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Agnes Ullmann 14 April 1927 1 2 3 in Satu Mare Rumanien 25 Februar 2019 4 in Paris war eine ungarisch franzosische Mikrobiologin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenUllmann wurde im rumanischen Siebenburgen als Angehorige der ungarischen Minderheit in einer multiethnischen und multilingualen Umgebung geboren und wuchs als Kind mit drei Sprachen auf Ungarisch Rumanisch und Deutsch 3 Im Jahr 1945 machte sie ihren Schulabschluss in Arad Anschliessend begann sie ein Studium der Naturwissenschaften an der Universitat Cluj Klausenburg Da sie das Niveau des Studiums als unbefriedigend niedrig empfand wechselte sie an die Universitat Budapest wo sie 1949 ein Diplom in Chemie erwarb Anschliessend arbeitete sie am von Bruno Straub geleiteten Institut fur Medizinische Chemie an ihrer Doktorarbeit und wurde 1958 zum Doktor der Naturwissenschaften promoviert 3 An den ungarischen Universitaten durfte damals nur die Lehre von Trofim Lyssenko gelehrt werden wahrend die wissenschaftliche Genetik westlichen Stils verpont war Im Jahr 1948 wahrend ihres Studiums las Ullmann einen Artikel Jacques Monod in dem dieser die Lehren Lyssenkos als unwissenschaftlich verwarf Im Jahr 1956 schlossen sich Ullmann und ihr Ehemann Tamas Erdos dem oppositionellen Petofi Kreis an und sie beteiligte sich als Koordinatorin des Revolutionaren Komitees der Intellektuellen am Ungarischen Volksaufstand von 1956 Ullmann blieb von den Repressionen nach der Niederschlagung des Aufstandes weitgehend unbetroffen aber ihr Ehemann musste fur einige Monate ins Gefangnis 3 Nach einem Forschungsaufenthalt 1958 59 am Institut Pasteur bei Jacques Monod ging sie 1960 mit Unterstutzung von Monod der sie und ihren Mann in einem Campingwagen aus Ungarn schmuggelte 5 nach Frankreich Sie ging mit einem Stipendium der Rockefeller Stiftung in das Labor von Monod am Institut Pasteur an dem sie den Rest ihrer Karriere blieb Professorin Laborleiterin und 1982 Mitglied des Direktoriums wurde Am Institut Pasteur untersuchte Ullmann anfangs die Wirkungsweise von Antibiotika Sie konnte die Wirkungsweise von Streptomycin aufklaren als Inhibitor der Proteinsynthese in Bakterien Sie befasste sich intensiv mit der Wirkung des Second Messenger cAMP in der Bakterienzelle 6 1967 zeigte sie mit Monod dass cAMP die Katabolitrepression in dem Bakterium E coli aufhebt 7 Danach fand sie mit Monod und anderen noch einen Faktor der die Katabolitrepression verstarkt CMF Catabolite modulator factor 8 9 Spater befasste sie sich mit der Wirkungsweise des Keuchhusten Erregers und seines Toxins Sie zeigte dass das Toxin die cAMP Produktion in der Wirtszelle erhoht und somit deren Stoffwechsel stort Die Eigenschaft des Toxins auch anderen Molekulen Zutritt zur angegriffenen Wirtszelle zu verschaffen nutzte sie zur Entwicklung von Impfstoffen indem sie das gentechnisch hergestellte Keuchhusten Toxin mit antigen Bruchstucken koppelte gegen die immunisiert werden sollte 2002 erhielt sie die Robert Koch Medaille Sie war Ehrenmitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften 1978 gab sie mit Andre Lwoff eine Aufsatzsammlung von Jacques Monod heraus Ausserdem veroffentlichte sie zwei Sammelbande zu seinem Andenken Ab 1966 war sie franzosische Staatsburgerin Schriften BearbeitenHerausgeber Origins of Molecular Biology A tribute to Jacques Monod American Society for Microbiology Washington D C 2003 franzosisches Original 1980 Herausgeber mit Ernesto Quagliarello Giorgio Bernardi From enzyme adaptation to natural philosophy heritage from Jacques Monod Elsevier 1987 Konferenz in Trani 1986 Herausgeber mit Antoine Danchin Francis Gasser Institut Pasteur Regulation de l expression genetique role de l AMP cyclique Paris Hermann 1986 mit Francois Jacob Jacques Monod Characterization by in vitro complementation of a peptide corresponding to an operator proximal segment of the b galactosidase structural gene of Escherichia coli Journal of Molecular Biology Band 24 1967 S 339 343 A fortunate journey on uneven grounds Annual Review of Microbiology Band 66 2012 S 1 24Weblinks BearbeitenLaudatio auf die Robert Koch Medaille von Reinhard Kurth 2002 Memento vom 10 Oktober 2007 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag bei der Ungarischen Akademie der Wissenschaften Nach Arzteblatt 2002 war sie 2002 74 jahrig a b c d Ullmann Agnes In Ungarische Akademie der Wissenschaften Hrsg HIRLEVEL Band 5 Nr 8 15 August 2015 ungarisch englisch mta hu PDF Nachrichtenbrief des Prasidialkomitees Ungarische Wissenschaft im Ausland Ungarische Akademie der Wissenschaften Ullmann Agnes Webseite von Sean B Carroll zu seinem Buch uber Monod Brave Genius mit Foto von Ullmann Ullmann Multiple Wirkung von cAMP von der Genregulation zur bakteriellen Virulenz Vortrag Robert Koch Stiftung anlasslich der Robert Koch Medaille 2002 Memento vom 10 Oktober 2007 im Internet Archive Monod Ullmann Cyclic AMP as an antagonist of catabolic repression in Escherichia coli F E B S Letters Band 2 1968 S 57 60 A Ullmann F Tillier J Monod Catabolite Modulator Factor A Possible Mediator of Catabolite Repression in Bacteria Proc Nat Acad USA Band 73 1976 S 3476 3479 Online A Dessein F Tillier A Ullmann Catabolite modulator factor physiological properties and in vivo effects Mol Gen Genet Band 162 1978 S 89 94 PMID 209310Normdaten Person GND 1179331621 lobid OGND AKS LCCN n78052603 VIAF 91821785 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 27 Februar 2019 GND Namenseintrag 185228569 AKS PersonendatenNAME Ullmann AgnesKURZBESCHREIBUNG ungarisch franzosische MikrobiologinGEBURTSDATUM 14 April 1927GEBURTSORT Satu Mare RumanienSTERBEDATUM 25 Februar 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Agnes Ullmann amp oldid 220627267