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Adolf Bidlingmaier 3 Mai 1905 in Schwabisch Gmund 25 Juni 1946 in Auenheim war ein deutscher Bildhauer Lebensalter 1939 Wege zur Kunst Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Monumentalplastik Lebensalter 3 Arbeiten im offentlichen Raum 4 Bilder 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAdolf Bidlingmaier war der Sohn eines gleichnamigen Maurermeisters in Strassdorf heute ein Stadtteil von Schwabisch Gmund Er war der zweitalteste Sohn und hatte vier Bruder und eine Schwester 1923 zog die Familie nach Schwabisch Gmund wo der Vater seinen Steinmetzbetrieb in der Weissensteiner Strasse zu einem Bauunternehmen erweiterte Dieses wurde spater von Bidlingmaiers jungeren Brudern Johannes und Eugen weitergefuhrt Nach Abschluss der Volksschule absolvierte Bidlingmaier eine Lehre bei der damaligen Bildhauerwerkstatte Britsch beim Leonhardsfriedhof in Schwabisch Gmund Nebenher besuchte er Abendkurse in der Gmunder Fachschule fur das Edelmetallgewerbe Von 1925 bis 1930 studierte er an der Kunstgewerbeschule in Stuttgart u a in der Bildhauerklasse von Ludwig Habich und bei Alfred Lorcher Gleichzeitig studierte seine spatere Ehefrau Elfriede Werth 13 August 1904 in Luxemburg 22 April 1986 in Munchen an der Kunstgewerbeschule in Stuttgart 1929 wurde der Sohn Walter geboren und 1937 kurz nachdem die beiden am 4 Dezember geheiratet hatten die Tochter Felizitas Nach dem Studium wohnte er im Dachgeschoss der Alten Kaserne des heutigen Predigers in Schwabisch Gmund Im Erdgeschoss hatte Bidlingmaier ein Atelier in dem er seinen Lebensunterhalt als freischaffender Kunstler muhsam mit kleineren Schnitzereien beispielsweise einem Taubchen uber einem Hauseingang und Figuren fur Kirchen und Grabmaler verdiente Allmahlich kamen grossere Auftrage in Stein wie der Soldat an dem Gefallenendenkmal im Donzdorfer Teilort Winzingen eine heute nicht mehr existierende uberlebensgrosse dreigliedrige Kriegergruppe in Lauffen am Neckar oder eine bei Kriegsende zerstorte Grossplastik an der ehemaligen Gmunder Bismarck Kaserne heute Universitatspark Schwabisch Gmund Sein grosstes Werk war die monumentale Plastik Lebensalter an der Fassade der 1939 in der Konigsstrasse neu errichteten Landesgirokasse Stuttgart Ab 1939 war Bidlingmaier wahrend des gesamten Zweiten Weltkriegs Soldat ab Fruhjahr 1942 in Norwegen Bei Kriegsende kam er in franzosische Kriegsgefangenschaft nach Biberach und Schomberg wo er franzosische Offiziere portratierte und auf seine baldige Entlassung hoffte Er wurde jedoch zu Minenaufraumarbeiten nach Strassburg verlegt Dort ist er am 25 Juni 1946 bei einem Fluchtversuch mit sieben Kameraden uber den Rhein bei Hochwasser ertrunken und wurde in Kehl auf deutscher Seite tot geborgen Vom anfanglichen Grab in Auenheim bei Kehl liess ihn seine Ehefrau spater nach Schwabisch Gmund und schliesslich auf einen Friedhof an ihrem neuen Wohnort in Munchen uberfuhren Monumentalplastik Lebensalter Bearbeiten nbsp Lebensalter Frontalansicht Bidlingmaiers Hauptwerk ist die monumentale vier Meter hohe und dreissig Tonnen schwere Plastik Lebensalter Sie war als Auftragsarbeit im Rahmen des Programmes Kunst am Bau ein Fassadenschmuck fur die 1939 in der Konigsstrasse 5 in Stuttgart neu erbaute Stadtischen Spar und Girokasse spater Landesgirokasse Sie sollte den Geschaftzielen einer Bank entsprechend das Sparen die Arbeit und die Altersvorsorge darstellen Die Skulptur ist aus Muschelkalk der aus Kirchheim Unterfranken stammt geschlagen Dargestellt ist eine Arbeiterfamilie Eine Frau mit einem Spartopf und einem Kind das eine Munze in der Hand halt als Symbol des Spargedankens Ein Arbeiter mit einem Vorschlaghammer der einen Drachen der den Eigennutz verkorpert uberwunden hat Ein alter Mann an einem Stab als Symbol fur ein durch Sparen gesichertes AlterDie am 27 Oktober 1939 