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Das Haus Zum goldenen Greif auch als Das grune Haus bezeichnet war ein Gebaude in Magdeburg im heutigen Sachsen Anhalt Es wurde wahrend des Zweiten Weltkriegs zerstort und gilt als verloren gegangenes Baudenkmal 1 Ein weiteres Gebaude diesen Namens aus dem Spatbarock befindet sich in der Neubaugasse 62 in Wien 2 Haus Zum goldenen Greif in den 1920er JahrenPortal des Hauses 1902 oder fruher Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Architektur und Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenEs befand sich in der Magdeburger Altstadt auf der Sudseite des Alten Markts an der damaligen Adresse Alter Markt 11 Westlich des Gebaudes mundete die schmale Gasse Fettehennenstrasse in den Alten Markt Architektur und Geschichte BearbeitenDas Anwesen gehorte im Jahr 1525 einem Mitglied der Familie Lose Fur 1544 und 1548 ist als Eigentumer Moritz Alemann dokumentiert Ihm folgte sein Sohn der Magdeburger Burgermeister Martin Alemann nach Das Anwesen blieb weiter im Besitz der Alemanns Als nachster Eigentumer ist der Sohn Martin Alemanns Johann Martin Alemann uberliefert und schliesslich dessen Sohn Johann Alemann In seine Zeit fiel die Zerstorung Magdeburgs im Jahr 1631 durch kaiserliche Truppen Johann Alemann unterstutzte die kaiserliche Seite und musste sich wahrend der Belagerung ausserhalb der Stadt auf seinem Gut in Sohlen aufhalten Er war haufiger im Hauptquartier der kaiserlichen Truppen in Westerhusen zugegen Seine Familie wohnte jedoch weiter im Gebaude Bei der Ersturmung Magdeburgs am 10 Mai 1631 retteten sich viele Personen in das Haus Alemanns in der Hoffnung dass dieser fur die Sicherheit seiner Familie sorgen wurde So fluchteten auch drei Magdeburger Burgermeister darunter Otto Gericke und Georg Kuhlewein in das Gebaude Eine Sage schreibt diese Ereignisse falschlich dem Haus Zum 10 Mai am Breiten Weg zu Die Witwe des 1634 verstorbenen Johann Alemann Elisabet Alemann geborene Dhuis errichtete auf dem Grundstuck ein kleines Haus und verausserte es 1662 gemeinsam mit einem Gewandschnittrecht fur 1200 Taler an den Kaufmann Georg Giese Giese errichtete ein neues Gebaude 1663 vermietete er einen dort befindlichen Tuch und Seidenladen eine Kuche und drei Stuben fur 50 Taler jahrlich an den Gewandschneider Joachim Dreyer junior Das Anwesen wurde langer als Laden eines Gewandschneiders genutzt so ist es nicht nur 1645 sondern auch 1671 1695 und 1715 in den Listen der Magdeburger Gewandschneiderinnung aufgefuhrt Fur das Jahr 1683 wird das Haus auch als Wohnsitz des Handlers David Esaias Siebenhaar genannt Eine letzte Erwahnung von Georg Giese liegt aus dem Jahr 1702 vor 1711 wird seine Witwe genannt Im Jahr 1714 verausserte Jakob Giese das Haus an Joachim Kopke fur 2700 Taler der es jedoch bereits 1716 fur den gleichen Preis an den Tuchhandler Johann Andreas Scheller verkaufte Scheller liess 1719 durch den Architekten Preusser ein neues dreigeschossiges Gebaude im Stil des Barock errichten das bis zum Zweiten Weltkrieg bestand und das Erscheinungsbild des Marktplatzes wesentlich mitpragte Es galt als eines der schonsten Baudenkmaler der Stadt 3 Die siebenachsige Fassade war verputzt die mittleren drei Achsen traten als flacher Mittelrisalit hervor Die Fensteroffnungen dieses Mittelteils waren durch aufwandig verzierte Verdachungen betont Oberhalb des Risalits erhob sich ein zweigeschossiges ebenfalls dreiachsig ausgefuhrtes Zwerchhaus Bekront wurde das Zwerchhaus von einem gesprengten Segmentbogengiebel auf dem sich drei Figuren befanden Die vertikale Gliederung erfolgte mittels Lisenen Mittig im Erdgeschoss befand sich ein uppig verziertes Korbbogenportal in dessen Bekronung sich eine Wappendarstellung befand Seitlich des Portals befanden sich Pilaster Zum Anwesen gehorte ein an der Fettehennenstrasse befindliches Hinterhaus Im Jahr 1761 wird als Eigentumer ein Mitglied der Familie Coqui genannt Etwa Marz 1760 bis Februar 1763 wohnte der Prinz August Ferdinand von Preussen mit seiner Ehefrau Anna Elisabeth Luise von Brandenburg Schwedt zur Miete im Haus da der preussische Hofe bedingt durch den Siebenjahrigen Krieg vorubergehend seinen Sitz in die Festungsstadt Magdeburg verlegt hatte 1761 wurde ihr erstes Kind Friederike 1761 1773 geboren Der Prinz bat den Magistrat am 27 Dezember 1761 den direkt vor dem Haus angesiedelten Fischmarkt zu verlegen da er die Einfahrt zum Gebaude behindere Tatsachlich wurde der Bitte gefolgt und der Markt zeitweise verlegt 1768 befand sich der Fischmarkt wieder vor dem Haus Der neue Eigentumer Hauptmann von Gotz bat im Sommer 1768 wieder um eine Verlegung diesmal kam man dem Wunsch jedoch nicht nach 4 nbsp Tafel links des Eingangs nbsp Rechte TafelIm 20 Jahrhundert war das Haus Zum goldenen Greif Sitz der Magdeburger Lebens Versicherungs Gesellschaft Der Bildhauer Otto Richter schuf zwei Bronzetafeln die links und rechts des Eingangsportals angebracht wurden Sie verwiesen mit allegorischen Darstellungen auf die Tatigkeitsfelder der Versicherung Eine Tafel zeigte drei Parzen Schicksalsgottinnen als Symbol der Lebensversicherung Die andere Tafel stellte einen kraftigen Schmied dar der plotzlich wahrend der Arbeit von einem Todesengel abberufen wird Es war fur Hinterbleibende als Mahnung gedacht rechtzeitige Vorsorge durch Abschluss einer Lebensversicherung zu treffen 3 Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebaude bei Luftangriffen zerstort Heute befindet sich dort eine in der Nachkriegszeit entstandene neue Wohnbebauung Literatur BearbeitenGotz Eckardt Hrsg Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg Henschel Verlag Kunst und Gesellschaft Berlin o J um 2000 ISBN 3 926642 24 6 Band 1 Seite 260 Ernst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg 1631 1720 Teil 1 Herausgeber Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1931 Seite 288 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zum goldenen Greif Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Gotz Eckardt Herausgeber Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg Band 1 Henschel Verlag Berlin ISBN 3 926642 24 6 Seite 260 Datensatz bei VIAF a b Magdeburg DARI Verlag Berlin Halensee 1927 Seite 248 J Mantz Prinz Aug Ferdinand von Preussen und der Fischmarkt zu Magdeburg in Geschichts Blatter fur Stadt und Land Magdeburg 33 Jahrgang Magdeburg 1898 Seite 409 ff 52 131351 11 638847 Koordinaten 52 7 52 9 N 11 38 19 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zum goldenen Greif amp oldid 238476764