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Der Aalemannkanal anhoren ist ein Stichkanal der Berliner Oberhavel Er liegt im Ortsteil Hakenfelde des Bezirks Spandau Die Landesschifffahrtsverordnung Berlin verzeichnet den Kanal als schiffbare Landeswasserstrasse Die Wasserfahrzeuge durfen eine Lange von 67 Meter und eine Breite von 8 20 Meter nicht uberschreiten 1 Der Aalemannkanal im Mundungsbereich zur HavelDas rund 700 Meter lange Gewasser zieht sich vom Havelufer schnurgerade nach Westen bis zur Niederneuendorfer Allee am Spandauer Forst Beide Uferseiten sind von einem schmalen Grunstreifen eingefasst und offentlich zuganglich Am Sudufer schliessen sich Kleingartenkolonien und eine kleine Grunanlage an Parallel zum Nordufer verlauft die Strasse Aalemannufer die im westlichen Teil vom Wohnquartier Aalemannufer und im ostlichen Teil von einer Siedlung des Sportvereins Spandau Aalemann e V begleitet wird Am Ostende der Strasse beziehungsweise des Kanals fuhrt eine Autofahre zum gegenuberliegenden Havelufer in Tegelort Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Etymologie 2 Wohnquartier Aalemannufer 3 Havelradweg und Aalemannkanalbrucke 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Etymologie BearbeitenDer Stichkanal wurde zwischen 1919 und 1921 zwischen den Rustwiesen einem ehemaligen Sumpfgebiet entlang der Havel und dem Spandauer Forst sudostlich des ehemaligen Teufelssees und heutigen Naturschutzgebiets Teufelsbruch und Nebenmoore zur Industrieansiedlung ausgehoben Zuvor war der sogenannte Rust mit grossen Sandmassen die im Aushub des 1906 begonnenen Ausbaus des Hohenzollernkanals gewonnen wurden aufgeschuttet und trockengelegt worden 2 Insbesondere ein Betonwerk und ein Sagewerk pragten die industrielle Zeit des Kanals Die Werksanlagen sind im Jahr 2011 bis auf einige Uferbefestigungen und Anleger weitgehend ruckgebaut 3 Die Namengebung Aalemannkanal erfolgte 1922 durch das Bezirksamt Spandau nach einer Havelbucht in der die Fischer fruher dem Aalfang oblagen Auf einem Stadtplan von 1897 tragt diese Bucht den Namen Aalemann und im gleichen Jahr gab sich ein neugegrundeter Anglerverein den Namen Aalemann Bereits 1590 ist ein Grossgarnzug Alleman belegt 4 Die oft genannte Verbindung 5 mit dem Aal gehort laut Brandenburgischem Namenbuch in den Bereich der Volksetymologie Vielmehr gehore der Name zu dem mittelniederdeutschen alleman jeder und bedeute dass jeder dort fischen durfte 4 Wohnquartier Aalemannufer BearbeitenZwischen 1994 und 1997 entstand auf einem Gelande nordlich des Kanals das Wohnquartier Aalemannufer mit 536 Wohnungen 6 Laut Benedikt Hotze Architekturkritiker und Redaktionsleiter des BauNetzes pragt das Quartier eine zeitgenossische Interpretation traditioneller Siedlungsarchitektur mit einer klaren Zonierung von offentlichem Strassenraum und halboffentlichem Hof die teilweise eine eindeutige Reminiszenz an die Villenbaukunst der 1920er Jahre formuliere und sich in weiten Teilen der Formensprache der Klassischen Moderne verpflichtet fuhle 7 nbsp Blick uber den Kanal auf die Wohnkuben im vorderen SiedlungsbereichHotze unterscheidet im Wohnquartier Aalemannufer drei Bautypen Kubische Stadtvillen an der Kanalseite mit klarer kubischer Baukorpergliederung horizontaler Bandgliederung und liegenden Fensterformaten die vom zweiten bis vierten Geschoss abgetreppt sind wodurch grosszugige Sudterrassen entstehen Die viergeschossigen Bauten stammen von den Architekten Buttner Neumann Braun mit Martin und Pachter Kompakt kubische funfgeschossige Gebauderiegel von David Chipperfield in denen das dritte