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Die Aachener Kratzenfabrik Cassalette ist ein im Jahr 1822 als Familienbetrieb gegrundetes Unternehmen zur Herstellung von Kratzen Ihr Name geht zuruck auf die Familie Cassalette deren Wurzeln im Ort Dolhain liegt das damals zum Departement de l Ourthe gehorte Inhaltsverzeichnis 1 Peter Joseph Cassalette 2 Jacques Joseph Cassalette 3 Eduard Cassalette 4 Entwicklung ab der Jahrhundertwende 5 Literatur 6 EinzelnachweisePeter Joseph Cassalette BearbeitenPeter Joseph Cassalette 1789 in Dolhain 1849 in Aachen kam als Tuchfabrikant Anfang des 19 Jahrhunderts aus dem Ort Dolhain nach Aachen wo er im Jahr 1822 seine Kratzenfabrik grundete Er errichtete diese im Haus Zum Horn in der Jakobstrasse 24 einem 1659 erbauten und im Jahr 1757 von Johann Joseph Couven im Rokokostil ausgebauten Haus Bis zum Jahr 1845 stieg die Firma nun zur grossten Fabrikation fur Kratzen in Aachen auf Bereits zuvor im Jahr 1837 wurde der mittlerweile zum Kommerzienrat ernannte Cassalette auch als Aktionar der AG Drahtfabrikkompagnie zu Aachen und Eschweiler aufgefuhrt Er war verheiratet mit Marie Anne Laurenty deren gemeinsamer Sohn Jacques Joseph Cassalette 26 September 1812 in Dolhain spater das Unternehmen fortfuhrte Jacques Joseph Cassalette BearbeitenNach der Firmenubernahme schaffte es Jacques Joseph Cassalette das Unternehmen weiter auf Expansionskurs zu fuhren Ausschlaggebend dafur war dass es ihm zusammen mit dem Kolner Unternehmen Felten amp Guilleaume nach langjahrigen Versuchen gelang Kratzen aus Stahldraht zu entwickeln die nun die bisher gebrauchlichen Eisendrahtkratzen vollstandig verdrangten Neben seiner Unternehmensleitung war der mittlerweile ebenfalls zum Kommerzienrat ernannte Jacques Joseph daruber hinaus auch Direktionsmitglied der Rheinischen Eisenbahn und Prasident des Aachener Handelsgerichts Er war verheiratet mit Jeanette Hermann aus Burtscheid Tochter des Farbereibesitzers und Mitglied des Stadtrates und beigeordneten Burgermeisters Nikolaus Hermann Deren gemeinsamer Sohn Eduard 1840 1891 ubernahm spater in dritter Generation die Kratzenfabrik Eduard Cassalette Bearbeiten nbsp Aachen Villa Cassalette 1883 88 Bauherr Eduard Cassalette Architekt Eduard Linse Heute Suermondt Ludwig MuseumEduard Cassalette verheiratet mit Marie Nellessen 1851 1888 Tochter des Tuchfabrikanten Theodor Nellessen und der Josephine Lingens verlegte ab 1874 die Produktion des florierenden Unternehmens das nun als Cassalette amp Co firmierte 1 in die Aachener Oligsbendenstrasse 22 Standesgemass liess sich Eduard Cassalette in den Jahren 1883 bis 1888 von dem Aachener Architekten Eduard Linse ein neues Stadtpalais die Villa Cassalette das heutige Suermondt Ludwig Museum erbauen Da seine Frau Marie bereits kurz nach der Fertigstellung der Villa verstarb und Eduard selbst nur drei Jahre spater am 27 Januar 1891 ihr in den Tod folgte hinterliessen sie funf Kinder im noch unmundigem Alter von funf sieben neun 12 und 17 Jahren Die Villa Cassalette bezog daraufhin zunachst der Polizeidirektor und spatere Polizeiprasident Guido von Matuschka Greiffenclau bevor im Jahr 1898 die Stadt Aachen Besitzer des Stadtpalais wurde Die Fabrik selbst wurde von der Erbengemeinschaft und den Gesellschaftern weitergefuhrt Entwicklung ab der Jahrhundertwende BearbeitenIm Jahr 1906 fusionierte Cassalette amp Co mit der A G Hermann unter der Leitung von Antoine Hermann und firmierte nun unter dem Namen Aachener Kratzenfabrik Cassalette amp Cie A G Hermann GmbH Dadurch wurde es moglich den Ausbau der einzelnen Abteilungen voranzutreiben und die verschiedenen Fabrikationszweige miteinander zu koordinieren Hierdurch konnte die noch vorhandene Abhangigkeit vom Ausland besonders von England aufgehoben und im Gegenzug der eigene Export international angekurbelt werden Ausser Kratzenbeschlagen fur die Streichgarnindustrie wurden nun unter anderem auch Kammgarnkratzen Asbestkratzen Kratzen fur die Jute und Hanfspinnerei Zigarettenkratzen sowie Nadel und Rauhkratzen fur die Woll und Baumwollrauherei und die Hutfabrikation erstellt Im Jahr 1924 erwarb die weiterhin prosperierende Firma die von Arnold Herren im Jahr 1902 an der Krefelder Strasse 147 errichtete Nadelfabrik Hier richtete Cassalette amp Hermann eine neue Maschinenbauabteilung ein um die fur die Kratzenproduktion benotigten Maschinen selber herstellen zu konnen Diese Anlage betrieb die Firma noch bis in die Zeit des Zweiten Weltkrieges Im Jahr 1942 ist unter dieser Adresse schliesslich eine Kesselurkunde fur die nachfolgende Uniformfabrik Anton Kinting vermerkt und ab 1954 ubernahm schliesslich die Aachener Waschefabrik Schlichting diese Fabrikanlage deren Eigentumer sie 1959 auch wurde Literatur BearbeitenAachener Kratzenfabriken Cassalette amp Cie A G Herman G m b H Aachen In Albert Huyskens Bearb Aachen Deutschlands Stadtebau 1 Auflage Deutscher Architektur und Industrie Verlag DARI Berlin Halensee 1922 S 159 161 2 Auflage DARI Berlin Halensee 1925 S 242 245 3 Auflage DARI Berlin Halensee 1928 S 162 163 Ingeborg Schild Elisabeth Jansen Der Aachener Ostfriedhof Mayer Aachen 1991 S 334 Ostfriedhof Hartmut Schainberg Die Belgische Beeinflussung der Fruhindustrialisierung im Aachener Raum ca 1820 1860 Dissertation Universitat Trier 1997 S 189 S 281 Peter Johannes Droste Michael Kading Hrsg Made in Aachen Erdtmann Herzogenrath Aachen 2000 S 37ff vergriffen online als PDF Dokument Einzelnachweise Bearbeiten Adressbuch fur Aachen und Burtscheid Stercken 1885 S 69 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aachener Kratzenfabrik Cassalette amp oldid 235380030