2-Methoxyethylquecksilberchlorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der quecksilberorganischen Verbindungen.
Strukturformel | ||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||
Name | 2-Methoxyethylquecksilberchlorid | |||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C3H7ClHgO | |||||||||
Kurzbeschreibung | weißer Feststoff | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | 295,13 g·mol−1 | |||||||||
Aggregatzustand | fest | |||||||||
Schmelzpunkt | 65 °C | |||||||||
Löslichkeit |
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Sicherheitshinweise | ||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Gewinnung und Darstellung Bearbeiten
2-Methoxyethylquecksilberchlorid wird durch Umsetzung von Quecksilber(II)-acetat mit Ethen in Methanol zum (2-Methoxyethyl)quecksilberacetat und Fällung des Chlorids mit Natriumchlorid hergestellt.
Eigenschaften Bearbeiten
2-Methoxyethylquecksilberchlorid ist ein kristalliner weißer Feststoff, der praktisch unlöslich in Wasser ist. Er zersetzt sich bei Erhitzung.
Verwendung Bearbeiten
2-Methoxyethylquecksilberchlorid wird bzw. wurde als Fungizid verwendet. Die Wirkung beruht auf der Reaktion mit der Sulfhydrylgruppe in Pilzkeimen und hemmt das Wachstum. Er wurde als Wirkstoff in Flüssigbeizmitteln bzw. Feuchtbeizmitteln eingesetzt. In Kanada und den USA ist der Einsatz seit 1971 verboten. Nach der Pflanzenschutz-Anwendungs-Verordnung gilt für Quecksilber-Verbindungen in Deutschland ein vollständiges Anwendungsverbot. In Australien ist die Verwendung von 2-Methoxyethylquecksilberchlorid in Fungiziden zum Einsatz auf Zuckerrohrplantagen zugelassen. Aufgrund des Umstands, dass Australien Vertragsstaat des Minamata-Übereinkommens ist, wird die Verwendung durch Quecksilber-freie Fungizide ersetzt werden müssen.
Sicherheitshinweise Bearbeiten
2-Methoxyethylquecksilberchlorid zersetzt sich bei Kontakt mit Mineralsalzen unter Bildung von Ethylen, Methanol und anorganischen Quecksilbersalzen.
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Eintrag zu 2-Methoxyethylquecksilberchlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Oktober 2018. (JavaScript erforderlich)
- Richard J. Lewis, Sr.: Hazardous Chemicals Desk Reference. John Wiley & Sons, 2008, ISBN 0-470-33445-2, S. 1465 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Eintrag zu 2-methoxyethylmercury chloride im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 10. Oktober 2018. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ Eintrag zu (2-Methoxyethyl)quecksilberchlorid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 10. Oktober 2018.
- Eintrag zu 2-methoxyethylmercury chloride in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire, abgerufen am 10. Oktober 2018.
- Australisches Department of the Environment and Energy: Minamata Convention on Mercury and Pesticides, 2017.