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Die Fettehennenstrasse war eine Strasse in Magdeburg im heutigen Sachsen Anhalt Nach Zerstorungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Strasse aufgegeben und uberbaut Blick durch die Fettehennenstrasse wohl nach Norden Richtung Alter MarktEinmundung der Fettehennenstrasse auf den Alten Markt rechts des Hauses Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Verlauf 2 Geschichte 3 Historische Hauser der Fettehennenstrasse 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Verlauf BearbeitenDie Strasse befand sich in der Magdeburger Altstadt Sie begann im Suden an der Dreienbrezelstrasse gegenuber der Einmundung der Schmiedehofstrasse und verlief in nordlicher Richtung bis sie westlich des Hauses Zum goldenen Greif auf der Sudseite des Alten Markts einmundete Westlich der Strasse verlief in geringem Abstand parallel die Lodischehofstrasse In etwas grosserer Entfernung aber ebenfalls weitgehend parallel lag ostlich die Hartstrasse Die Hausnummerierung verlief von der Nummer 1 nahe am sudostlichen Ende aufwarts entlang der Ostseite bis zur Nummer 5 Auf der Westseite ging es weiter mit der Nummer 6 aufsteigend nach Suden bis zur Nummer 11 nahe der Dreienbrezelstrasse Auf der Ostseite wies die Strasse eine kleine Ausbuchtung die Tasche auf Die Lange der Strasse betrug etwa 150 Meter Heute befindet sich am sudlichen Beginn des Bereichs der Fettehennenstrasse der nordliche Mittelteil des Allee Centers Der Bereich kreuzt dann die Ernst Reuter Allee und verlauft durch den dort errichteten Hauserblock bis zum Alten Markt Am heutigen Gebaude Alter Markt 3 markiert das Hauszeichen Zur fetten Henne in etwa den Bereich der ehemaligen Einmundung der Strasse Geschichte BearbeitenDer Name der Strasse geht auf das in der Strasse befindliche Haus Nummer 9 das Haus Zur fetten Henne zuruck und war seit 1631 praktisch ausschliesslich in Gebrauch Im 17 Jahrhundert wurde fur den Bereich nicht nur fur die konkrete Strasse auch der Name Im Kleinschmieden verwandt Im Magdeburger Strassenverzeichnis von 1552 finden sich fur die Strasse die Namen Beienhof und Rohelstrasse die aber anderweitig nicht erwahnt sind Ein Beienhof ist ein Holzhof was vermuten lasst dass sich damals ein solcher in der Strasse befand Moglicherweise war Beien aber auch lediglich ein Familienname Rohel konnte auf eine Rollstrasse eine mit einem drehbaren Kreuz abgesperrte Strasse hinweisen 1 Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde der Bereich stark zerstort In der Zeit der DDR wurde die Strasse nicht wieder aufgebaut sondern war im sudlichen Teil unbebaut als Teil des Zentralen Platzes Der mittlere Teil wurde durch die Verkehrsflache der Wilhelm Pieck Allee der heutigen Ernst Reuter Allee uberbaut der nordliche durch einen neu errichteten Gebaudeblock der die Sudseite des Alten Markts begrenzt Dort befindet sich am Haus Alter Markt 3 das Hauszeichen Zur fetten Henne In den 1990er Jahren wurde auf der Flache des Zentralen Platzes dann das Allee Center errichtet Historische Hauser der Fettehennenstrasse BearbeitenHausnummer Name Bemerkungen Gewerbliche Nutzung vor der Zerstorung 2 Bild1 1631 gehorte das Haus zu dem wohl auch die Nummer 2 gehorte Andreas Hakenberg noch vor 1651 wurde Georg Beuteler Eigentumer In der Zeit vor 1683 wurde das wohl in Folge der Zerstorung Magdeburgs im Jahr 1631 unbebaute Grundstuck vom Stellmacher Paul Paris bebaut Seine Witwe verkaufte 1683 das Gebaude fur 160 Taler an den Schneider Jakob Hamburger auch Hamberger Im Jahr 1693 verausserte Hamburger das Haus fur 230 Taler an den Bortenwirker Daniel Dietz Spater besitzt es moglicherweise als zweiter Ehemann der Witwe Dietz der Bortenwirker Christian Hilmar Konig Er verkaufte 1699 fur 250 Taler an den Strumpfstricker Christian Schermke auch Schermbeck der seinerseits 1715 fur 250 Taler an den Raschmacher Jakob Selheim verausserte Selheim verkaufte 1720 an Anna Margarete Seydlitz die bis 1738 