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Albrecht Gabriel Rosenthal genannt Albi Rosenthal geboren 5 Oktober 1914 in Munchen gestorben 3 August 2004 in Oxford war ein britischer Musikantiquar und Musikwissenschaftler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlbrecht Rosenthal entstammte der Familie Rosenthal die in Munchen 1867 ein Antiquariat gegrundet hatte Sein Vater war Erwin Rosenthal 1889 1981 sein Grossvater der Buchhandler und Antiquar Jacques Rosenthal 1854 1937 Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten emigrierte Rosenthal Ende 1933 nach England Auf Vermittlung seines Vaters studierte er Kunstgeschichte bei Fritz Saxl und drei Jahre lang bei Rudolf Wittkower am Warburg Institute sowie Palaographie bei Robin Flower und Richard Salomon am British Museum Sein praktisches und theoretisches Interesse an der Musik vertiefte er durch private Studien bei Egon Wellesz Sein erster Artikel uber Durers Traum erschien 1938 im The Burlington Magazine 1 Er veroffentlichte in der Folgezeit in Fachzeitschriften uber 70 Artikel zu den Themen Buchhandel Bibliographie Autographen und Musikautographen In der von ihm 1936 gegrundeten Antiquariatshandlung A Rosenthal Ltd erschien 1937 der erste Katalog mit einhundert Manuskripten und Buchern des Mittelalters und der Renaissance Das Geschaft ubersiedelte 1941 nachdem es in London ausgebombt worden war nach Oxford 2 Rosenthal wurde 1945 als Brite naturalisiert 1948 erschien in Oxford sein erster Katalog von Musikalien Er begann mit Maurice Ettinghausen 3 Vater von Walter Eytan antike Bucher in die USA zu exportieren Ettinghausen gab ihm den Hinweis zu den Motettenmanuskripten aus dem 13 Jahrhundert La Clayette die Rosenthal wiederfand 4 und deren Erwerb durch die Bibliotheque nationale de France vermittelte 1 Beim Verkauf der Sammlung des Pianisten Alfred Cortot lernte er 1951 den Buchantiquar Otto Haas kennen dessen Geschaft er zusatzlich zu dem eigenen 1955 ubernahm und unter dem alten Namen weiterfuhrte 5 Rosenthal vermittelte Ankaufe fur das Schumann Archiv in Zwickau und fur das Brahms Institut in Lubeck und arbeitete mit den Leitern der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin Rudolf Elvers und Helmut Hell ebenso zusammen wie mit Klaus Maurice dem Generalsekretar der Kulturstiftung der Lander Er war Mitglied der Stiftungsrate des Beethoven Hauses des Nietzsche Hauses in Sils Maria und der Bodleian Library in Oxford Seit 1973 baute er fur Paul Sacher dessen Sammlung auf und besorgte fur die 1986 gegrundete Stiftung die Manuskripte aus dem Nachlass von Anton Webern und Igor Strawinsky 1 Mit Alan Tyson veroffentlichte er 1990 Wolfgang Amadeus Mozarts Verzeichnuss aller meiner Werke Seine Schriftensammlung Obiter Scripta erschien 2000 Die Internationale Stiftung Mozarteum ehrte seine Bemuhungen mit der Goldenen Mozartnadel Das Oxford University Orchestra ernannte ihren langjahrigen Violinisten zum Prasidenten die Oxford University verlieh ihm 1979 einen Magister Artium ehrenhalber 1 Festschriften ihm zu Ehren erschienen 1984 1989 und 1994 An seinem 80 Geburtstag schenkte er seine Sammlung von Mozart Editionen der Bodleian Library Seine 1947 geheiratete Frau Maud 1909 2007 war die Tochter des Arztes und passionierten Nietzsche Forschers Oscar Levy Maud und Albi kummerten sich um die Werkausgabe Oscar Levys 6 Sie hatten drei Kinder zwei Tochter Jacqueline verehelichte Gray und Julia die das Antiquariatsgeschaft ubernahm Der Sohn Jim Rosenthal wurde Sportreporter 1 Das Stadtarchiv Munchen besitzt ein umfangreiches Firmen