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Die Abtei Saint Pierre le Vif lateinisch Abbatia Sancti Petri de Vivo war ein Benediktinerinnen bzw Benediktinerkloster in Sens im Departement Yonne Benediktinerabtei Saint Pierre le Vif Druck im Monasticon Gallicanum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Werke aus der Abtei 3 Regulare Abte 4 Kommendatarabte 5 Weitere Personlichkeiten 6 Literatur 7 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDie Kirche Saint Pierre wurde der Uberlieferung nach bereits im 3 Jahrhundert vom heiligen Savinius von Sens gegrundet dem ebenfalls der Tradition nach ersten Erzbischof von Sens 1 Gesichert hingegen ist dass zum Beginn des 6 Jahrhunderts Theudechild die Tochter des Frankenkonigs Theuderich I das Frauenkloster Saint Pierre le Vif grundete 2 Mit ihrem Tod vermachte Theudechild eine grosse Anzahl von Domanen dem Kloster so dass es schnell eines der reichsten des Erzbistums Sens wurde Seit etwa 564 unterstand die Abtei der Benediktinerregel Im Jahr 999 wurde Saint Pierre le Vif in ein Mannerkloster umgewandelt Das Kloster stand ostlich der mittelalterlichen Stadt um das sich bald ein Dorf entwickelte das zur Vorstadt von Sens wurde 3 In den Jahrhunderten ihrer Existenz wurde die Abtei mindestens zehnmal zerstort geplundert oder schwer beschadigt sei es durch Feuer normannische oder andere barbarische Uberfalle oder durch Calvinisten wahrend der Hugenottenkriege Die Bedeutung der Abtei innerhalb des Erzbistums Sens erschliesst sich auch daraus dass der neue Erzbischof vor seiner Amtseinfuhrung einschliesslich seines Gefolges in der Abtei wohnte und am Tag der Zeremonie selbst dann abgeholt und zur Kathedrale gefuhrt wurde Dieser Ablauf wird bereits im 8 Jahrhundert erwahnt und galt auch noch im 17 Jahrhundert Ab dem Jahr 1534 wurde die Abtei dann wie viele andere Kloster auch nicht mehr durch regulare Abte sondern durch Kommendatarabte geleitet die die gesamten Einkunfte des Klosters personlich beanspruchen konnten 1639 ubernahm Saint Pierre le Vif die Reformation der Mauriner Am 1 November 1713 verlor Saint Pierre le Vif dann durch koniglichen Befehl den Rang einer Abtei die Einkunfte des Klosters kamen nun nicht mehr dem Amtsinhaber zugute sondern der Mission Das Kloster wurde wahrend der Revolution verkauft Der Kaufer trat allerdings im Namen von Louise Anne de Poupardin d Amaury auf der Witwe von Paul Charles Marie de Lomenie de Brienne Wenig spater befand sich die Abtei dann im Besitz von Etienne Charles de Lomenie de Brienne dem ehemaligen Finanzminister und jetzigen Erzbischof von Sens und Kardinal Er beabsichtige im Kloster seine Residenz zu nehmen und liess im Jahr 1791 in den Gebauden vom Architekten Pierre Francois Leonard Fontaine eine Wohnung einrichten konnte allerdings von dem Umbau nicht mehr nennenswert profitieren da er Ende 1793 verhaftet wurde und Anfang 1794 im Gefangnis starb Die Kirche wurde spater abgerissen lediglich die unterirdische Krypta aus dem 9 Jahrhundert blieb erhalten 4 Die Reliquien waren jedoch schon wahrend der Zeit des Terrors von zwei Monchen in die Kirche Saint Pierre le Rond gebracht und so gerettet worden Erst 50 Jahre spater 1843 wurden sie in die Kathedrale von Sens uberfuhrt Das Kloster wurde am 15 Mai 1837 als Filiale von Notre Dame de la Charite du Bon Pasteur d Angers neu eroffnet Es wurde nun einfach Couvent du Bon Pasteur genannt und befasste sich bis zum 15 Juli 1921 mit jugendlichen Straftatern Danach wurden die Gebaude von der Stadtverwaltung genutzt Werke aus der Abtei BearbeitenChronique de Saint Pierre le Vif de Sens dite de Clarius Chronicon Sancti Petri Vivi Senonensis hg von Robert Henri Bautier und Monique Gilles 1979 Geoffroy de Courlon Le livre des reliques de l abbaye de de Saint Pierre le Vif de Sens hg von Gustave Julliot und Maurice Prou 1887Regulare Abte BearbeitenDie Abtsliste von Saint Pierre le Vif folgt der Chronik der Abtei und ist daher insbesondere fur die ersten Jahrhunderte aus der Erinnerung heraus erstellt worden und daher unsicher und unvollstandig 1 Anfang 7 Jahrhundert Amalbert 2 Ende 7 Jahrhundert 704 Aigylene 3 704 709 Ebbo um 740 750 Graf von Tonnerre wohl 709 Erzbischof von Sens als Nachfolger seines Onkels Goeric 4 Anfang 8 Jahrhundert Crodolin 5 8 Jahrhundert Viraibod 6 um 800 Berthemare 7 828 Frodebert 8 829 831 Albert 9 831 848 Anastase 10 848 866 Didon 11 866 871 Aquila 