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Alexander Solomon Wiener 16 Marz 1907 in Brooklyn New York City New York 6 November 1976 in New York war ein US amerikanischer Serologe Er entdeckte 1937 zusammen mit Karl Landsteiner den Rhesusfaktor eine agglutinable Blutkorpercheneigenschaft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wichtige Beitrage auf dem Gebiet der Hamatologie 2 1 Der Blut Fingerabdruck 2 2 Rhesusfaktor 2 3 Nomenklatur und Genetik 3 Schriften 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenAlexander Wiener war der Sohn von George Wiener einem Rechtsanwalt der 1903 aus dem Russischen Kaiserreich eingewandert war und seiner Frau Mollie Zuckerman Wiener Er ging in Brooklyn zur Schule und machte mit 15 Jahren seinen High School Abschluss Obwohl er ein begabter Mathematiker war und ein Stipendium zum Mathematikstudium an der Cornell University erhielt wandte er sich der Biologie zu und erhielt 1926 ein Bachelor Diplom in diesem Fach Anschliessend studierte er Medizin am Long Island College of Medicine und erwarb 1930 den M D Titel Seine Verwandtschaft zu Norbert Wiener ist unklar Wahrend seines Medizinstudiums befasste er sich bereits mit Blutgruppenforschung am Judischen Krankenhaus von Brooklyn er blieb sein ganzes berufliches Leben lang mit der Einrichtung verbunden Dort war er von 1930 bis 1932 Assistenzarzt und von 1933 bis 1935 als Leiter der Abteilung fur Genetik und Biometrik tatig und leitete bis 1952 die Abteilung fur Bluttransfusionen Seit 1932 betrieb er eine eigene Praxis und grundete 1935 das Wiener Laboratorium fur klinische Pathologie und Blutgruppenbestimmung 1938 wurde er Mitglied der Abteilung fur forensische Medizin an der New York University School of Medicine wo er ab 1968 Professor war Seit den 1930er Jahren arbeitete er mit dem Buro des amtlichen Leichenbeschauers von New York City zusammen 1932 heiratete Wiener Gertrude Rodman mit der er zwei Tochter hatte 1946 erhielt er den Albert Lasker Award for Clinical Medical Research und 1975 den William Allan Award 1970 wurde Alexander Wiener zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Er starb am 6 November 1976 in New York an Leukamie Wichtige Beitrage auf dem Gebiet der Hamatologie BearbeitenDer Blut Fingerabdruck Bearbeiten Wiener begann seine Zusammenarbeit mit Landsteiner mit 23 Jahren kurz nachdem er seine Arbeit am Judischen Krankenhaus in Brooklyn begonnen hatte Zu Beginn der Zusammenarbeit waren sie vorwiegend mit dem M Faktor befasst von dem sie herausfanden dass er eigentlich aus funf unterschiedlichen Faktoren besteht Dies ermutigte sie in ihren Bestrebungen einen Blut Fingerabdruck zu erstellen d h ein einzigartiges Blutprofil das in Rechtsstreitigkeiten und in Kriminalfallen genutzt werden konnte Wiener war Pionier in der Art von Bluttest die heute im DNA Zeitalter Allgemeingut ist Neben seiner Arbeit in seinem Labor in Brooklyn leistete Wiener auch betrachtliche Arbeit in einem Labor in Manhattan wo er sich auf Forensik konzentrierte und die Polizei bei zahlreichen Ermittlungen durch Blutanalysen von Verdachtigen bzw von von diesen hinterlassenen Spuren unterstutzte Viele Artikel und Kapitel in Kriminalgeschichten handelten von Wieners Arbeit als Kriminologe Zusammen mit seinem Vater dem Rechtsanwalt George Wiener half er bei der Erarbeitung neuer Gesetze welche die neuesten wissenschaftlichen Fortschritte bei der Blutidentifizierung berucksichtigten Er war Mitglied des Rechtsausschusses des amerikanischen Medizinerverbandes der Bluttestgesetze in allen US Staaten unterstutzte und Mitautor seines Berichts aus dem Jahr 1935 Auch in vielen Vaterschaftsprozessen war er als Gutachter tatig Rhesusfaktor Bearbeiten Als Wiener und Landsteiner 1937 den Rhesusfaktor entdeckten erkannten sie nicht sofort seine Bedeutung Er wurde lediglich als ein weiterer Faktor angesehen nicht sehr viel anders als die Faktoren M N oder P also brauchbar