und Familienarchiv der Rosenthals das seit 2014 durch Zustiftungen der Oxforder Antiquarin Julia Rosenthal nochmals erweitert wurde Schriften Auswahl Bearbeitenmit Alan Tyson Mozart s thematic catalogue a facsimile British Library Stefan Zweig MS 63 Cornell University Press Ithaca N Y 1990 ISBN 0 8014 2545 X mit Jacqueline Gray Obiter scripta Essays lectures articles interviews and reviews on music and other subjects Offox Press Oxford 2000 ISBN 0 8108 3861 3 Literatur BearbeitenWerner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Vol II 2 Saur Munchen 1983 ISBN 3 598 10087 6 S 989 Ulrich Druner Rosenthal Albi In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 14 Riccati Schonstein Barenreiter Metzler Kassel u a 2005 ISBN 3 7618 1134 9 Sp 413 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Sigrid Kramer Albi Rosenthal In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 78 f Digitalisat Elisabeth Angermair Hrsg Die Rosenthals der Aufstieg einer judischen Antiquarsfamilie zu Weltruhm Bohlau Wien 2002 Anton Loffelmeier Privat und Geschaftskorrespondenzen aus dem Nachlass von Albi Rosenthal im Stadtarchiv Munchen in der Zeitschrift Aus dem Antiquariat Heft 2 2020 Seite 74 76 Rosenthal Albi In Ernst Fischer Verleger Buchhandler amp Antiquare aus Deutschland und Osterreich in der Emigration nach 1933 Ein biographisches Handbuch 2 Auflage Berlin De Gruyter 2020 S 418 420Festschriften Rudolf Elvers Festschrift Albi Rosenthal H Schneider Tutzing 1984 Hermann Danuser Felix Meyer Ulrich Mosch Igor Strawinsky Trois pieces pour quatuor a cordes Skizzen Fassungen Dokumente Essays Festgabe fur Albi Rosenthal zum 80 Geburtstag Paul Sacher Stiftung Amadeus Verlag Winterthur Schweiz 1994 Thierry Bodin Hrsg In memoriam Albi Rosenthal 5 10 1914 3 8 2004 A catalogue presented as a tribute in gratitude on the occasion of the Albi Rosenthal memorial concert London Wigmore Hall 5 November 2004 Voerster Stuttgart 2004 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Albi Rosenthal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nicolas Barker Albi Rosenthal Doyen of music booksellers and collector of Mozart and Nietzsche In The Independent 10 August 2004 Albi Rosenthal verstorben Beethoven Haus Albi Rosenthal bei Maud amp Julia RosenthalEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Nicolas Barker Albi Rosenthal Doyen of music booksellers and collector of Mozart and Nietzsche In The Independent 10 August 2004 Die Lebensdaten zwischen MGG und Barker weichen leicht voneinander ab Maurice L Ettinghausen collection of Ruhleben civilian internment camp papers 1914 1937 Finding Aid Memento vom 3 Marz 2014 im Internet Archive Harvard Law School Library Leo Schrade Unknown Motets in a Recovered Thirteenth Century Manuscript In Speculum Vol 30 No 3 Juli 1955 S 393 412 JSTOR 2848078 Albi Rosenthal Bookseller and collector whose interests embraced music palaeography autograph manuscripts and letters In The Times 25 August 2004 Nicolas Barker Maud Rosenthal Oscar Levy s daughter secretary The Independent 22 Januar 2008 Normdaten Person GND 118749838 lobid OGND AKS LCCN n85123834 VIAF 93607846 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rosenthal AlbiALTERNATIVNAMEN Rosenthal Albrecht Rosenthal Albrecht GabrielKURZBESCHREIBUNG deutsch britischer Musikantiquar und MusikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 5 Oktober 1914GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 3 August 2004STERBEORT Oxford Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albi Rosenthal amp oldid 237979301