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Aisymnetie altgriechisch aisymneteia war in der griechischen Antike die politische Herrschaft uber einen Stadtstaat durch einen abseits aller ublichen Verfahren erwahlten oder von einer befreundeten Stadt erbetenen Schlichter Sie kam also selten zustande meist als letzter Ausweg nach ergebnislosen Burgerkriegen Wesentlich war dass der Aisymnet weder nach der alten Verfassung noch durch einen Staatsstreich wie gewohnlich ein Tyrann an die Macht gekommen war Wie in der Tyrannis gingen die Vollmachten eines Aisymneten weit und gestatteten ihm auch Verfassungsreformen Feldherrenfunktionen und die Befugnis Vertrage mit anderen Staaten Poleis abzuschliessen Politisch war er stark von seinen staatsmannischen Gaben und naturlich von denjenigen politischen Kraften abhangig die ihn gerufen hatten Mit seinem Abtreten ging diese aussergewohnliche Regierungsform gewohnlich in eine verfassungsgemasse andere uber oft mit demokratischen Zugen Der historisch vielleicht erfolgreichste Aisymnet war der von Syrakus aus dessen Mutterstadt Korinth erbetene Timoleon Der antike Philosoph Aristoteles diskutierte die Staatsform in seinem Werk Politika Buch III 14 1285c Buch IV 10 1295a Er unterschied sie von anderen Tyrannenherrschaften weil sie nicht erblich war Daruber hinaus betonte er sie konne sowohl lebenslang als auch vorubergehend ausgeubt werden Literatur BearbeitenAristoteles Politik Nach der Ubersetzung von Franz Susemihl mit Einleitung Bibliographie und zusatzlichen Anmerkungen von Wolfgang Kullmann Auf der Grundlage der Bearbeitung von Nelly Tsouyopoulos und Ernesto Grassi neu herausgegeben von Ursula Wolf 2 Auflage Neuausgabe Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg 2003 ISBN 3 499 55545 X Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aisymnetie amp oldid 204977436