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Die Zwanzig Bogen Klausel ist eine Bestimmung der Karlsbader Beschlusse die Zensur im Deutschen Bund betreffend Sie besagte dass alle Druckwerke der Vorzensur unterlagen die zwanzig oder weniger Druckbogen Umfang aufwiesen was 320 Seiten entsprach Umfangreichere Bucher wurden erst nach ihrer Drucklegung kontrolliert Zugrunde lag die Annahme dass politisch brisante Themen nur in kurzeren Flugschriften angesprochen wurden 1 Zur Umgehung der Vorzensur arbeiteten daher engagierte Schriftsteller haufig die eigentlichen politischen Aussagen in Werke grosseren Umfangs ein um sie auf diese Weise unter das Volk zu bringen So erschien beispielsweise Heinrich Heines Deutschland Ein Wintermarchen als Teil des Buches Neue Gedichte da es alleine unter die Klausel gefallen ware Gutzkow fugte 1835 seinem Roman Wally die Zweiflerin am Schluss einen poetologischen Aufsatz Wahrheit und Wirklichkeit an um damit sein Buch auf 21 Bogen zu bringen 2 denn der Zwanzig Bogen Klausel unterworfen waren nicht bloss ausdrucklich politische Schriften sondern auch die Schone Literatur 3 Georg Herwegh nannte seinen Sammelband unveroffentlichter Zeitungsbeitrage u a von Friedrich Engels Johann Jacoby und Friedrich Hecker in Anspielung an das Gesetz Einundzwanzig Bogen aus der Schweiz Fussnoten Bearbeiten Wolfram Siemann Vom Staatenbund zum Nationalstaat Deutschland 1806 1871 C H Beck Munchen 1995 ISBN 3 406 30819 8 S 221 Als der Roman schliesslich verboten wurde konnte die Polizei nur noch wenige Exemplare beschlagnahmen Die Auflage war ausverkauft die Umgehung der Vorzensur hatte sich gelohnt Hans Christof Kraus Kultur Bildung und Wissenschaft im 19 Jahrhundert Oldenbourg Munchen 2008 ISBN 978 3 486 55727 5 S 104 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zwanzig Bogen Klausel amp oldid 211931480