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Aerodynamischen Hilfsflachen dienen dazu Steuerkrafte zu verringern oder zu verstarken die Ruder in die richtige Stellung zu bringen den Luftstrom in eine bestimmte Richtung zu leiten die Richtungsstabilitat zu verbessern einen gezielten Umschlag der Grenzschicht zu bewirken oder um nachtraglich konstruktive Mangel auszugleichen Es handelt sich also aus heutiger Sicht oftmals um Verlegenheitslosungen mit denen auch ein erhohter Luftwiderstand einhergeht Haufig handelt es sich dabei um Bauteile aus einfachem Blech Lediglich Strakes und das Flettnerruder haben sich durchgesetzt Hilfsruder am Seitenruder einer Boulton Paul OverstrandHilfsflachen uber den Querrudern einer Do XKehrschaufelartige Ausgleichsflachen unter den Querrudern einer Christen HuskyStrake vor dem Seitenleitwerk einer spaten P 51 Mustang Strakes an den Tragflachen von F 5 JagernZentrale Kielflosse an einer MiG 21Kielflossen unter dem Rumpfende eines Learjet 45Grenzschichtzaun an einer spanischen Me 109 VersionGrenzschichtzaune einer MiG 15Endscheiben an einer PZL 101 GwaronVortexgeneratoren am Flugel einer Hawker Harrier Inhaltsverzeichnis 1 Arten von aerodynamischen Hilfsflachen 1 1 Hilfsruder 1 2 Flettner Ruder und Anti Flettner 1 3 Bugelkanten 1 4 Andere aerodynamische Flachen zum Kraftausgleich 1 5 Strakes 1 6 Kielflossen 1 7 Grenzschichtzaune 1 8 Endscheiben 1 9 Vortexgeneratoren 1 10 Gurney FlapArten von aerodynamischen Hilfsflachen BearbeitenHilfsruder Bearbeiten Hilfsruder auch Trimmruder dienten dazu Handkrafte an Steuerorganen zu verringern oder aber auch um solche zu erzeugen Das Bild der Boulton Paul Overstrand zeigt ein Hilfsruder welches weit hinter dem Seitenruder angebracht war Die heute gebrauchliche Form ist das Flettner Ruder Flettner Ruder und Anti Flettner Bearbeiten Das Flettner Ruder ist eine kleine Steuerflache am eigentlichen Ruder welches zur Handkraftentlastung des Piloten oder aber auch zur Bewegung des ganzen Ruders verwendet werden kann Genau das Gegenteil bewirk das oft als Anti Flettner bezeichnete Hilfsruder indem es z B an einem druckfreien Pendel Hohenleitwerk einer Robin DR 400 Ruderdruck simuliert und eine gewisse gefuhlte Neutralstellung des Ruders vorgibt Auch bei der Grob G 110 waren die Querruderkrafte derart gering dass es den Piloten unangenehm war auch hier brachte ein Anti Flettner Abhilfe Bugelkanten Bearbeiten Bugelkanten sind Blechstreifen an den Hinterkanten von Steuerflachen die dieselbe Aufgabe haben wie Flettner Ruder aber nur am Boden eingestellt werden konnen Andere aerodynamische Flachen zum Kraftausgleich Bearbeiten Die Bilder der Christen Husky und der Do X zeigen verschiedene Moglichkeiten des Kraftausgleiches ohne die Verwendung von Flettner Rudern oder Bugelkanten Auch Alexander Lippisch baute an die Elevons des RRG Storch V nachtraglich Hilfsflachen an die mit einigem Abstand hinter der Ruderhinterkante lagen Strakes Bearbeiten Strake sind weit nach vorne gezogene Elemente am Ubergang zwischen Rumpf und Tragflachen oder Leitwerken Sinn ist es die Aerodynamische Wirkung dieser Bauteile zu verbessern indem gezielt ein Wirbel erzeugt wird Ein vor dem Seitenleitwerk aufgesetzter Strake verandert auch das Verhaltnis der projizierten Seitenflachen vor und hinter dem Schwerpunkt Bei der P 51D Mustang und der P 47D Thunderbolt stellte sich z B nach der Einfuhrung der Tropfenhauben heraus dass durch den Wegfall des hohen Rumpfruckens dieses Verhaltnis nicht mehr stimmte und die Maschinen zum Schlingern neigten Die Strakes losten dieses Problem Kielflossen Bearbeiten Kielflossen Falschkiel etc sind Luftleitflachen die die Richtungsstabilitat oder das Trudelverhalten verbessern eine gewisse Gierdampfung erzeugen etc Auch sie werden oftmals nachtraglich angebracht wenn sich bei der Flugerprobung Stabilitatsmangel herausstellten Kielflossen konnen zentral einfache Fosse oder doppelt oft V formig auseinanderlaufend unter dem Rumpf angebracht sein Varianten sind auf das Hohenleitwerk aufgesetzte oder unter dem Rumpf montierte Leitbleche z B wenn ein Flugzeug von Radfahrwerk auf Schwimmer umgerustet wird welche die Richtungsstabilitat negativ beeinflussen z B DHC Beaver Grenzschichtzaune Bearbeiten Ein Grenzschichtzaun dient dazu Querstromungen an der Tragflache abzumildern oder zu unterbinden Dies gilt vor allem fur Pfeilflugel obwohl sich auch bei ungepfeilten Flugeln eine Verbesserung des Abrissverhaltens feststellen lasst Der Grenzschichtzaun wurde von Wolfgang Liebe erfunden und zuerst an einer Messerschmitt Bf 109 erprobt Endscheiben Bearbeiten Endscheiben sind sozusagen der Vorlaufer heutiger Winglets oder ein Grenzschichtzaun an der Flugelspitze der die Umstromung derselben und den damit verbundenen Auftriebsverlust verhindern soll Bei Flugzeugen mit Doppel Seitenleitwerk und verschiedenen schwanzlosen Konstruktionen stellt sich ein vergleichbarer Effekt ein Man spricht in diesem Zusammenhang auch oft von Endscheiben Seitenleitwerken Vortexgeneratoren Bearbeiten Meist auf die Tragflachen aufgesetzte Elemente in Form von kleinen Blechwinkeln die dazu dienen die Stromung turbulent und damit energiereich zu machen Siehe Turbulator Gurney Flap Bearbeiten Gurney Flaps sind Blechstreifen an der Profilhinterkante welche etwa 1 2 der Profiltiefe haben und um 90 abgewinkelt sind Sie erhohen den Auftrieb erheblich und werden vor allem an den Abtriebsflachen von Rennautos verwendet Ahnliche Phanomene sind aber schon langer bekannt So zeigte z B bei der Bf 109K das zwei gegensinnig verschrankte Bugelkanten am Seitenruder ein erheblich besseres Ansprechen des Ruders um die Nulllage herum bewirkten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aerodynamische Hilfsflache amp oldid 240574131