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Alexander von Abonuteichos griechisch Ἀle3andros Alexandros um 105 um 175 war ein antiker Priester aus der paphlagonischen Stadt Abonuteichos Er berief sich auf die Tradition des Neupythagoreers Apollonios von Tyana Von gegnerischer Seite wurde er als Scharlatan bekampft Munze aus Abonuteichos Avers Antoninus Pius Revers die Schlange Glykon damit Datierung in die Regierungszeit des Antoninus Pius 138 161 aber nach der Kultgrundung durch Alexandros um 150 Munzkabinett Berlin 2363794Anknupfend an den schon vorhandenen Asklepios Hygieia Kult und in Nachahmung des Kultes in Eleusis grundete Alexander um 150 das Glykon Orakel in Abonuteichos Sein Kult des Neos Asklepios der menschenkopfigen Schlange Glykon breitete sich bis nach Rom in den Donauraum und nach Syrien aus Merkmale des Kults waren Verratselung der Auftritt eines Propheten kultisches Schweigen und Mysterienfeste Bekannt war der Kult fur seine militante Gegnerschaft zum Epikureismus und zum Christentum die sich in der Wegbietung ausdruckte Hinaus die Christen hinaus die Epikureer 1 Lukian von Samosata der Alexanders Lebensgeschichte schrieb beschrieb diesen als intelligenten und skrupellosen Scharlatan der die Blute des Orakelwesens im 2 Jahrhundert fur seinen eigenen Gewinn ausnutzte Sein nach 180 verfasstes Werk ist ein Pamphlet gegen Alexander das sich getragen von aufklarerischem Pathos bemuht den Betruger zu entlarven Dabei ermoglicht Lukian auch Einblicke in die Manipulationsmittel eines religiosen Scharlatans So beschreibt er auf welche Weise Alexander seine menschenkopfige Schlange gestaltet inszeniert und sprechen lasst Pentassarion gepragt unter Philippus Caesar Caesar von 244 bis 247 in Marcianopolis Die Ruckseite der Munze zeigt eine Glykon Schlange mit Bart Alexander unterhielt gute Verbindungen nach Rom die es ihm ermoglichten wahrend der Regierung des Kaisers Antoninus Pius die Stadt Abonuteichos in Ionopolis umbenennen zu lassen Einzige sichere Zeugnisse des Kultes sind neben Lukians Schrift Munzen die Abonuteichos und andere kleinasiatische Stadte seit Antoninus Pius pragten Auf diesen ist die Schlange abgebildet haufig mit Menschenkopf bisweilen mit der Namensbeischrift Wohl zwischen 170 und 175 starb Alexander wenige Jahre spater sein einflussreichster Forderer was offenbar zu einem Niedergang des Kultes fuhrte Wahrend Lukian vermutlich um der literarischen Darstellung willen behauptet mit Alexanders Tod habe auch der Glykon Kult ein Ende gefunden deuten die Munzen auf eine andere Entwicklung hin Der Kult wurde nach Alexanders Tod ohne das Orakel aber mit Alexander als verehrtem Heros fortgefuhrt Zunachst war die Glykon Verehrung anscheinend tatsachlich geschwacht es wurden kaum noch Munzen emittiert Doch unter den Severern erlebte der Kult einen zweiten Hohepunkt Diese Phase ist bis in die Mitte des 3 Jahrhunderts anhand von zahlreichen Munzen aus verschiedenen Stadten Kleinasiens nachgewiesen Danach fehlen numismatische Zeugnisse doch kann dies nicht ein Ende des Kultes beweisen da die lokale Munzpragung in Kleinasien im 3 Jahrhundert endet Wie lange Glykon noch verehrt wurde ist nicht bekannt Literatur BearbeitenRichard Goulet Alexandros d Abonotique In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 1 CNRS Paris 1989 ISBN 2 222 04042 6 S 122 124 Auguste V B Miron Alexander von Abonuteichos Zur Geschichte des Orakels des Neos Asklepios Glykon In Wolfgang Leschhorn Auguste V B Miron Andrei Miron Hrsg Hellas und der griechische Osten Studien zur Geschichte und Numismatik der griechischen Welt Festschrift fur Peter Robert Franke zum 70 Geburtstag Saarbrucker Druckerei und Verlag Saarbrucken 1996 ISBN 3 930843 12 9 S 153 188 Ernst Riess Alexandros 70 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I 2 Stuttgart 1894 Sp 1444 f Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Alexander oder der Lugenprophet Quellen und Volltexte nbsp Wikisource Ale3andros h PSeydomantis Quellen und Volltexte griechisch Angelos Chaniotis Wie erfindet man Rituale fur einen neuen Kult Recycling von Ritualen das Erfolgsrezept Alexanders von Abonouteichos Forum Ritualdynamik 9 Heidelberg 2004 Ursula Kampmann Alexander von Abonuteichos Ein Lehrstuck aus Kleinasien uber Leichtglaubigkeit im 2 Jahrhundert n Chr Anmerkungen Bearbeiten Lukian Alexandros 38 Normdaten Person GND 119506068 lobid OGND AKS LCCN n88628413 VIAF 288440852 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Alexander von AbonuteichosALTERNATIVNAMEN Alexandros aus Abonuteichos Alexander aus AbonuteichosKURZBESCHREIBUNG antiker MystikerGEBURTSDATUM um 105STERBEDATUM um 175 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander von Abonuteichos amp oldid 238823212