noch mitbekam wie die Studenten in das neue Gebaude einzogen Die wissenschaftlichen Arbeiten von Alfred Kliegl blieben auch als Professor fur pharmazeutische Chemie weiterhin Problemen der organischen Chemie zugewandt Auf pharmazeutische Themen sind weder er noch seine Doktoranden in ihren Arbeiten eingegangen Seine Arbeiten beschaftigten sich mit 9 substituierten Fluorenen Reaktionen von Nitroverbindungen Anthranilabkommlingen Untersuchung von Verbindungen die aus Nitrobenzaldehyd und Phosphorhalogeniden bzw Phosphoroxychlorid bestehen ausserdem Acridon bzw Acridinderivate Nur wenige seine Arbeiten sind in der Literatur zu finden die meisten sind in Dissertationen niedergelegt Bis 1921 promovierten nur wenige Chemiker bei ihm Unter diesen befand sich ein Apotheker der langjahrige Kriegsteilnehmer Albrecht Wunsch aus Freudenstadt der am 14 Februar 1920 mit der Arbeit Uber die Isomerie beim 9 Acetoxyfluoren und uber Benzophenon p sulfosaure promovierte Als zweiter Apotheker promovierte Theodor Beck von Altensteig am 27 Februar 1924 Beck blieb danach noch auf der Stelle des Assistenten in der pharmazeutischen Abteilung Durch ihn nahm die Pharmazie einen Aufschwung Mit der Aufhebung des Pharmaziestudiums in Stuttgart im Jahre 1935 kam der dortige Abteilungsvorstand Eugen Bamann als ausserordentlicher Professor fur Pharmazie nach Tubingen sodass nun zwei Lehrstuhle fur Pharmazie bestanden die nie mehr als 45 Studenten fassten 1941 verliess Bamann Tubingen wieder und die Leitung der Ausbildung der Pharmaziestudenten ging wieder allein an Alfred Kliegl Zur Seite standen ihm als Assistenten vier Apothekerinnen und Chemikerinnen die Ende des Zweiten Weltkriegs promovierten Da Kliegl kein Mitglied der NSDAP gewesen war erwarteten das pharmazeutische Institut nach Kriegsende keinerlei Beschrankungen Trotzdem konnte die Zahl von Studenten die aufgenommen werden konnte aus Kapazitatsgrunden nicht erhoht werden 1947 wurde er trotz seiner bereits 69 Jahre zum Dekan gewahlt und setzte sich als Lehrer und Berater fur seine Studenten ein Im Sommer 1948 las Alfred Kliegl zum letzten Mal Pharmazie Er arbeitete noch einige Jahre in experimenteller Arbeit am Institut weiter bis ihn seine Herz und Kreislaufbeschwerden die durch starkes Rauchen verursacht wurden zur Aufgabe seiner Tatigkeit zwangen Seine Reihe der chemischen Berichte vermachte er seinem fruheren Institut und sein Haus in Siegsdorf Villa Trauneck Traunsteiner Strasse 8 der Universitat Tubingen die dieses als Ferienhaus nutzte Seine Andacht fand in Tubingen statt da er lange nicht in Heimat gewesen war Trotzdem war er in dort beliebt und fur seine gutige Art bekannt Veroffentlichungen BearbeitenA Kliegl uber Phenylfluoren Inaug Dissertat Universitat Munchen 1903 A Kliegl uber die Kondensation von Benzaldehyd mit Toluol 38 84 1905 A Kliegl uber Phenylfluoren 38 284 1905 A Kliegl uber die Nitroderivate des Tetramethyldiamidobenzophenons 39 1266 1906 A Kliegl uber die Synthese des o Nitro triphenylmethans 40 4937 1907 A Kliegl uber die Kondensation von o Nitrobenzaldehyd mit aromatischen Kohlenwasserstoffen in Gegenwart konzentrierter Schwefelsauren 41 1845 1908 A Kliegl zur Kenntnis aromatischer Nitroverbindungen Habilitationsschrift Universitat Tubingen 1909 A Kliegl Neue Bildungsweisen von Acridon 42 591 1909 A Kliegl und Karl Haas Apotheker Aromatische Homologe des symmetrischen Dichlordimethylathers 42 2581 1909 A Kliegl Fluorenather 43 2488 1910 A Kliegl und Karl Haas uber o o Dinitro tolan 44 1209 1911 A Kliegl und A Fehrle uber N Oxy acridon und Acridol 47 1629 1914 A Kliegl und H Huber uber die Einwirkung von Aluminiumchlorid auf Losungen aromatischer Nitrokohlenwasserstoffe in aromatischen Kohlenwasserstoffen 53 1646 1920 A Kliegl und A Schmalenbach b Oxy chinolin Derivate aus den N Benzal Verbindungen der o Aminophenyl essigsaure 56 1517 1923 A Kliegl A Wunsch und R Weigele Isomerie bei Fluoren 9 Derivaten 59 631 1926 A Kliegl und W Holle uber die Einwirkung von alkoholischem Alkali auf m Nitrobenzalhalogenide 59 901 1926 A Kliegl Isomerie bei Fluoren 9 Derivaten 62 1327 1929 A Kliegl F Weng und G Wiest Berichtigung zu unserer Mitteilung Isomerie bei Fluoren 9 Derivaten 63 1631 1930 A Kliegl Nochmals uber Isomerie bei Fluoren 9 Derivaten 64 2420 1931 A Kliegl und A Brosmle uber N Oxy acridon und Acridol 69 197 19361 A Kliegl und L Schaible uber die Konstitution der Bromierungsprodukte von Acridonen und N Hydroxy acridonen 90 60 1957 Literatur BearbeitenAlfred Kliegl In Chemische Berichte 92 1959 Nr 3 S 21 28 doi 10 1002 cber 19590920332 Armin Wankmuller 150 Jahre Pharmazie an der Universitat Tubingen In Physik Physiologische Chemie und Pharmazie an der Universitat Tubingen Mohr Tubingen 1980 S 79ff Einzelnachweise Bearbeiten Jahresbericht vom K Wilhelms Gymnasium zu Munchen 1895 96 Normdaten Person GND 117738484 lobid OGND AKS VIAF 45087875 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kliegl AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 2 September 1877GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 7 November 1953STERBEORT Siegsdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Kliegl amp oldid 191971451