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Dieser Artikel befasst sich mit dem Rabbiner Alex Lewin Zu anderen Personen siehe Alexander Lewin Alex Lewin 5 Oktober 1888 in Adelsheim Baden 1942 im Vernichtungslager Auschwitz war der letzte Landesrabbiner des oldenburgischen Landesteil Birkenfeld Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 AnmerkungenLeben BearbeitenNach dem Abitur 1908 an dem Gymnasium in Tauberbischofsheim studierte Lewin in Berlin semitische Philologie und Philosophie und an der Hochschule fur die Wissenschaft des Judentums judische Religion Sein Promotionsvorhaben an der Universitat Heidelberg unterbrach er 1913 um eine Rabbinatsverweserstelle in Offenburg anzutreten Am 10 Oktober 1914 wurde er als Infanterist eingezogen jedoch am 2 Februar 1915 bei Audry in Frankreich schwer verwundet A 1 Nach zahlreichen Operationen wurde er vom Militardienst entlassen und legte das Rabbinatsexamen ab Nach dem Krieg setzte er sein Promotionsstudium in Heidelberg fort und promovierte dort am 4 Juni 1920 Im September 1920 bewarb er sich um die Stelle des Landesrabbiners fur den Landesteil Birkenfeld und wurde nach einer Probepredigt am Sitz des Landesrabbiner in Hoppstadten mit einem einstimmigen Urteil des judischen Landgemeinderates auf diese Stelle gewahlt Am 1 November 1920 erfolgte die Ernennung durch die Landesregierung und am 15 Dezember die eidliche Verpflichtung mit der Eidesformel Ich schwore Treue der Reichs und Landesverfassung Gehorsam den Gesetzen und gewissenhafte Erfullung meiner Amtspflichten So wahr mir Gott helfe Lewin beschaftigte sich mit Arbeiten uber die Juden im Landesteil Birkenfeld fertigte archaologische Arbeiten und betrieb Ahnenforschung zu der judischen Familie Stern aus Hoppstadten Wahrend der Inflation 1923 konnten die wenigen judischen Gemeinden die Abgaben zur Kultussteuer mit der auch die Besoldung des Landesrabbiners bestritten wurde nicht mehr aufbringen Die Bemuhungen die Landesrabbinerstelle vorubergehend vakant zu lassen bis die wirtschaftlichen Verhaltnisse wieder besser waren wurden durch die uber Ernennung und Entlassung des Landesrabbiners entscheidende Landesregierung nicht unterstutzt so dass Lewin uberwiegend auf Kosten des Landes im Amt bleiben konnte Mit dem Wahlsieg und der anschliessenden Regierungsubernahme der Nationalsozialisten im oldenburgischen Landesteil Birkenfeld wurde ab dem 1 April 1933 das vertraglich zugesicherte Staatsgehalt nicht mehr ausgezahlt Der Zugang zu den Staatsarchiven wurde ihm ab 1935 verboten und mit der Plunderung seiner Wohnung am 9 November 1938 verschwanden seine zahlreichen Manuskripte und Unterlagen zu verschiedenen begonnenen Forschungsarbeiten Unmittelbar nach dem 9 November 1938 wurde Lewin in das Konzentrationslager Dachau eingewiesen aber bereits am 9 Dezember wieder entlassen Es wurde versucht ihm den Doktortitel zu entziehen Am 27 Januar 1939 musste er gemass der Namensanderungsverordnung den zusatzlichen Namen Israel annehmen Die deutsche Staatsangehorigkeit wurde ihm am 6 September 1939 entzogen Als Grund fur diese Massnahme wurde angegeben dass er im September 1939 als Funktionar fur die SPD tatig gewesen sei und in Versammlungen fur diese Partei aufgetreten ware Lewin ging dann nach Frankreich und wurde dort interniert Nachdem ihn dort die Gestapo aufgespurt hatte wurde er 1942 in das Todeslager Auschwitz deportiert wo er wahrscheinlich noch im gleichen Jahr umkam 1 Alexander Lewin ist durch rechtskraftige Entscheidung des Amtsgerichts Birkenfeld Nahe vom 27 September 1960 II 8 60 fur tot erklart worden Als Zeitpunkt des Todes wurde der 31 Dezember 1945 festgelegt Literatur BearbeitenKarl Josef Rumpel Landesrabbiner Dr Alex Lewin in Heimatkalender Landkreis Birkenfeld 1969 S 177 179Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag im Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945Anmerkungen Bearbeiten Lewin wurde in der Preussischen Verlustliste Ausgabe 410 Seite 5402 vom 20 Marz 1915 zunachst als tot gemeldet Mit Ausgabe 659 Seite 8448 vom 30 August 1915 wurde eine Korrektur veroffentlicht nach der Lewin nicht tot sondern verwundet und zur Truppe zuruck sei Normdaten Person GND 1044143940 lobid OGND AKS VIAF 305347832 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lewin AlexALTERNATIVNAMEN Lewin AlexanderKURZBESCHREIBUNG deutscher Landesrabbiner im oldenburgischen Landesteil BirkenfeldGEBURTSDATUM 5 Oktober 1888GEBURTSORT Adelsheim BadenSTERBEDATUM 1942STERBEORT Auschwitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alex Lewin amp oldid 222488135