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Alexandra Karen Kluge 2 April 1937 in Halberstadt 11 Juni 2017 in Berlin 1 war eine deutsche Arztin und Schauspielerin Bekanntheit erlangte sie durch die Zusammenarbeit mit ihrem Bruder Alexander Kluge der sie in mehreren seiner Filme einsetzte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und erfolgreiches Filmdebut 1 2 Ruckzug von der Schauspielerei 1 3 Privatleben 1 4 Dokumentation 2 Filmografie Auswahl 3 Auszeichnungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung und erfolgreiches Filmdebut Bearbeiten Alexandra Kluge wurde 1937 als Tochter des Arztes Ernst Kluge und dessen Ehefrau Alice Geburtsname Hausdorf geboren 2 Der Filmemacher Alexander Kluge ist ihr alterer Bruder 3 1945 entging die Familie der Bombardierung Halberstadts durch alliierte Flugzeuge bei der das Elternhaus komplett zerstort wurde 2 Nach der Trennung der Eltern zog ihr Bruder mit der Mutter nach Berlin Charlottenburg wahrend Kluge die Schule in der DDR besuchte 4 Sie studierte Medizin an der Humboldt Universitat zu Berlin dann in Frankfurt am Main und Munchen und wurde zum Thema Anorexia nervosa 1969 4 5 6 promoviert Spater arbeitete Kluge als Assistenzarztin in Berlin und als Krankenhausarztin in Frankfurt am Main 4 Von 1991 bis 2002 arbeitete sie als Assistenzarztin in der onkologischen Schwerpunktpraxis von Prof Ruhl in Berlin Seit 2002 war sie freie Mitarbeiterin bei den Kulturprogrammen der Kairos Film bei dctp Mit dem Film kam Kluge weitestgehend durch ihren Bruder in Beruhrung Fur ihn war sie als Regieassistentin tatig und beteiligte sich am Drehbuch zu dessen Kurz Dokumentarfilm Lehrer im Wandel 1962 63 Einem breiten Publikum wurde sie aber erst 1966 bekannt als sie die Hauptrolle in Abschied von gestern ubernahm dem ersten Langfilm ihres Bruders In dem Drama ist sie als junge Anita G zu sehen Tochter judischer KZ Uberlebender nach ihrer Flucht aus der DDR in die Bundesrepublik gerat die Krankenschwester auf die schiefe Bahn Abschied von gestern feierte seine Premiere 1966 bei den Filmfestspielen von Venedig wo der Film mehrfach preisgekront wurde Kluge erfand eigene Texte und spielte Szenen mit spontanen Einfallen woraufhin sie ihr Bruder als meine Mitautorin pries 5 Nach dem Premio Cinema Nuova in Venedig als Beste Schauspielerin sowie der Rosa d Oro der Filmjournalisten fur die sympathischste Personlichkeit der XVII Filmkunstschau in Venedig 7 erhielt Kluge ein Jahr spater den Bundesfilmpreis als Beste Hauptdarstellerin und den Medienpreis Bambi Ruckzug von der Schauspielerei Bearbeiten Obwohl der deutsche Kritiker Reinhard Baumgart in der Suddeutschen Zeitung die Zusammenarbeit der Kluge Geschwister mit der von Jean Pierre Leaud und Francois Truffaut verglich setzte Alexandra Kluge ihre Filmkarriere nach ihrem erfolgreichen Leinwanddebut nicht fort 4 Als Begrundung gab sie an sie wolle sich vom grossen Apparat nicht verwursten lassen 6 Sie war daraufhin nur noch gelegentlich als Darstellerin Sprecherin oder Drehbuchautorin an den Filmen ihres Bruders beteiligt Ruckblickend schrieb 2010 der Kritiker Andreas Platthaus Frankfurter Allgemeine Zeitung Man kann nur bedauern dass diese faszinierende Frau die das Zeug zu einer deutschen Jeanne Moreau hatte danach kaum noch Filme gedreht und stattdessen ihre Karriere als Arztin weiterverfolgt hat 8 Anfang der 1970er Jahre vertraute Alexander Kluge seiner Schwester in dem Film Gelegenheitsarbeit einer Sklavin 1973 die Rolle der Hausfrau und Mutter Roswitha Bronski an die sich mit einer Abtreibungspraxis gesellschaftspolitisch zu engagieren versucht 9 Nach der Rezension von Wilfried Wiegand Frankfurter Allgemeine Zeitung strahlt Alexandra Kluge in dem Film nur noch eine gebrochene Intellektualitat aus nachdem ihr im Erfolgsfilm Abschied von gestern eine unzerstorbare Naivitat ins Gesicht geschrieben gestanden habe Die Naivitat der Hauptfigur wirke nur noch dargestellt ihre Roswitha B wirke ein bisschen dumm was gegen die eigentliche Intention von Alexander Kluge spreche 10 Laut der Zeit handelt Gelegenheitsarbeit