12 871 882 Francon 13 882 920 Aiglon 14 920 940 Samson 15 um 940 Eudes Abt von Cluny 942 16 940 945 Arigaud 17 Daghelin 18 Arghengere 19 Otbert 20 957 974 Notranne 21 979 1015 Rainard Onkel von Thierry Bischof von Orleans 1016 1021 22 1015 1025 Jugon Ingon 1014 1026 Abt von Saint Germain des Pres Vetter des Konigs Robert II 23 1025 1046 Ermenalde 24 1046 1079 Gerbert 25 1079 1085 Haimon 26 1085 1096 Hermuin 27 1096 1124 Arnaud wurde im Jahr 1105 von Pierre Adhemar Seigneur de Miremont 5 gefangen genommen und auf Burg Ventadour 6 eingesperrt als dieser zur von Saint Pierre abhangigen Abtei Saint Pierre de Mauriac reiste um einen neuen Abt einzusetzen Pierre Adhemar de Miremont beabsichtige damit Rechte uber Mauriac durchzusetzen die ihm nicht zustanden 28 1124 1147 Herbert eine Beschwerde des Abtes Herbert von Saint Pierre le Vif war der Ausloser dass Konig Ludwig VII 1147 damit begann die seit 1146 bestehende Kommunalverfassung von Sens zu unterdrucken Bei einem dagegen gerichteten Aufstand der Burger wurde Herbert getotet 29 1147 1167 Girard 30 1167 1180 Eudes 31 1182 1202 Gauthier de Naud 32 1202 1210 Helie 33 1210 um 1215 Huldere 34 1215 1221 Hugues l Evente 35 1221 1239 Robert 36 1239 1240 Thomas 37 1240 1282 Geoffroy de Montigny Laucourt oder de Courlon nach seiner Mutter der Verfasser des Reliquienbuchs der Abtei siehe unter Literatur 38 1282 1288 Simon Pierre de Charlieu 39 1288 1310 Jacques de Champigny 40 1310 1324 Jean de Tricherac 41 1324 1338 Jean de Paris 42 1338 1351 Felix de Rigny le Ferron 43 1351 1358 Jean de Joigny 44 1358 1365 Louis de Coms 45 1365 1385 Jean Seguin 46 1375 1390 Eudes de Montaigu 47 1390 1400 Robert de Laval 48 1400 1422 Pierre d Angers 49 1422 1436 Dreux de Montaudier 50 1437 1439 Michel de la Souterraine 51 1439 1450 Guillaume Quatrain 52 1450 1470 Olivier Chapperon 53 1470 1490 Jean le Maitre 54 1491 1511 Guillaume Chignart 55 1511 1523 Jean Bardeau 56 1523 1534 Sebastien TenarreKommendatarabte Bearbeiten57 1534 1537 Jean de la Forest Pronotar und Sekretar des Konigs Franz I 1525 1538 erster Botschafter Frankreichs im Osmanischen Reich 58 1539 1542 Jean Francois de Valere in Venedig gehangt 59 1542 1551 Jean de Mersancausine Almosenier des Konigs 60 1551 1552 Etienne Poncher Bischof von Bayonne 1532 1551 und Erzbischof von Tours 1551 1552 61 1552 1564 Philippe Hurault de Cheverny 62 1564 1574 Francois de Luxembourg Vicomte de Machaud Baron de Pougy etc 63 1574 1575 Louis Charles de Bourbon Kardinal 64 1575 1579 Louis de Mainteternes 65 1579 1583 Rene de Birague Kanzler von Frankreich Kardinal 66 1584 1594 Barthelemy de Crottes 67 1594 1636 Charles Prevost 68 1636 1644 Jean Francois Berruyer 69 1644 1668 Jacques Berruyer 70 1668 1713 Jeremie Rouget letzter Kommendatarabt von Saint Pierre le VifWeitere Personlichkeiten BearbeitenPaternus um 726 Monch in von Saint Pierre le Vif Martyrer und Heiliger Leotherie Schwester Ebbos Heilige und Nonne in Saint Pierre le Vif Archambaud de Troyes 967 958 Erzbischof von Sens bestattet in Saint Pierre le Vif Ludwig von Niederlothringen 975 980 um 1023 Sohn von Herzog Karl von Niederlothringen starb in Saint Pierre le Vif auf dem Ruckweg von einer Pilgerreise zum Mont Saint Michel 7 Er hinterliess der Abtei seine Villa in Ariscourt 8 Odorannus von Sens um 985 um 1046 Monch in Saint Pierre le Vif Chronist und Musikwissenschaftlerer Steinmetz und Goldschmied Dietrich Thierry Bischof von Orleans von etwa 1016 bis 1021 wurde in Saint Pierre le Vif erzogen als sein Onkel Rainard Abt war Literatur BearbeitenAbbe Henri Bouvier Histoire de l abbaye de saint Pierre le Vif de Sens 1891 214 S archive org Honore Fisquet La France ponticale Gallia christiana Metropole de Sens Sens et Auxerre 1865 S 201 202Anmerkungen Bearbeiten In den Berichten uber den Martyrer Savinius ist von einem vicus Saint Pierre die Rede Fisquet Fisquet nennt konkret das Jahr 507 und erklart den Namen le Vif aus einer Veranderung des Begriffs vicus Noch heute befindet sich hier die Rue Saint Pierre le Vif Ein Plan und eine Zeichnung der Abtei findet man bei Bouvier Chateau de Miremont in Chalvignac Departement Cantal Chateau de Ventadour in Moustier Ventadour Departement Correze Christian Settipani La prehistoire des Capetiens 1993 S 339 Ariscourt konnte bislang nicht lokalisiert werden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abtei Saint Pierre le Vif amp oldid 230325965