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Der Uberseesender Eilvese war seit seiner Inbetriebnahme 1914 bis zu seinem Abriss 1931 eine Sendeanlage nahe Eilvese bei Neustadt am Rubenberge im heutigen Niedersachsen Die Anlage wurde im Toten Moor auf einer festen Sandinsel errichtet Der moorige Untergrund steigerte die Sendeleistung wegen des hohen Grundwasserstandes Eilvese wurde als Standort der Sendeanlage ausgesucht weil es weit genug entfernt von anderen Sendeanlagen in Norddeich und auf Borkum war und so keine Storungen entstehen konnten Uberseesender EilveseOUIFruherer Standort des Senders heute TorfabbaugebietFruherer Standort des Senders heute TorfabbaugebietBasisdatenOrt Eilvese Neustadt am Rubenberge Land NiedersachsenStaat DeutschlandHohenlage 43 m u NHN52 527778 9 406667 Koordinaten 52 31 40 N 9 24 24 OVerwendung FernmeldeanlageAbriss 7 August 1930Daten zur SendeanlageTurm Mast 1Hohe 260 mBauzeit 1911 1913Betriebszeit 1914 1930 Turm Mast 2Hohe 4 122 mBauzeit 4 1916Betriebszeit 4 1916 1925 Turm Mast 3Hohe 4 139 mBauzeit 4 1922 1925Betriebszeit 4 1925 1930Wellenbereich VLF SenderWeitere DatenInbetriebnahme 19 Juni 1914PositionskarteUberseesender Eilvese Niedersachsen Uberseesender Eilvese Inhaltsverzeichnis 1 Sendeanlage 1 1 Technik und Umbauten 1 2 Heutige Reste 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseSendeanlage BearbeitenSudlich von Eilvese und der B 6 im Toten Moor wurde nach zweijahriger Bauzeit 1913 der 260 m hohe Sendemast zeitgenossisch als Funkenturm bezeichnet als das seinerzeit hochste deutsche Bauwerk fertiggestellt Bei der offiziellen Inbetriebnahme am 19 Juni 1914 weilte Kaiser Wilhelm II personlich in Eilvese Er eroffnete die Anlage mit einem Telegramm an den US amerikanischen Prasidenten Woodrow Wilson das von einer Gegenstelle mit gleicher Technik in den Vereinigten Staaten in Tuckerton New Jersey empfangen wurde Der erste Kontakt der beiden Sendestationen war allerdings schon am 14 Oktober 1913 hergestellt worden Nach dem Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg wurde der Funkkontakt abgebrochen Bis zu seinem Abriss 1931 ubermittelte der Sender Telegramme nach Ubersee Bei ihnen handelte es sich meist um Pressesachen da private Telegramme die Grossfunkstelle Nauen bei Berlin absetzte Das technische Konzept der Anlage hatte der Elektroingenieur und Hochschullehrer Rudolf Goldschmidt entwickelt Technik und Umbauten Bearbeiten Der Sender wurde von der Hochfrequenzmaschinen Aktiengesellschaft fur drahtlose Telegraphie HOMAG einer Tochter der C Lorenz AG als Grossfunkstelle fur Langstwelle zur Ubermittlung von Telegrammen und fur zunachst nur experimentelle Sprach und Tonubertragungen nach Ubersee errichtet und betrieben Es wurden Maschinensender von Rudolf Goldschmidt verwendet die auch als Goldschmidt Alternator bezeichnet werden Die Antennen waren als selbststrahlender Sendemast an einem 260 Meter hohen abgespannten Stahlfachwerkmast aufgehangt der in 145 Metern Hohe durch Glasisolatoren elektrisch in zwei Teile geteilt war Die Antenne des Senders Eilvese wurde mehrfach umgebaut 1913 waren Antennen zwischen dem Hauptmast und sechs 20 Meter hohen Holzmasten die um den Zentralmast radialsymmetrisch angeordnet waren gespannt Als Antennen kamen eine Schirmantenne fur die Sendefrequenzen um 30 kHz und eine Ringantenne fur die Frequenzen um 20 kHz zum Einsatz Die Ringantenne war entlang der Aussenmasten gespannt wahrend die Schirmantenne zwischen den Aussenmasten und dem Zentralmast hing 1915 wurden die holzernen Aussenmasten durch sechs abgespannte Stahlrohrmasten der Bauart Rendahl von 122 Metern Hohe ersetzt Zwischen 1922 und 1925 wurde die Antenne erneut umgebaut die 122 Meter hohen Rendahl Masten wurden durch vier im Halbkreis angeordnete 139 Meter hohe abgespannte Sendemasten ersetzt Zwischen diesen und den Zentralmast wurden drei voneinander unabhangige Dreieckflachenantennen gespannt Ab dem November 1928 begann das Reichspostzentralamt mit der Prufung inwieweit diese Station fur die Reichspost von Nutzen ware Obwohl die Station die am 15 April 1929 zum letzten Mal in Betrieb war nicht mehr den technischen Anforderungen entsprach wurde sie 1930 von der Deutschen Reichspost erworben Allerdings erwies es sich als unwirtschaftlich die Station zu modernisieren Der Sender wurde am 7 August 1930 gesprengt 1 Heutige Reste Bearbeiten Heute ist von der Station nur noch das Buro und Verwaltungsgebaude erhalten welches derzeit als Wohnhaus dient Vom einstigen Betriebsgebaude sowie von den Mastfundamenten sind noch einige Uberreste vorhanden Des Weiteren werden beim Torfabbau immer wieder Uberreste der Antenne wie Isolatoren gefunden da man 1930 den 250 Meter hohen Zentralmast einfach ins Moor fallen liess nbsp Ehemaliges Buro und Verwaltungsgebaude nbsp Betonreste eines SendemastsLiteratur BearbeitenHans Ehlich Hagen Dorf am Grinderwald S 187 189Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eilvese transmitter Sammlung von Bildern Bilder der historischen Anlage und vom Besuch des Kaisers Zentralmast Eilvese 1913 In Structurae Aussenmaste der Funkstelle Eilvese 1922 In Structurae Rendahl Aussenmaste Eilvese 1915 In StructuraeEinzelnachweise Bearbeiten Hans Ehlich Hagen Dorf am Grinderwald S 187Normdaten Geografikum GND 7640012 8 lobid OGND AKS VIAF 141366304 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uberseesender Eilvese amp oldid 234652508