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Adam Worth 1844 im Konigreich Preussen 8 Januar 1902 in London war ein deutschamerikanischer Krimineller Der Scotland Yard Polizist Robert Anderson bezeichnete ihn als Napoleon der kriminellen Welt 1 Adam WorthEs wird vermutet dass Arthur Conan Doyle Worth als Vorbild fur Sherlock Holmes Gegenspieler Professor Moriarty nahm den Conan Doyle als den Napoleon des Verbrechens bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Kriminelle Karriere 1 3 Aktivitaten in Europa 1 4 Londoner Syndikat 1 5 Fehlschlag und Festnahme 1 6 Entlassung und Tod 2 In der Popularkultur 3 Weblinks 4 Einzelnachweise 5 LiteraturLeben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Worth wurde in einer armen judischen Familie im Konigreich Preussen geboren Ein ursprunglicher Familienname konnte Werth gewesen sein 1 Als er funf Jahre alt war emigrierte seine Familie nach Cambridge Massachusetts in den USA wo sein Vater als Schneider arbeitete 1 1854 verliess er das Elternhaus und zog zunachst nach Boston und 1860 nach New York dort arbeitete er fur einen Monat als Angestellter in einem Kaufhaus Als der Sezessionskrieg ausbrach war Worth 17 schrieb sich aber unter falscher Altersangabe in die Armee der Nordstaaten ein Worth diente in der 2nd New York Heavy Artillery Battery L spater unter 34th New York Battery gefuhrt und wurde zum Sergeant befordert In der Zweiten Schlacht am Bull Run am 30 August 1862 wurde er verwundet und kam ins Georgetown Hospital in Washington D C Als er im Krankenhaus erfuhr dass er als gefallen gemeldet war verliess er das Krankenhaus Kriminelle Karriere Bearbeiten Worth wurde ein Handgeldjager er schrieb sich unter falschen Namen in diversen Regimentern ein und desertierte sofort nach Erhalt des ersten Handgelds Als die Pinkerton Agentur ihm wie vielen anderen Handgeldjagern auf die Spur kam verliess er New York und ging nach Portsmouth Nach dem Krieg betatigte er sich in New York als Taschendieb Nach und nach baute er eine Bande von Taschendieben auf mit denen er dann auch grossere Raububerfalle durchfuhrte Beim Diebstahl einer Geldkassette aus einem Adams Express Company Zug wurde er erwischt und zu drei Jahren Haft verurteilt Er konnte jedoch schon nach wenigen Wochen aus der Sing Sing Strafvollzugsanstalt fliehen und nahm seine kriminellen Aktivitaten wieder auf Worth begann fur die bekannte Hehlerin Fredericka Marm Mandelbaum zu arbeiten Mit ihrer Hilfe erweiterte er seine Aktivitaten auf Bank und Geschaftsuberfalle und plante seine eigenen Raubzuge 1869 half er Mandelbaum den Safeknacker Charley Bullard durch einen Tunnel aus dem White Plains Jail zu befreien Mit Bullard raubte Worth dann am 20 November 1869 den Safe der Boylston National Bank in Boston aus Dazu gruben sie von einem Nachbargeschaft der Bank einen Tunnel Die Bank beauftragte die Pinkerton Agentur welche die Lieferung der Koffer mit der Beute von Boston nach New York verfolgen konnte Worth und Bullard flohen daraufhin nach Europa Aktivitaten in Europa Bearbeiten Bullard und Worth gingen zunachst nach Liverpool Bullard gab sich als texanischer Olmagnat Charles H Wells aus Worth als Financier Henry Judson Raymond Diese Namen verwendeten beide fur einige Jahre Die beiden bandelten mit der Bardame Kitty Flynn an die spater auch ihre wahren Identitaten erfuhr Sie wurde Bullards Frau war aber auch Worth nicht abgeneigt Im Oktober 1870 gebar Flynn eine Tochter Lucy Adeleine und sieben Jahre spater eine weitere Tochter Katherine Louise Die Vaterschaft der beiden Kinder ist umstritten denkbar ist dass Flynn dies selber nicht genau sagen konnte Bullard und Worth beanspruchten jedenfalls beide die Vaterschaft fur sich Wahrend die Bullards sich in den Flitterwochen befanden uberfiel Worth mehrere Pfandhauser Er teilte die Beute spater mit Flynn und Bullard und die drei zogen 1871 nach Paris In Paris war die Polizei immer noch in Unordnung nach den Ereignissen der Pariser Kommune Worth eroffnete mit seinen Verbundeten eine Amerikanische Bar ein Restaurant mit Bar im Erdgeschoss und eine Spielhalle in der ersten Etage Da Glucksspiel