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Die ZFSL gehort zu den altesten einschlagigen Fachzeitschriften im Bereich der Romanistik 1 Hierbei liegt der Schwerpunkt dieser 1879 gegrundeten Zeitschrift im galloromanischen Bereich und insbesondere in der franzosischen bzw frankophonen Literatur und Sprachwissenschaft 2 Zeitschrift fur franzosische Sprache und LiteraturSprache Deutsch Franzosisch EnglischEinstellung 1879Erscheinungsweise dreimal jahrlichHerausgeber Guido Mensching Ulrike SchneiderISSN Print 0044 2747ISSN Online 2366 2425 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Entwicklung der ZFSL 3 Herausgeber der ZFSL 4 Blutezeit der ZFSL und Beitrage beruhmter Romanisten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Entstehung und Entwicklung der Zeitschrift fur franzosische Sprache und Literatur sind im wissenschaftlichen Zeitgeist der jeweiligen Epochen zu betrachten Mit der ZFSL die unter dem Titel Zeitschrift fur neufranzosische Sprache und Litteratur mit dem Zusatz mit besonderer Berucksichtigung des Unterrichts im Franzosischen auf den deutschen Schulen ins Leben gerufen wurde haben die Grunder G Koerting und E Koschwitz ein Publikationsorgan fur die damals verhaltnismassig noch junge Romanistik geschaffen Die Grundung der ZFSL erfolgte nur ein Jahr nach der Schaffung des ersten Instituts fur Romanistik uberhaupt dem Koniglichen romanischen Seminar an der Universitat Bonn an dem Wendelin Foerster den ersten Lehrstuhl fur Romanistik innehatte 3 Den Weg dafur hatte Friedrich Diez geebnet der in Romanistenkreisen als Grunder der Romanistik gilt 4 Mit seiner Grammatik der Romanischen Sprachen 1836 1844 und dem Etymologischen Worterbuch 1853 hatte Friedrich Diez den Grundstein fur die Romanistik gelegt 3 In den folgenden Jahren wurde durch die Grundung von Lehrstuhlen der Romanistik an deutschen Universitaten auch noch die notwendige institutionelle Verankerung fur die Romanistik geschaffen 5 Somit konnte sich die Romanistik zunehmend gegen die damals etablierte klassische Philologie behaupten Parallel dazu gewann die franzosische Sprache an den deutschen Gymnasien immer mehr an Terrain und Ministerialbeschlusse erhohten den Druck auf die Wissenschaftler Letztere sollten das damals noch kaum erforschte moderne Franzosisch sowie die hiermit verbundenen didaktischen Aspekte starker in der Forschung berucksichtigen 5 In dem Zusammenhang waren die Meinungen bezuglich der zu wahlenden Unterrichtsform fur die lebendigen Sprachen wie das Franzosische gespalten Dabei galt es die Frage zu klaren ob der Franzosisch Unterricht auf dem Lateinischen basieren sollte oder ob die moderne Sprache samt ihren landeskundlichen Besonderheiten den Kern des Franzosisch Unterrichts bilden sollte 5 Somit kam die Zeitschrift fur neufranzosische Sprache und Literatur wie gerufen Entwicklung der ZFSL BearbeitenDer Entstehungszeitpunkt der ZFSL schlug sich nicht nur in dem von 1879 bis 1884 benutzten Titel sondern auch im ausfuhrlichen Rezensionsteil und in der damaligen Liste der eingesandten Bucher noch Novitatenverzeichnis genannt nieder In diesen Jahren spiegelte sich das didaktische Interesse in entsprechenden Rubriken wider wie beispielsweise III Ausgaben franzosischer Werke mit Einschluss der Schulausgaben IV Theorie des franzosischen Unterrichtes Franzosisches Unterrichtswesen oder V Franzosische Schulgrammatiken Uebungsbucher Lesebucher Chrestomathien Vocabularien Phraseologien