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Der Bestimmtheitsgrundsatz normiert im osterreichischen Zivilrecht dass Erklarungen Gegenstande Leistungen Gesetze etc hinreichend genau bezeichnet werden mussen und stutzt sich dazu auf mehrere Bestimmungen in verschiedenen Gesetzen Inhaltsverzeichnis 1 Zivilrecht 2 Erbrecht 3 Miet und Pachtvertrage 4 Arbeitsrecht 5 Literatur 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseZivilrecht BearbeitenUnter anderem auf 869 ABGB 1 Die Einwilligung in einen Vertrag muss frey ernstlich bestimmt und verstandlich erklaret werden Ist die Erklarung unverstandlich ganz unbestimmt oder erfolgt die Annahme unter andern Bestimmungen als unter welchen das Versprechen geschehen ist so entsteht kein Vertrag Wer sich um einen Andern zu bevortheilen undeutlicher Ausdrucke bedient oder eine Scheinhandlung unternimmt leistet Genugthuung Die Bestimmtheit bezieht sich dabei aber auch auf den Gegenstand Sache oder Leistung nicht nur die Einwilligung zu einem Vertrag Der Gegenstand oder die Leistung muss so bestimmt bezeichnet werden dass sich aus dem Vertrag selbst ergibt was Vertragsgrundlage ist Siehe auch 1054 ABGB zur Bestimmtheit des Kaufobjekts und 1056 ff ABGB des Kaufpreises 2 Der Einwilligung Erklarung in den Vertrag mussen die wesentlichen Rechtsfolgen entnehmbar sein die der Erklarende erreichen will 3 Dies betrifft insbesondere die wesentlichen Vertragsbestandteile Essentialia negotii die nicht durch allgemeine Umschreibungen ersetzt werden konnen 4 Siehe auch 936 ABGB zum Vorvertrag Beispiel Das Versprechen sieben kleine Perserteppiche zu schulden ist wegen der moglichen Qualitatsunterschiede bei Perser Teppichen zu unbestimmt 5 Die Bestimmtheit wird im Sachenrecht auch unter dem Begriff des Spezialitatsgrundsatz gefuhrt Erbrecht BearbeitenAuch im Erbrecht muss der wahre Wille des Erblassers Testator bestimmt sein nach 565 ABGB Der Wille des Erblassers muss bestimmt nicht durch blosse Bejahung eines ihm gemachten Vorschlages er muss im Zustande der vollen Besonnenheit mit Ueberlegung und Ernst frey von Zwang Betrug und wesentlichem Irrthume erklaret werden Miet und Pachtvertrage BearbeitenEbenso mussen bei Miete oder Pacht das Entgelt Bestandzins bestimmbar sein 1092 ABGB Arbeitsrecht BearbeitenAuch im Arbeitsrecht welches auf das Burgerliche Recht aufbaut ist der Begriff der Bestimmtheit auf das Arbeitsverhaltnis anzuwenden wobei hier ein grosserer Spielraum besteht 869 1153 zweiter Satz ABGB Literatur BearbeitenAndreas Mair Das zivilrechtliche Bestimmtheitsgebot im arbeitsvertraglichen Kontext Juristische Ausbildung und Praxisvorbereitung S 227 ff ISSN 1022 9426 Siehe auch BearbeitenStaatsrechtlicher Bestimmtheitsgrundsatz Osterreich Strafrechtlicher Bestimmtheitsgrundsatz Osterreich Einzelnachweise Bearbeiten Uberschrift zu 869 ABGB 2 Wahre Einwilligung Der bestimmbare Kaufpreis ist dabei kein unbestimmter Kaufpreis Rummel Kommentar zum ABGB3 1054 Rz 10 Nach 869 zweiter Satz entsteht durch eine unbestimmte Erklarung kein Vertrag 4 Ob 116 01 7 Ob 514 94 JBl 2002 241 Osterreichische Notariatszeitung NZ 1994 231 Rummel Kommentar zum ABGB3 869 Rz 5 Daher muss die Erklarung nicht alle nur moglichen Rechtsfolgen erfassen EvBl 1961 196 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zivilrechtlicher Bestimmtheitsgrundsatz Osterreich amp oldid 192606296