illegal war konnten die Tische in die Wande und den Boden geklappt werden Eine Klingel konnte von unten betatigt werden um die Gaste bei einer Razzia zu warnen Worth erweiterte seine Bande darunter auch einige alte Kameraden aus New York Als Allan Pinkerton Grunder der Pinkerton Agentur die Bar 1873 besuchte erkannte Worth ihn Die Polizei fuhrte mehrere Razzien in der Bar durch so dass sich Worth und die Bullards entschlossen sie zu verlassen Worth nutzte die Bar ein letztes Mal um einen Diamantenhandler zu betrugen danach zogen die drei nach London Londoner Syndikat Bearbeiten In England kauften Worth und seine Begleiter Western Lodge in den Clapham Commons Er mietete ausserdem ein Apartment in Mayfair und bekam Zutritt zur gehobenen Gesellschaft Er baute ein kriminelles Netzwerk auf und organisierte grossere Raububerfalle und Einbruche uber mehrere Verbindungsleute Wer fur ihn arbeitete erfuhr nie seinen Namen Er bestand darauf dass bei den Uberfallen keine Gewalt eingesetzt wurde Nach und nach kam ihm das Scotland Yard auf die Spur konnte ihm jedoch nichts nachweisen Inspektor John Shore machte die Ergreifung von Worth zu seinem personlichen Ziel Worths Probleme mit seiner Organisation begannen als er seinen Bruder John nach Paris schickte um einen gefalschten Scheck einzulosen John wurde gefasst und nach England ausgeliefert Worth gelang es seinen Bruder zu entlasten und ihn zuruck in die USA zu schaffen Vier seiner Gefolgsleute wurden in Istanbul gefasst als sie weitere gefalschte Kreditbriefe in Umlauf brachten Worth musste eine betrachtliche Menge Geld aufwenden um die Richter und die Polizei zu bestechen Zusatzlich wurde Bullard immer gewalttatiger und entwickelte sich zu einem Alkoholiker spater verliess er London und ging nach New York seine Frau Kitty folgte ihm kurze Zeit spater nbsp Georgiana Cavendish Duchess of Devonshire Portrat von Thomas Gainsborough Von Worth im Jahre 1876 gestohlen 1876 stahl Worth personlich mit der Hilfe zweier Verbundeter das Portrat der Georgiana Cavendish Duchess of Devonshire von Thomas Gainsborough aus der Londoner Galerie Agnew amp Sons Er nahm das Gemalde an sich und versuchte nicht es zu verkaufen Die zwei Manner die ihm geholfen hatten Junka Phillips und Little Joe wurden zunehmend ungeduldig Phillips versuchte ihn dazu zu bringen vor Zivilpolizisten uber den Diebstahl zu reden worauf Worth ihn jedoch feuerte Worth gab Little Joe Geld damit dieser in die USA zuruckfahren konnte Dort uberfiel dieser die Union Trust Company wurde gefasst und gestand gegenuber der Pinkerton Agentur Scotland Yard wurde informiert konnte Worth jedoch immer noch nichts eindeutig nachweisen Worth behielt das Gemalde bei sich auch auf Reisen wenn er neue Betrugereien und Uberfalle organisierte Schliesslich entschloss er sich nach Sudafrika zu reisen wo er Rohdiamanten im Wert von 500 000 Dollar stahl Zuruck in London grundete er die Wynert amp Company um die Diamanten unter Marktwert zu verkaufen In den 1880ern heiratete er Louise Margaret Boljahn dabei verwendete er immer noch den Namen Henry Raymond Das Paar hatte zwei Kinder einen Sohn namens Henry und eine Tochter namens Beatrice Seine Frau kannte seinen wahren Namen vermutlich nicht Das Gemalde schmuggelte er schliesslich in die USA wo er es deponierte Fehlschlag und Festnahme Bearbeiten 1892 besuchte Worth Belgien wo Bullard inzwischen im Gefangnis sass Dieser hatte mit Maximillian Schonbein Worths Konkurrenten zusammengearbeitet und wurde von der belgischen Polizei zusammen mit diesem verhaftet In Belgien angekommen erfuhr Worth jedoch dass Bullard vor kurzem verstorben war Am 5 Oktober improvisierte Worth einen Uberfall auf einen Geldtransporter in Liege zusammen mit zwei unerfahrenen Helfern einer davon der Amerikaner Johnny Curtin Der Uberfall ging schief seine Helfer entkamen Worth wurde jedoch verhaftet Im Gefangnis weigerte sich Worth seinen Namen zu nennen und sich zu identifizieren Die belgische Polizei stellte daraufhin Nachforschungen an und konnte ihn schliesslich mit Hilfe des New York Police Department und Scotland Yard identifizieren Schonbein der