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Die actio utilis bezeichnet die pratorische Abwandlung der Grundformel eines Klagetyps Von der Modifikation durch die Erweiterung eines Grundtatbestandes machte der Prator gelegentlich dann Gebrauch wenn der Ratsuchende aufgrund der an sich stets strengrechtlich anzuwendenden Spruchformel ansonsten keinen Rechtsschutz erfahren hatte Der Hinweis auf utilis Brauchbarmachung ist insoweit als rechtliche Analogie und damit als richterliche Rechtsfortbildung zu verstehen Ein klassischer Fall in diesem Sinne war die Erweiterung des zu eng gefassten Tatbestandes der lex Aquilia die durch pratorisches Edikt den vollen Rechtsschutz wegen Sachbeschadigungen gewahrte 1 Die Erweiterung lag darin dass nicht mehr nur der gesetzlich geschutzte Eigentumer einer Sache Rechtsschutz genoss sondern auch der Niessbraucher 2 Da das Gesetz zudem nur Sachschaden ahndete konnten mit der actio utilis auch Korperverletzungen Freier gesuhnt werden 3 Die actio utilis und die actio in factum wurden ausweislich der Quellenlage haufig nicht streng voneinander unterschieden Literatur BearbeitenFriedrich Endemann 27 Aktionensystem Aus dem Buch Romisches Privatrecht Berlin Boston De Gruyter 1925 S 81 85 83 Max Kaser Das Romische Privatrecht Erster Abschnitt Das altromische das vorklassische und klassische Recht Handbuch der Altertumswissenschaft Zehnte Abteilung Dritter Teil Dritter Band Erster Abschnitt 2 Auflage C H Beck Munchen 1955 153 S 547 Actio utilis bei einer Zession Anmerkungen Bearbeiten Max Kaser Rolf Knutel Romisches Privatrecht 19 Auflage C H Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 57623 2 51 Rn 14 Heinrich Honsell Romisches Recht 7 Auflage Berlin Heidelberg 2010 S 168 f Digesten 7 1 17 3 Digesten 9 2 13 pr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Actio utilis amp oldid 231559132