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Alarich Hermann Ivo Seidler 31 Mai 1897 in Konstanz 12 November 1979 in Schongau war ein deutscher SA Fuhrer und Begrunder des Bayrischen Landesverbandes fur Wander und Heimatdienst Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeidler war der Sohn eines Kunstprofessors 1 und als Kaufmann tatig 2 Der NSDAP und der Sturmabteilung SA trat er 1922 bei 1 Nach dem Verbot der NSDAP schloss er sich der Partei erneut Anfang Februar 1933 Mitgliedsnummer 1 471 334 an 3 Innerhalb der SA stieg Seidler spater bis zum Standartenfuhrer auf 1 Ab 1923 leitete Alarich in Munchen den Ernahrungsausschuss der NSDAP 4 Seidler gehorte der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt NSV an und wurde erster NSV Gauamtsleiter im Gau Munchen Oberbayern 3 Ab 1932 leitete er die NS Nothilfe in Munchen und wurde im selben Jahr Landesbeauftragter der NSDAP fur die bayrischen Notstandsgebiete 5 Zudem leitete er in Munchen das Winterhilfswerk war Staatsbeauftragter in Bayern und stellvertretender Sonderkommissar bei der oberbayrischen Regierung 4 Wegen Veruntreuungen und Unregelmassigkeiten wurde Seidler 1935 von seinen Posten in der NSV entbunden und engagierte sich ab diesem Zeitpunkt dem Aufbau des bayrischen Wanderdienstes 6 Seidler begrundete 1934 den Bayrischen Landesverband fur Wander und Heimatdienst LVW und war anschliessend bis 1945 dessen Vorsitzender 2 Der LVW befand sich in der Munchner Widenmayerstrasse und arbeitete eng mit NS Fursorgebehorden Schutzstaffel SS und Polizei zusammen Zweck dieses Vereins war die Verfolgung von Asozialen bzw Beseitigung von Wanderarmut unter anderem durch Einweisung in Zwangsfursorgeeinrichtungen und der Anlage einer Asozialenkartei Nach dem Motto Fursorge gegen Arbeit sollte das Asozialenproblem gelost werden Im Juli 1936 leitete Seidler eine Grossrazzia gegen Asoziale und Arbeitsscheue bei der 1 307 Menschen festgenommen wurden Von den Verhafteten wurden 736 Personen fur zwei Wochen in das KZ Dachau uberstellt Ein grosser Teil der in Gewahrsam genommenen Personen wurde in Einrichtungen des LVW verbracht 7 Seinen Dienstsitz hatte Seidler in der von ihm geleiteten Bewahrungsanstalt Herzogsagmuhle bei Schongau einem Zentralwanderhof fur Nichtsesshafte 5 8 Wer heute in Bayern als Hilfsbedurftiger ein Krankenhaus betritt ist sozusagen schon verhaftet Alarich Seidler im Oktober 1936 wahrend der Hauptversammlung der Wanderarbeitsstatten 9 Wilhelm Polligkeit und Hilde Eiserhardt die vor der nationalsozialistischen Machtubernahme fuhrende Funktionen im Deutschen Verein fur offentliche und private Fursorge innehatten arbeiteten mit Seidler zusammen Gemeinsam fungierten Seidler Polligkeit und Eiserhardt als Herausgeber der 1938 erschienenen Publikation Der nichtsesshafte Mensch in welcher die Pramissen der bayrischen Wanderfursorge als Grundlage fur eine Reichslosung der Asozialenfrage propagiert wurde 2 Alarich war im Februar 1939 einer der ersten Befurworter eines radikalen Gemeinschaftsfremdengesetzes 10 Von 1936 bis 1939 war Seidler zudem Treuhander der Gestapo Ab 1944 leitete er ein Quarantanelager fur auslandische tuberkulosekranke Zwangsarbeiter 5 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges befand sich Seidler von 1945 bis 1947 in alliierter Internierung Seidler wurde als Entlasteter entnazifiziert und leitete spater ein Betriebsberatungsburo 2 Seinen Wohnsitz hatte er in Peiting 1 Literatur BearbeitenAnne Dore Stein Die Verwissenschaftlichung des Sozialen Wilhelm Polligkeit zwischen individueller Fursorge und Bevolkerungspolitik im Nationalsozialismus Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit Bd 4 Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 531 16614 8 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Wolfgang Ayass Bearb Gemeinschaftsfremde Quellen zur Verfolgung von Asozialen 1933 1945 Koblenz 1998 Wolfgang Ayass Asoziale im Nationalsozialismus Stuttgart 1995 Rudolph Bauer Seidler Alarich in Hugo Maier Hrsg Who is who der Sozialen Arbeit Freiburg Lambertus 1998 ISBN 3 7841 1036 3 S 546f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alarich Seidler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e V Ein Landesverband fur Wanderdienst PDF 6 3 MB Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 577 a b c d Matthias Willing Das Bewahrungsgesetz 1918 1967 Eine rechtshistorische Studie zur Geschichte der deutschen Fursorge Mohr Siebeck Tubingen 2003 S 176 a b Wolfgang Ayass Asoziale im Nationalsozialismus Klett Cotta Stuttgart 1995 ISBN 3 608 91704 7 S 238 a b Institut fur Zeitgeschichte Archiv Findemittel Online Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive PDF 116 kB Bestand ED 728 Bayerischer Landesverband fur Wander und Heimatdienst Munchen S 3 a b c Anne Dore Stein Die Verwissenschaftlichung des Sozialen Wilhelm Polligkeit zwischen individueller Fursorge und Bevolkerungspolitik im Nationalsozialismus Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit Bd 4 Wiesbaden 2009 S 324 Hamburger Stiftung fur Sozialgeschichte des 20 Jahrhunderts Hrsg Zeitschrift fur Sozialgeschichte des 20 und 21 Jahrhunderts Band 9 1994 S 52 Architekturmuseum Munchen Winfried Nerdinger Hrsg Ort und Erinnerung Nationalsozialismus in Munchen Salzburg Munchen 2006 ISBN 3 7025 0528 8 S 85 Vgl Annette Eberle Herzogsagmuhle in der Zeit des Nationalsozialismus Peiting Herzogsagmuhle 1994 Zitiert bei Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 577 Matthias Willing Das Bewahrungsgesetz 1918 1967 Eine rechtshistorische Studie zur Geschichte der deutschen Fursorge Mohr Siebeck Tubingen 2003 S 298Normdaten Person GND 140055827 lobid OGND AKS VIAF 103366404 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seidler AlarichALTERNATIVNAMEN Seidler Alarich Hermann Ivo vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SozialarbeiterGEBURTSDATUM 31 Mai 1897GEBURTSORT KonstanzSTERBEDATUM 12 November 1979STERBEORT Schongau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alarich Seidler amp oldid 203305285