ebenfalls in belgischer Haft war teilte der Polizei alles uber Worth mit was er wusste Im Gefangnis horte Worth nichts von seiner Familie in London erhielt jedoch einen Brief von Kitty die anbot fur seine Verteidigung zu zahlen Die Verhandlung fand am 20 Marz 1893 statt Worth bestritt schlicht irgendeine Beteiligung an anderen Verbrechen Der Uberfall in Belgien sei nur eine dumme Idee aus Geldnot gewesen Alle anderen Vorwurfe seien nur Horensagen und Geruchte Er gab an sein Vermogen entstamme legalem Glucksspiel Worth wurde schliesslich zu sieben Jahren Haft verurteilt die er in Leuven absass Wahrend seines ersten Jahres in Haft wurde er von anderen Mithaftlingen zusammengeschlagen die von Schonbein dafur bezahlt wurden Spater erfuhr Worth dass Johnny Curtin der sich um seine Frau in London kummern sollte diese verfuhrt und dann sitzengelassen hatte Seine Frau erlitt daraufhin einen Zusammenbruch und wurde in ein psychiatrische Klinik eingewiesen Worths Kinder befanden sich in der Obhut seines Bruders John in den USA Entlassung und Tod Bearbeiten Worth wurde wegen guter Fuhrung im Jahr 1897 entlassen Er kehrte nach London zuruck und stahl dort 4000 Pfund Als er seine Frau besuchte erkannte diese ihn kaum Er reiste nach New York um seine Kinder zu besuchen Er traf sich dann mit William Pinkerton dem er seine Lebensgeschichte ausfuhrlich darlegte Die Mitschrift von Pinkerton findet sich heute noch im Archiv der Pinkerton Detective Agency in Van Nuys Kalifornien Mit Hilfe von Pinkerton arrangierte Worth die Ruckgabe des Gemaldes Duchess of Devonshire an Agnew amp Sons fur 25 000 Dollar Der Austausch fand in Chicago am 28 Marz 1901 statt Worth kehrte nach London zuruck und lebte dort den Rest seines Lebens mit seinen Kindern Sein Sohn nahm ein Angebot der Pinkerton Agentur an und wurde dort Ermittler Adam Worth starb am 8 Januar 1902 Er wurde auf dem Highgate Cemetery in einem Armengrab unter dem Namen Henry J Raymond bestattet 1997 wurde ein kleiner Grabstein von der Jewish American Society for Historic Preservation errichtet 2 In der Popularkultur BearbeitenMichael Caine spielte Adam Worth in dem Film Und morgen wird ein Ding gedreht Worth wird korrekt als krimineller Organisator dargestellt die Geschichte ist jedoch frei erfunden In der dritten Staffel der Serie Sanctuary Wachter der Kreaturen taucht Worth als Gegenspieler auf Es hat eine bose zweite Personlichkeit von der er behauptet sie sei die Grundlage fur Der seltsame Fall des Dr Jekyll und Mr Hyde Bis auf den Namen hat der Worth der Serie nichts mit dem echten Worth gemeinsam In der Serie ist es ein verruckter irischer Wissenschaftler der sich mit Zeitreisen beschaftigt und erst London und dann die gesamte Welt zu vernichten versucht Worth ist auch Teil eines Handlungsstranges in der Serie Criminal Minds in der sein Name als Alias einer Stalkerin missbraucht wird die eine Vorliebe fur die Werke Arthur Conan Doyles hegt In Joann Sfars Comicreihe Professor Bell die sich um Arthur Conan Doyles reales Vorbild fur Sherlock Holmes dreht ist Adam Worth ein wiederkehrender Gegenspieler Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adam Worth Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Ben Macintyre The Napoleon of Crime The Life and Times of Adam Worth Master Thief 1997 Jewish Amer Society for Historic Preservation englisch Abgerufen am 3 September 2011Literatur BearbeitenThe American Magazine American Illustrated Magazine Colver Publishing House New York 1905 Ben Macintyre The Napoleon of Crime The Life and Times of Adam Worth Master Thief Delta 1997 ISBN 0 385 31993 2 Jay Robert Nash The Great Pictorial History of World Crime Rowman amp Littlefield 2004 ISBN 1 928831 21 4Normdaten Person GND 119542749 lobid OGND AKS LCCN n97002017 VIAF 54960418 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Worth AdamALTERNATIVNAMEN Werth Adam Raymond Henry Judson Deckname KURZBESCHREIBUNG deutschamerikanischer KriminellerGEBURTSDATUM 1844GEBURTSORT Konigreich PreussenSTERBEDATUM 8 Januar 1902STERBEORT London England Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adam Worth amp oldid 237467436