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Das Zeta Potential auch z displaystyle zeta Potential ist das elektrische Potential auch als Coulomb Potential bezeichnet an der Abscherschicht eines bewegten Partikels in einer Suspension oder Emulsion Potentialdifferenz und Ionenkonzentrationals Funktion des Abstands von der Oberflache eines geladenen Partikels der in einem Dispersionsmedium suspendiert istDas elektrische Potential beschreibt die Fahigkeit eines von einer Ladung hervorgerufenen Feldes Kraft auf andere Ladungen auszuuben die Differenz des elektrischen Potentials an zwei Orten ist die elektrische Spannung Inhaltsverzeichnis 1 Ursache 2 Zusammenhange 3 Messtechnik 3 1 Elektroakustik 3 2 Stromungspotential 3 3 Elektrophorese 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseUrsache BearbeitenBefinden sich geladene Partikel in Suspension so lagern sich auf der Partikeloberflache Ionen des Suspensionsmediums in einer fest gebundenen Helmholtz Doppelschicht an Weitere Ionen lagern sich eher locker gebunden in einer diffusen d h ungeordneten Schicht an Damit erscheint das Partikel aus grosser Entfernung elektrisch neutral weil alle Ladungen bzw Potentiale des Partikels durch Ionen des Suspensionsmediums kompensiert werden Bewegt sich ein Partikel so wird durch Reibung ein Teil der locker gebundenen diffusen Schicht abgeschert und das Partikel erscheint nicht mehr elektrisch neutral sondern besitzt wieder ein Potential Dieses Potential an der Abschergrenze wird als Zeta Potential bezeichnet Damit ist es bei gleichem Medium eine relative Messgrosse fur das Oberflachenpotential und somit fur die Ladung des Partikels Gemessen werden kann das Zeta Potential indem das geladene Partikel durch ein angelegtes elektrisches Feld bewegt wird Die resultierende Geschwindigkeit ist dann ein Mass fur das Zeta Potential Mit Hilfe des Zeta Potentials lasst sich die elektrophoretische Mobilitat U e displaystyle U e nbsp berechnen U e 2 3 e z f k a h displaystyle U e frac 2 3 cdot frac varepsilon cdot zeta cdot f ka eta nbsp mit e displaystyle varepsilon nbsp die Dielektrizitatskonstante der Probe f k a displaystyle f ka nbsp die Henry Funktion Huckel und Smoluchowski Naherung sie nimmt Werte zwischen 1 Huckel Naherung unpolares Losungsmittel und 1 5 Smoluchowski polares Losungsmittel an h displaystyle eta nbsp die dynamische Viskositat der Flussigkeit Zusammenhange BearbeitenEine Ausbildung elektrischer Ladungen an Grenzflachen kann auch durch Reibung oder thermische Bewegung erfolgen Positiv geladene Ionen Gegenionen werden angezogen aussere Helmholtz Schicht und es entstehen elektrische Doppelschichten Weitere Ionen weisen eine lockere Anordnung auf die in die flussige Phase hineinreicht diffuse Schicht Durch Molekular oder Warmebewegung liegt eine diffuse Verteilung positiver und negativer Ionen vor wobei sich Ionen gleichsinniger Ladung gegenseitig abstossen Die Gesamtladung ist hierbei ausgeglichen Die bei Bewegung der Partikel in der Flussigkeit auftretenden Scherkrafte beeinflussen die fest an der Oberflache gebundene Ionenschicht nicht Scherebene Da die elektrostatische Anziehung zwischen der geladenen Oberflache und der diffusen Schicht mit zunehmender Distanz abnimmt verringert sich die Konzentration der zunachst noch uberwiegend vorhandenen Gegenionen mit der Entfernung und schliesslich liegen in der Neutralzone negative und positive Ionen gleichmassig vor Die wahre Ladung der Teilchen ist gekennzeichnet durch die Differenz der Potentiale an der Teilchenoberflache Nernst Potential ps 0 displaystyle psi 0 nbsp und in der Neutralzone und daher experimentell nicht bestimmbar Das Zeta Potential wird auch