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Achim Thom 14 August 1935 in Marienburg Pommern 19 September 2010 in Schwarz Mecklenburg war ein deutscher Medizinhistoriker und Philosoph Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben BearbeitenThom ist in Marienburg und Graudenz aufgewachsen und nach der Vertreibung 1945 in Gernrode Harz Er belegte ein Studium der Philosophie mit Nebenfach Psychologie an der Karl Marx Universitat Leipzig Verheiratet war er mit der Philosophin Martina Thom und hatte drei Kinder 1965 erfolgte die Promotion am Institut fur Marxismus Leninismus Danach war er tatig in der Lehrgruppe Medizin und als Dozent 1971 folgte eine Promotion zum Dr sc phil 1973 wurde Thom zum Professor berufen 1977 bekam er eine Umberufung zum Professor fur Geschichte der Medizin ans Leipziger Karl Sudhoff Institut fur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften dessen Leiter er 1982 wurde In den 1980er Jahren war Achim Thom u a Mitglied des Beirats Medizin beim Ministerium fur Hoch und Fachschulwesen der DDR Mitglied des Nationalkomitees fur Geschichte und Philosophie der Wissenschaften bei der Akademie der Wissenschaften der DDR und Mitglied des Wissenschaftlichen Rates fur Friedensforschung an der Akademie der Wissenschaften der DDR 1996 beendete er seine Tatigkeit als Direktor des Karl Sudhoff Instituts und wurde 2000 emeritiert Als Medizinhistoriker mit philosophischem Hintergrund arbeitete Achim Thom an einer Offnung enger ideologischer Paradigmen z B gelang 1984 erstmals die Veroffentlichung von Werken Sigmund Freuds in der DDR In enger Zusammenarbeit mit dem Psychiater Klaus Weise Leipzig und mit Vertretern der reformorientierten Psychiatrie in der Bundesrepublik wie Erich Wulff und Klaus Dorner war Achim Thom an einer Reformierung und Modernisierung der Psychiatrie der DDR beteiligt Ein Thema seiner Arbeiten war die ethische Problematik des Arztberufes aber auch generelle sozialpolitische und ethisch moralische Probleme wie der Umgang mit Sterbenskranken in der DDR Ein weiteres Gebiet seiner Forschungsarbeit betraf die Analyse von Wandlungen in den theoretischen Konzepten in der Medizin seit dem Beginn des 19 Jahrhunderts und insbesondere die Stellung der Psychotherapie in der Medizin Als Medizinhistoriker widmete er sich der Geschichte der medizinischen Fakultat der Universitat Leipzig im 19 und 20 Jahrhundert und seit den 1980er Jahren immer mehr der Geschichte der Medizin und arztlichen Praxis in den Jahren des Nationalsozialismus In diesem Zusammenhang standen seine Forschungen zum Thema Psychiatriegeschichte und Euthanasie im Dritten Reich u a in Kooperation u a mit dem Munchner Institut fur Zeitgeschichte und dem Militargeschichtlichen Forschungsamt in Freiburg Achim Thom war Mitautor des von Wolfgang U Eckart und Christoph Gradmann herausgegebenen Arztelexikons das 2006 in dritter Auflage erschien 1 Schriften Auswahl Bearbeitenals Hrsg mit Bernhard Schwarz und Klaus Weise Sozialpsychiatrie in der sozialistischen Gesellschaft Georg Thieme Leipzig 1971 mit Klaus Weise Medizin und Weltanschauung Urania Verlag Leipzig Jena Berlin 1973 Digitalisiert 2019 mit Susanne Hahn Sinnvolle Lebensbewahrung humanes Sterben Positionen zur Auseinandersetzung um d arztl Bewahrungsauftrag gegenuber menschlichem Leben Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1983 als Hrsg Medizin im Faschismus Protokoll Symposium uber d Schicksal d Medizin in d Zeit d Faschismus in Deutschland 1933 1945 Akad fur Arztl Fortbildung der DDR Berlin 1983 als Hrsg Zur Geschichte der Psychiatrie im 19 Jahrhundert Verlag Volk und Gesundheit Berlin 1984 als Hrsg Sigmund Freud Psychoanalyse Reclam Verlag Leipzig 1984 ISBN 3 379 00535 5 als Hrsg mit Genadij Ivanovic Caregorodcev Medizin unterm Hakenkreuz Verlag Volk und Gesundheit Berlin 1989 ISBN 3 333 00400 3 als Hrsg mit Erich Wulff Psychiatrie im Wandel Erfahrungen und Perspektiven in Ost und West Psychiatrie Verlag Bonn 1990 ISBN 3 88414 100 7 Kriegsopfer der Psychiatrie Das Beispiel der Heil und Pflegeanstalten Sachsens In Norbert Frei Hrsg Medizin und Gesundheitspolitik in der NS Zeit R Oldenbourg Verlag Munchen 1991 Schriften der Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Sondernummer ISBN 3 486 64534 X S 201 216 Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang U Eckart Christoph Gradmann Arzte Lexikon Von der Antike bis zur Gegenwart 3 Auflage Springer Berlin Heidelberg 2006 ISBN 978 3 540 29584 6 Print ISBN 978 3 540 29585 3 Online Weblinks BearbeitenKarl Sudhoff Institut fur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften Leipzig Website von Martina Thom mit ausfuhrlicher Biografie und Bibliografie zu Achim Thom Digitalisierte Artikel Rezensionen und Bucher von Martina Thom Literatur von und uber Achim Thom im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 106082655 lobid OGND AKS LCCN n81146853 VIAF 68948666 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Thom AchimKURZBESCHREIBUNG deutscher Medizinhistoriker Philosoph und HochschullehrerGEBURTSDATUM 14 August 1935GEBURTSORT MarienburgSTERBEDATUM 19 September 2010STERBEORT Schwarz Mecklenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Achim Thom amp oldid 206155516