enthullte Bauplastik ist zeittypisch sodass man den volkischen Aspekt aus der Zeit des Nationalsozialismus wahrnehmen kann 1 Das Werk ist aber nicht deckungsgleich mit dem was als NS Kunst gilt Dazu trug Bidlingsmaiers archaische strenge und auf Reduktion angelegte Darstellungsweise der drei Personen dar 2 Ihr monumentaler archaisierender Stil war in den 1930er Jahren auch in den USA und Grossbritannien ublich 3 Als Bidlingmaiers Leiche am Rhein geborgen wurde trug er noch seine Brieftasche bei sich durchnasst aber inhaltlich vollstandig Darin befand sich ein Foto des Reliefs mit dem Gerust und den Vorhangen hinter denen es geschaffen wurde Auf diesem Foto erscheinen die Personen ausdrucksstarker und individueller manche Details wie z B die Falten am Kleid der Frau und den Hosen der Manner pragnanter ausgearbeitet 1 In Verbindung mit der Tatsache dass es lange gedauert hat bis der Schopfer der Plastik mit seinem Werk zufrieden war 4 liegt die Uberlegung nahe dass Bidlingmaier das Werk auf Wunsch der Auftraggeber nacharbeiten und formalen Vorgaben folgen musste 1 Dem aufmerksamen Betrachter erscheinen die Figuren insbesondere im Vergleich mit dem Foto als wurden sie als schlecht bezahlte Statisten in einer verzerrten Kulisse stehen 1 Nach Abriss des Bankgebaudes in der Konigsstrasse im Jahre 2006 kam die Skulptur in 24 Steinquader zerlegt in den stadtischen Betriebshof Stuttgart Fasanenhof 2008 wurde sie dem Forderverein Strassdorf e V geschenkt und auf dessen Kosten mit zwei Lastzugen nach Strassdorf transportiert Sie wurde von Beton und Mauerresten gesaubert und steht seit dem 16 Juli 2011 an den Wegen zur Kunst im Geburtsort des Bildhauers Um das Relief aufzubauen waren ein Fundament und eine Ruckwand aus sechzig Tonnen Beton erforderlich 5 Arbeiten im offentlichen Raum BearbeitenWinzinger Krieger Steinfigur 1935 Ostliche Chorwand der Kirche St Sebastian und Rochus auf dem Friedhof in Donzdorf Winzingen Samann Steinrelief um 1935 Kreissparkasse in der Uferstrasse in Schwabisch Gmund Lebensalter Muschelkalk 1939 ursprunglich Stadtische Spar und Girokasse in Stuttgart seit 2011 Wege zur Kunst Grabmal des Oberlehrers Locher Muschelkalk um 1938 Leonhardsfriedhof Schwabisch Gmund heute auf dem Friedhof in Strassdorf Leidensszene in der ein auf einen Mann gestutzter Sterbender von zwei Frauen beweint wird Bilder Bearbeiten nbsp Winzinger Krieger 1935 Donzdorf Winzingen nbsp Samann um 1935 Schwabisch Gmund nbsp Grabmal des Oberlehrers Locher um 1938 StrassdorfLiteratur BearbeitenHans Har Der Bildhauer Bidlingmaier ein tragischer Tod beendet eine hoffnungsvolle Kunstlerlaufbahn In Gmunder Heimatforum 40 1980 S 157 158 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adolf Bidlingmaier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Adolf Bidlingmaier auf wege zur kunst de Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Rudolf Berkenhoff Rede bei der Enthullung der Skulptur Wege zur Kunst 16 Juli 2011 Reinhard Wagenblast Rede bei der Enthullung der Skulptur Wege zur Kunst 16 Juli 2011 Reinhard Wagenblast Geschliffen und gereinigt vorbereitet zur Aufstellung Die Lebensalter sind das nachste Vorhaben von Wege zur Kunst In Rems Zeitung vom 6 Oktober 2010 Online auf remszeitung de Anton Hammer Die Bauplastiken an der Girokasse Adolf Bidlingmaier schuf ein Sinnbild der deutschen Arbeitsfamilie In Stuttgarter Neues Tagblatt vom 27 Oktober 1939 Reinhard Wagenblast Adolf Bidlingmaiers Hauptwerk kehrt heim In Rems Zeitung vom 18 Juli 2011 Online auf remszeitung de Normdaten Person GND 1012177181 lobid OGND AKS VIAF 171034102 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bidlingmaier AdolfKURZBESCHREIBUNG deutscher BildhauerGEBURTSDATUM 3 Mai 1905GEBURTSORT Schwabisch GmundSTERBEDATUM 25 Juni 1946STERBEORT Auenheim Kehl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Bidlingmaier amp oldid 205811782