und vierte Geschoss durch eine Verkleidung mit grauen Faserzementplatten zu einem umlaufenden Korsett zusammengefasst sind In dem Fassadenmaterial sieht Hotze eine Bereicherung gegenuber dem ansonsten in der Siedlung vorherrschenden weissen Putz Funfgeschossige Wohnzeilen der Darmstadter Architekten Kramm und Strigl die mit einer dem eigentlichen Gebauderiegel vorgelagerten offenen Balkonzone auffallen Das Stahlgestell der Balkonzone lasse mit individuell verschieblichen Gittersystemen eine ganz eigene stets veranderliche Ordnungslogik entstehen Im Verbund mit klaren Wohnungsgrundrissen und gestalterisch gelungenen Accessoires wie Dachaufbauten und Verbindungsbrucken sei hier eine vorbildliche Architektur entstanden die von einer weit vom Berliner Bild des steinernen Hauses entfernten Architekturauffassung gepragt sei 7 Im Gegensatz zur sudlich gelegenen Wasserstadt Spandau die nach Ansicht von Stadtplanern zu hoch und zu dicht bebaut sei wurde das Quartier Aalemannufer gezielt individueller und kleinmassstablicher konzipiert 8 Die Strassennamen in dem Wohnviertel Zum Teufelsbruch Am Erlengrund und Zu den Fichtewiesen nehmen Flurbezeichnungen der Umgebung auf wobei die beiden letzteren an zwei nahegelegene Exklaven auf Brandenburger Gebiet erinnern die von 1961 bis 1988 vom damaligen West Berlin getrennt waren Havelradweg und Aalemannkanalbrucke Bearbeiten Hauptartikel Aalemannkanalbrucke Der Weg und die Strasse um den Aalemannkanal waren bis 2010 Teil des Havelradwegs der hier wiederum Teil des Radfernwegs Berlin Kopenhagen der Konigin Luisen Route und des Havelseenwegs Wanderweg 12 der 20 grunen Hauptwege Berlins ist 9 Am 8 Juli 2010 wurde die Aalemannkanalbrucke eroffnet die die Rad und Fusswege an der Havelmundung uber den Kanal fuhrt und die Strecke um rund einen Kilometer verkurzt Die Schragseilbrucke hangt an einem 24 Meter hohen A Pylon und hat mit allen Rampen eine Gesamtlange von 157 Metern 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aalemannkanal Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Verordnung zur Regelung des Schiffsverkehrs auf den Gewassern des Landes Berlin Landesschifffahrtsverordnung Berlin LandesSchiffVO Bln Vom 27 April 1998 GVB1 S 91 geandert durch die Verordnung vom 8 Oktober 1999 GVB1 S 558 S 3 7 PDF 41 kB http www vdsfberlinbrandenburg de index php id 48 Link nicht abrufbar Die Geschichte unserer Aalemann Siedlung Memento vom 15 Januar 2016 im Internet Archive Sportverein Spandau Aalemann e V a b Brandenburgisches Namenbuch Teil 10 Die Gewassernamen Brandenburgs Begrundet von Gerhard Schlimpert bearbeitet von Reinhard E Fischer Herausgegeben von K Gutschmidt H Schmidt T Witkowski Berliner Beitrage zur Namenforschung im Auftrag des Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e V Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1996 ISBN 3 7400 1001 0 S 16 Aalemannufer In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Lothar Munner Kleine Mustersiedlung am Aalemannufer In Berliner Zeitung 28 Mai 1997 a b Benedikt Hotze Neue Wohnstatten und Wohnanlagen im vereinten Berlin 1989 1999 Teil 2 Exkurs 4 Die Siedlungen Spruch und Aalemannufer 1998 Lothar Munner Kleine Mustersiedlung am Aalemannufer In Berliner Zeitung 28 Mai 1997 Havelseenweg Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung Geh und Radwegbrucke uber den Aalemannkanal in Berlin Spandau 2009 2010 Memento vom 10 Januar 2014 im Internet Archive Klahne Ingenieure 52 572777777778 13 217777777778 Koordinaten 52 34 22 N 13 13 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aalemannkanal amp oldid 236237504