Eigentumerin blieb 2 In der Zeit um 1631 gehorte das Grundstuck vermutlich mit zur Nummer 1 Fur die Jahre 1651 und 1653 zahlte der Kunstpfeifer Christoph Alhelm die Steuern fur die Statte 1676 verkauften es seine Erben fur 180 Taler an den Miterben Kammmacher Peter Baumreich Seine Witwe verausserte 1694 fur 140 Taler an den Schneider Jakob Hamburger Von ihm erwarb es 1699 fur 200 Taler der Tabakspinner Jean Bodu auch Bodou oder Potto dessen Witwe es 1714 fur 300 Taler an Georg Moritz verkaufte In den Jahren 1715 und 1717 war der Informator Johann Christoph Liebegott als Eigentumer eingetragen 1722 erwarb es Johann Gottfried Ulrich fur 500 Taler 3 Im Jahr 1631 gehorte das Haus der Witwe von Johann Margborn vermutlich eigentlich Marburg Vor 1651 gehorte ein Haus hier Christoph Marburg der es seinem Schwiegersohn dem Mutzenmacher Hans Rink auch Ring oder Ringel vererbte Rink verkaufte fur 350 Taler im Jahr 1652 an den Schneider Veit Buttner Spater gehorte es dem Schneider Hamburger dem auch die Hauser Nummer 1 und 2 gehorten 1693 war der Hutmacher Hans Balzer Weithauser Eigentumer Seine Erben verkauften das Haus und das Haus Nummer 4 im Jahr 1717 fur 720 Taler an Joachim Andreas Weithauser 4 1631 war das Grundstuck in drei Statten unterteilt Eine gehorte den Erben von Abraham Hesse eine andere der Witwe von Johann Korts bzw Martin Kurd die Dritte dem Beutler Hans Dreyer 1634 kaufte der Burstenbinder Joachim Schwartze die erste Statte fur 100 Taler Er erwarb dann auch die beiden anderen Grundstucke und bebaute die so vereinigten Statten bis 1651 mit einem Haus 1642 wurde das Haus in den Grundbuchakten einmal vermutlich versehentlich als Zur fetten Henne bezeichnet Von Schwartze erbte es sein Schwiegersohn der Drechsler Hans Feist auch Feutz Seine Witwe verkaufte es 1693 an den Schneider Hamberger der es schon 1694 an den Hutmacher Weithauser fur 192 Taler verkaufte dem auch das Haus Nummer 3 gehorte Bis ins 18 Jahrhundert hinein blieb das zusammengefasste Eigentum bestehen 5 Im Jahr 1631 war Sebastian Gensicke Eigentumer Seine Erben verkauften die Statte 1639 fur 65 Taler an Andreas Wiesecke dem das benachbarte Brauhaus Hartstrasse 7 gehorte Er nahm das Gebaude als Hinterhaus zu seinem Brauhaus Die Funktion als Hinterhaus blieb bis 1703 bestehen In diesem Jahr verkaufte die Witwe von Joachim Hellwig das Vorderhaus in der Hartstrasse behielt jedoch das Hinterhaus sowie ein dazugehoriges Brennhaus Von ihr erbte Heinrich Schultze der 1716 verstarb Seine Erben blieben bis 1718 Eigentumer dann bis 1720 seine Witwe Sie verkaufte an Johann Adolf Schultze fur 1000 Taler 5a Das Gebaude gehorte uber lange Zeitraume als Hinterhaus zum Grundstuck Lodischehofstrasse 12 Anfang des 18 Jahrhunderts war das Grundstuck fur einige Jahre abgetrennt Im 19 Jahrhundert erhielt es die eigene Hausnummer Es blieb jedoch bis zumindest in die 1930er Jahre Hinterhaus 6 Vermutlich gehorte das Haus 1631 der Witwe von Kurt Schrader Als Eigentumer folgte Andreas Keller und dann die Erben des Schneiders Hans Borchert Darauf gehorte die Statte Samuel Witte der es 1653 fur 25 Taler an den Kleinschmied Hans Kruger verausserte Kruger bebaute das Grundstuck und erwarb 1659 fur 30 Taler noch ein Grundstuck hinzu das Barbara Bossert von Valentin Olze geerbt hatte Die Erben Hans Krugers verkauften das Anwesen dann 1687 fur 110 Taler an den Kleinschmied Hans Schmidt Schmidts Erben verkauften spater an den Burstenmacher Gottfried Lieber dem das benachbarte Grundstuck Nummer 7 gehorte fur 200 Taler 1701 verausserte Lieber das Haus fur 200 Taler an den Messerschmied Christian Ernst Kuhne Von ihm erwarb es 1716 fur 200 Taler der Advokat Dr Johann Meyer der es noch im gleichen Jahr fur den gleichen Betrag an den Schuster Adam Spengler weiterreichte Spengler blieb bis 1724 Eigentumer 7 1631 war wohl Markus Pabst Eigentumer auf ihn folgte Paul Hammer Seine Erben verausserten die Statte 1660 an den Schmied Kruger dem auch das Grundstuck Nummer 6 gehorte 