fur den Fingerabdruck aber ohne weitergehende Bedeutung Doch bald fand Wiener heraus dass der neuentdeckte Blutfaktor mit Problemen bei der Bluttransfusion zu tun hatte Obwohl bei der ersten Ubertragung von Rh positivem Blut an einen Empfanger mit Rh negativem Blut kein Schaden eintritt werden Antikorper erzeugt die eine zweite Blutubertragung sehr gefahrlich machen Zum Zeitpunkt von Wieners und Landsteiners Veroffentlichung 1940 konnte Wiener zeigen dass die Rh Allergisierung als Ursache von hamolytischen Reaktionen zwischen den Gruppen anzusehen ist Parallel zu Philip Levines unabhangiger Arbeit die dazu beitrug den Rhesusfaktor als Hauptursache fur Morbus haemolyticus neonatorum genannt auch fetale Erythroblastose zu identifizieren konnte Wiener eine Hauptursache fur Kindersterblichkeit beheben Seine Methode die er Blutaustauschtransfusion nannte bestand in einem vollstandigen Austausch des Blutes des betroffenen Babys woruber er um 1945 berichtete Heute gibt es weniger extreme Methoden zur Behandlung der Krankheit zum damaligen Zeitpunkt wurden damit uber 200 000 Leben gerettet Nomenklatur und Genetik Bearbeiten In seiner spateren Arbeit war Wiener mit der Untersuchung der Genetik des Rhesusfaktors befasst Hierbei wurde er in eine Kontroverse verwickelt da es eine alternative Theorie die CDE Nomenklatur von Robert Russell Race und Ronald Aylmer Fisher gab die etwas leichter zu verstehen war Wieners Theorie besagt dass die Vererbung des Rhesusfaktors wie folgt gesteuert wird Es gibt einen Rh Genlocus bei dem ein Rh Gen vorkommt aber dieses Gen hat mehrfache Allele So produziert beispielsweise ein Gen Rh1 ein Agglutinogen Rh1 das aus den drei Faktoren rh Rh o und hr besteht Die drei Faktoren entsprechen jeweils C D und e im CDE System Das d Gen gibt es in Wieners Theorie nicht und es ist tatsachlich bewiesen worden dass es gar nicht existiert Es ist sogar in jungster Zeit bewiesen worden dass es zwei miteinander verbundene Gene gibt von denen eines mehrfache Auspragungen hat wie Wiener vermutete Obwohl er unrecht hatte als er vermutete es handele sich nur um ein Gen so hat sich das Prinzip dass ein einzelnes Gen mehrfache Allele haben kann als wahr herausgestellt eine revolutionare Idee zur damaligen Zeit Schriften Bearbeitenmit Irving B Wexler Die Vererbung der Blutgruppen Thieme Stuttgart 1960 mit Irving B Wexler Erythroblastosis foetalis und Blutaustausch Thieme Stuttgart 1950 Rh Hr Syllabus Die Typen und ihre Anwendung Thieme Stuttgart 1955 Rh Syllabus Aus dem serologischen Laboratorium des Chefs des Gesundheitsdienstes der Stadt New York und der Bluttransfusionszentrale des Judischen Spitals von Brooklyn N Y Thieme Stuttgart 1949 Literatur BearbeitenAddine G Erskine The Principles and Practices of Blood Grouping 1978 ISBN 0 8016 1531 3 Pauline M H Mazumdar Species and Specificity An Interpretation of the History of Immunology Cambridge University Press 1995 ISBN 0 521 43172 7 David R Zimmerman Rh The Intimate History of a Disease and Its Conquest Macmillan 1973 ISBN 0 02 633530 1 Edward Radin Twelve Against Crime 1951 Besonders Kapitel 8 Master of Invisible Clues Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alexander Solomon Wiener im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Alexander S Wiener Kurzbiografie ScienceHeroes com Biographie Rh factor Artikel in der New York Times Mitgliedseintrag von Alexander Wiener bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 24 September 2017 Normdaten Person GND 172451051 lobid OGND AKS LCCN n83827541 VIAF 113251286 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wiener Alexander SolomonKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer SerologeGEBURTSDATUM 16 Marz 1907GEBURTSORT Brooklyn New York City Vereinigte StaatenSTERBEDATUM 6 November 1976STERBEORT New York Vereinigte Staaten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander Solomon Wiener amp oldid 227915497