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Mit dem Wort Okumenismus wird zur genaueren Unterscheidung von Okumene im Allgemeinen in kirchenamtlichen Dokumenten der romisch katholischen Kirche die gegenseitige Anstrengung der grossen christlichen Konfessionen zur Wiedergewinnung der sichtbaren Einheit der Kirche Jesu Christi bezeichnet Okumenische Taufvesper im Rahmen der Wiedereroffnungsfeiern des Hildesheimer Doms 16 August 2014 Das gemeinsame Sakrament der Taufe im Namen des dreieinigen Gottes ist die Basis des Okumenismus Zu den Wegbereitern gehorte in Deutschland insbesondere Max Josef Metzger der die Bewegung Una Sancta die eine heilige Kirche initiierte In der Zeit in der Papst Pius XI in der Enzyklika Mortalium animos 1928 noch vor einer falschen Irenik warnte und den romisch katholischen Christen die Beteiligung an den Versammlungen der fruhen okumenischen Bewegung verbot waren auch Alfons Beil Johannes Pinsk Max Pribilla und Paul Couturier weitere Wegbereiter einer Verstandigung mit anderen Glaubensgemeinschaften Aus romisch katholischer Sicht ist die katholische Kirche in ihrer konkreten rechtlich gefassten Gestalt selbst bereits identisch mit der Okumene da sie nach der Bedeutung des griechischen Wortes Oikumene die auf der ganzen Welt real prasente Kirche Christi verkorpert Daher heissen die katholischen Bischofsversammlungen die mit und unter dem Papst die hochste Lehrautoritat darstellen nach eigenem Sprachgebrauch auch Okumenische Konzilien im Unterschied zu teilkirchenlichen sogenannten Partikularkonzilien Die romisch katholische Kirche hat 1964 im Dekret Unitatis redintegratio des Zweiten Vatikanischen Konzils die katholischen Prinzipien des Okumenismus Kap I und die praktische Verwirklichung des Okumenismus festgelegt Seitdem spricht sie den ubrigen Konfessionen eine volle oder teilweise Teilhabe an der authentischen Kirche Christi nicht mehr kategorisch ab Im katholischen Sinn setzt die volle Kirchlichkeit aber insbesondere 1 die Existenz des Bischofsamtes in apostolischer Sukzession und 2 die von geweihten Bischofen und Priestern in der Gemeinschaft der Glaubigen gultig gefeierte Eucharistie voraus wie sie in den Ostkirchen gegeben ist Konfessionen denen diese Merkmale fehlen werden seitens des Vatikan in amtlichen Dokumenten z B in Dominus Iesus 2000 als kirchliche Gemeinschaften bezeichnet Das gilt vor allem fur die evangelischen Kirchen die sich in der Reformationszeit ohne das historische Bischofsamt strukturierten bzw denen wegen der Trennung vom Papsttum nach romisch katholischer Auffassung die volle Apostolizitat verloren ging Im pastoralen Sprachgebrauch hat sich in den von der Glaubensspaltung des Westens betroffenen Landern aber die Bezeichnung der reformatorischen Konfessionen als Kirchen ebenso durchgesetzt wie das Wort Okumene fur den Okumenismus Weiterhin in aktivem Gebrauch ist Okumenismus dagegen bei der Orthodoxie Literatur BearbeitenWolfgang Thonissen Aufbruch in ein neues Zeitalter der Kirche Die Entwicklung des Okumenismus nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil In Theologische Revue 108 2012 S 267 282 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Okumenismus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Leonard J Swidler The Ecumenical Vanguard The History of the Una Sancta Movement Memento vom 17 Juli 2007 im Internet Archive Unitatis redintegratio Fr V Potapov XVI Ecumenism Orthodoxy and Heterodoxy Ecumenism Memento vom 27 Dezember 2004 im Internet Archive Quellen BearbeitenLexikon fur Theologie und Kirche 3 Aufl Hdb der Kirchengeschichte Hg H Jedin u a Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Okumenismus amp oldid 230419150