1669 war der Burstenbinder Joachim Schwartze Eigentumer des Hauses 1686 gehorte es dann seiner Witwe die 1690 verstarb Ihr Erbe war der Burstenbinder Gottfried Lieber auch Liebert der bis 1739 Eigentumer blieb 8 Vermutlich war 1631 Moritz Wendehake Eigentumer Im Jahr 1651 wurde der Nadler Simon Giese gefuhrt auf ihn folgte Michael Rober Das Grundstuck lag wohl bedingt durch die Zerstorung Magdeburgs von 1631 uber lange Zeit wust Der Kammmacher Henning Schmidt war 1701 Eigentumer des Hauses 1708 verkauften es seine Erben fur 222 Taler an den Pantoffler Peter Bruckenstein auch Brickenstein Er blieb bis 1753 Eigentumer 9 Zur fetten Henne Der Kurschner Valentin Olze war in den Jahren 1621 1629 Eigentumer auf ihn folgte sein Sohn Valentin Olze Die Statte erbte dann Barbara Bossert Ihr Ehemann der Weissgerber Hans Daniel war bis um das Jahr 1670 Eigentumer Er verkaufte fur 20 Taler an den Pastetenbacker Sigismund Christian Schrader Vollzogen wurde der Verkauf 1671 Schrader bebaute das Grundstuck und richtete ein Wirtshaus ein Er brachte am Haus das Hauszeichen der Fetten Henne an Es trug seinen Namen und den seiner Ehefrau sowie die Jahreszahl 1670 Schraders Erben verkauften das Gebaude im Jahr 1703 fur 400 Taler an den Backer Hans Mebus auch Meves Seine Witwe blieb bis 1736 Eigentumerin 3 In der Zeit um 1823 gehorte das Haus dem Korbmacher Christian Ulrich Hauer 1942 1943 war der Kaufmann R Keseberg Eigentumer Als Mieter befand sich im Haus die Guterbeforderung A Bindenagel Nach den Zerstorungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Fette Henne durch das Bergungsteam von Werner Priegnitz geborgen Eine von der Firma Paul Schuster aus Sandstein angefertigte Kopie des Steins wurde am 1954 errichteten Haus Alter Markt 3 angebracht 4 nbsp 10 1631 gehorte das Haus dem Pantoffler Melchior Meerhoff auch Mehrhof 1651 1653 war dann seine Witwe als Eigentumerin der in Folge der Zerstorung Magdeburgs von 1631 noch wusten Flache eingetragen 1679 war der Fleischer Schrader der auch Eigentumer der benachbarten Fetten Henne war Eigentumer Er bebaute das Grundstuck und verkaufte es 1693 fur 160 Taler an den Schneider Paul Hakenmeister auch Hackmeister oder Hackemesser der bis 1720 Eigentumer blieb 11 Im Jahr 1631 gehorte das Haus dem Goldschlager Andreas Hakenberg oder aber seinen Eltern Hakenberg war auch Eigentumer der benachbarten Gebaude Lodischehofstrasse 2 bis 4 1653 verkaufte er die Rudera gemeint ist ein Schutthaufen bzw die Trummer fur 160 Taler an den Marktrichter Niesing dem das angrenzende Haus Dreienbrezelstrasse 14 gehorte Niesing verkaufte 1661 an den Glockengiesser Schreiber dem ebenfalls die Dreienbrezelstrasse 14 gehorte Spater wurden die Grundstucke wieder getrennt 1693 und 1699 wurde die Witwe von Lorenz Luddecke als Eigentumerin gefuhrt 1708 der Maurer Michael Felgentreff Im Jahr 1716 verkaufte Felgentreff wieder da er Soldat wurde Neuer Eigentumer wurde der Schneider Johann August Wieprecht der 1720 das Anwesen an den Burgermeister der Kolonie Gabriel Christoph Kohler auch Colerus Kohler blieb bis 1751 Eigentumer Literatur BearbeitenErnst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg 1631 1720 Teil 1 Herausgeber Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1931 Seite 112 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fettehennenstrasse Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg 1631 1720 Teil 1 Herausgeber Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1931 Seite 112 f Magdeburger Adressbuch 1939 Verlag August Scherl Nachfolger Teil II Seite 91 f Ernst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg 1631 1720 Teil 1 Herausgeber Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1931 Seite 115 Gunter Hammerschmidt Hauser mit Hauszeichen in der ehemaligen Altstadt von Magdeburg Magdeburg 2004 Seite 101 f 52 1308 11 6383 Koordinaten 52 7 50 9 N 11 38 17 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fettehennenstrasse amp oldid 239075757