einer Sklavin vom Gesicht der Hauptdarstellerin Wenn Alexandra Kluge im Bild ist provoziert sie Zuneigung Zustimmung und spontane Sympathie auch oder gerade wenn sie alles falsch macht Ein sehr offenes schutzloses Gesicht verletzlich und ganz preisgegeben und dann wieder entschlossen und sicher mit Augen die ratlos und angstlich und gottergeben die Belehrungen ihres Mannes oder ihre Gelegenheitsarbeiten hinnehmen und doch eine unerschutterliche innere Ruhe ausstrahlen konnen 11 Kluges letzte Rolle war in dem Essayfilm Die Macht der Gefuhle 1983 Privatleben Bearbeiten nbsp Alexandra Kluges Grabstein auf dem Dorotheenstadtischen Friedhof in BerlinAlexandra Kluge heiratete 1968 Bion Steinborn der in den 1980er Jahren Herausgeber der Filmzeitschrift Filmfaust war Er spielte in Gelegenheitsarbeit einer Sklavin ihren Ehemann 12 13 1968 wurde sie Mutter eines Sohnes Andro Steinborn Eine enge Freundschaft verband sie mit dem ungarischen Literaturwissenschaftler Peter Szondi 1929 1971 den sie im April 1963 durch Theodor Adorno kennenlernte 14 Alexandra Kluge starb im Juni 2017 im Alter von 80 Jahren in Berlin Sie wurde auf dem Dorotheenstadtischen Friedhof in Berlin beigesetzt Dokumentation Bearbeiten Eine filmische Dokumentation uber Alexandra Kluge mit dem Titel Ich friere auch im Sommer und dem Untertitel Die zwei Leben der Alexandra Kluge wurde von der Dokumentarfilmerin Hanna Laura Klar angefertigt und im Deutschen Filmmuseum gezeigt 15 Filmografie Auswahl Bearbeiten1966 Abschied von gestern 1968 Feuerloscher e a Winterstein Kurzfilm 1973 Gelegenheitsarbeit einer Sklavin 1983 Die Macht der GefuhleAuszeichnungen Bearbeiten1966 Premio Cinema Nuova Kategorie Beste Darstellerin und Rosa d Oro bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig fur Abschied von gestern 1966 Deutscher Kritikerpreis fur Abschied von gestern Kategorie Film 1967 Bambi fur ihre schauspielerische Leistung in Abschied von gestern 1967 Bundesfilmpreis fur Abschied von gestern Kategorie Beste Hauptdarstellerin Weblinks BearbeitenAlexandra Kluge bei filmportal de Alexandra Kluge in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Schauspielerin Alexandra Kluge gestorben deutschlandfunkkultur de via archive org vom 13 Juli 2017 a b Borszik Oliver Interpretation zweier ausgewahlter Texte Alexander Kluges Ein Liebesversuch und Massensterben in Venedig GRIN Verlag Munchen 2007 ISBN 978 3 638 68179 7 S 3 Alexander Kluge In filmportal de Deutsches Filminstitut abgerufen am 2 April 2012 a b c d Alexandra Kluge In Internationales Biographisches Archiv 27 1974 vom 24 Juni 1974 a b Lob in Venedig In Der Spiegel Nr 38 1966 S 133 online a b Ach der Papili In Der Spiegel Nr 53 1967 S 86 online Zum Lampenfieber bin ich nicht gekommen In Frankfurter Allgemeine Zeitung 29 Oktober 1966 S 70 Platthaus Andreas Momente des deutschen Films V Abschied von gestern in der F A Z Filmedition In Frankfurter Allgemeine Zeitung 7 Marz 2010 Nr 9 S 28 Schober Siegfried Abschied von heute In Der Spiegel Nr 50 1973 S 145 online Wiegand Wilfried Sehnsucht nach gestern In Frankfurter Allgemeine Zeitung 1 Februar 1974 S 24 Alexander Kluges Neubeginn In Die Zeit 4 Januar 1974 Nr 2 Die Welt aus den Angeln heben taz de vom 7 Marz 2013 abgerufen am 14 Juli 2017 vgl Eintrag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek DNB 482610956 Ihre medizinische Dissertation veroffentlichte sie unter dem Namen A Karen Steinborn Kalberer Guido Denker auf Augenhohe mit dem Tragischen In Tages Anzeiger 6 Januar 2005 S 41 Ein Filmstar eine Arztin In Frankfurter Rundschau 19 Juni 2018 S 28 Normdaten Person GND 141156414 lobid OGND AKS LCCN no2010009103 VIAF 120396064 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 1 April 2020 GND Namenseintrag 107290286 AKS PersonendatenNAME Kluge AlexandraALTERNATIVNAMEN Kluge Alexandra Karen vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsche Arztin und SchauspielerinGEBURTSDATUM 2 April 1937GEBURTSORT HalberstadtSTERBEDATUM 11 Juni 2017STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexandra Kluge amp oldid 238235258