Elektrokinetisches Potential genannt Potentialdifferenz der diffusen Schicht charakterisiert die Abstossungsenergie zwischen den Teilchen abhangig vom Produkt aus Entfernung und dem Reziproken des effektiven Radius der elektrischen Doppelschicht Eine Erhohung des Zeta Potentials bewirkt eine Verstarkung der interpartikularen Abstossungskrafte so dass Aggregationen verringert oder sogar verhindert werden Messtechnik BearbeitenElektroakustik Bearbeiten Ein elektrisches Wechselfeld wird zwischen zwei Elektroden an die Dispersion angelegt Es erzeugt eine Schallwelle gleicher Frequenz ahnlich wie bei dem piezoelektrischen Effekt von Kristallen Gemessen wird die elektrokinetische Schallamplitude electrokinetic sound amplitude ESA 1 Die ESA Methode zur Charakterisierung der Ladungsstabilitat von Partikeln in einer Dispersion ist eine elektroakustische Messtechnik Eine oszillierende Spannung wird an eine Suspension Dispersion oder Emulsion angelegt welche von einer Wechselstromquelle erzeugt wird Geladene Partikel in der Dispersion schwingen mit der Frequenz des von aussen angelegten elektrischen Feldes Es lassen sich eine oder mehrere Frequenzen anlegen Die Oszillation der Partikel bei diesen Frequenzen erzeugt Schallwellen Die Amplituden dieser Schallwellen werden als Elektrokinetische Schall Amplitude ESA gemessen Dieses ESA Signal verhalt sich proportional zu der dynamischen Mobilitat der Partikel und diese wiederum zum Zeta Potential der in der Dispersion vorliegenden Teilchen Voraussetzung zur Nutzung dieses Effekts ist eine gewisse Dichtedifferenz zwischen Dispersionsmedium und Partikel Zur Erzeugung auswertbarer Signale muss diese Dichtedifferenz mindestens 0 2 g cm betragen Stromungspotential Bearbeiten Grundsatzlich laufen Stromungspotentialmessungen so ab dass die Festkorperteilchen zu einem Diaphragma verdichtet werden in welchem dann eine mit einer konstanten Geschwindigkeit stromende Flussigkeit einen Druckabfall erfahrt Die Flussigkeitsbewegung fuhrt zum Abscheren eines Teils der elektrochemischen Doppelschicht wodurch eine Potentialdifferenz erzeugt wird die uber Messelektroden abgegriffen wird 2 Diese Spannung die an beiden Elektroden abgegriffen wird ist proportional zum Zeta Potential der Partikel Nach einer Kalibrierung mit Standardmaterialien wird das Messsignal als Stromungspotential oder Zeta Potential ausgegeben Elektrophorese Bearbeiten Die elektrophoretische Mobilitat der Partikel in einer Dispersion lasst Ruckschluss auf das Zeta Potential der Partikel in einer Dispersion zu Eine geeignete Methode um dies zu messen ist die des Laser Doppler Effektes Um das Zeta Potential von Partikeln zu messen nutzt man die Laser Doppler Anemometrie Es gibt Messgerate die sowohl die Photokorrelationenspektroskopie PCS als auch die Laser Doppler Anemometrie LDA verwenden Damit lassen sich die Partikelgrossen und das Zeta Potential in einer Dispersion bestimmen Weblinks BearbeitenFachartikel zur elektroakustischen Messung der elektrostatischen Stabilitat von unterschiedlichen TiO2 Dispersionen im LaborLiteratur BearbeitenRobert J Hunter Zeta potential in colloid science principles and applications Academic Press London 1981 ISBN 0 12 361960 2 Einzelnachweise Bearbeiten Gerhard Lagaly Oliver Schulz Ralf Zimehl Dispersionen und Emulsionen Eine Einfuhrung in die Kolloidik feinverteilter Stoffe einschliesslich der Tonminerale Hrsg Klaus Beneke Steinkopff Heidelberg 1997 ISBN 3 642 59248 1 urn nbn de 1111 201109214107 Volker Ender Praktikum Physikalische Chemie Springer Verlag ISBN 978 3 662 45470 1 E Book Normdaten Sachbegriff GND 4190765 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeta Potential amp oldid 237399497