in Band 3 1881 6 oder d Vollstandige Grammatiken mit Einschluss der Elementar Grammatiken in Band 4 1882 7 usw Im Jahr 1885 verschwand der didaktisch orientierte Titelzusatz 1889 wurde neufranzosisch in franzosisch umgeandert Fortan hiess das Publikationsorgan Zeitschrift fur franzosische Sprache und Literatur 8 Diesen Namen tragt die Zeitschrift bis heute noch Herausgeber der ZFSL BearbeitenNicht nur die Epochen und die Veranderungen innerhalb der Romanistischen Disziplin haben den Werdegang der ZFSL massgeblich beeinflusst Auch die jeweiligen Herausgeber haben der Zeitschrift jeweils eine besondere Note verliehen So ging beispielsweise die Tilgung des Titelzusatzes mit einem Herausgeberwechsel einher Als Behrens und Heinrich Koerting die alleinige Herausgeberschaft ubernahmen verschwand der direkte Verweis auf den Schulbezug Auch die Abanderung von neufranzosisch zu franzosisch offnete wissenschaftlichen Beitragen zu altfranzosischen Sprachstanden Tur und Tor in die ZFSL 8 Von 1891 bis Dezember 1929 ubernahm Behrens die Herausgeberschaft fur fast 40 Jahre Diese Jahre wurden von zahlreichen Rezensionen uber Schulbucher Lehrwerke Reformschriften usw gepragt Dieser didaktische Schwerpunkt spiegelte sich jedoch nicht in den Aufsatzen wider 9 Auf Behrens folgte E Gamillscheg als Herausgeber 1930 wobei ab Band 54 1930 1931 E Winkler als Herausgeber fur den literaturwissenschaftlichen Teil ins Boot stieg Von da an wurde die ZFSL jeweils in einen sprachwissenschaftlichen und einen literaturwissenschaftlichen Teil aufgesplittet 10 Aufgrund der Folgen des Zweiten Weltkrieges wurde 1944 das Erscheinen der ZFSL fur 12 Jahre vollkommen ausgesetzt 10 Ab 1956 nahm die ZFSL den Betrieb unter der Herausgeberschaft von Ernst Gamillscheg Sprachwissenschaft und Julius Wilhelm Literaturwissenschaft wieder auf und war fortan beim Franz Steiner Verlag angesiedelt 1971 ubernahmen dann die Herausgeber H Stimm und A Noyer Weidner das Kommando Dabei wurde mehr Raum fur Theorie und Methodendiskussion innerhalb der ZFSL gefordert Auch der historischen Sprachwissenschaft und der mittelalterlichen Literatur sollte mehr Gewicht zukommen Ausserdem sollte sich die ZFSL auch fur neue Fragestellungen und Methoden offnen Hierfur wurde der Rezensionsteil dementsprechend ausgeweitet 11 Nach dem Tod von Helmut Stimm wurde die Herausgabe der ZFSL an die nachste Herausgeber Generation weitergereicht Unter der Herausgeberschaft 1987 Dezember 2010 von Peter Blumenthal Sprachwissenschaft und Klaus W Hempfer Literaturwissenschaft wurde die ZFSL noch offener Kooperationen zwischen literatur und sprachwissenschaftlichen Ansatzen wurden vorangetrieben und im Bereich der Theorie und Methodendiskussion wurden starke Impulse gesetzt bspw Raible 1998 12 In dem Zusammenhang wurde auch die neue Rubrik Berichte uber aktuelle Forschungsprojekte und institutionen eingefuhrt vgl bspw Fuchs 2005 13 In der Zeit stieg das Ansehen der Zeitschrift und der Stellenwert der Galloromanistik wurde angehoben 2 Seit Januar 2011 haben Ulrike Schneider Literaturwissenschaft und Guido Mensching Sprachwissenschaft die Herausgeberschaft der ZFSL ubernommen Zum einen streben sie es an die ZFSL Tradition fortzufuhren zum anderen setzen auch sie neue Schwerpunkte wie beispielsweise die starkere Berucksichtigung des Okzitanischen und der Frankophonie Auch komparatistische Beitrage vgl bspw Eichler Hager Muller 2012 14 sollen in der ZFSL zunehmend berucksichtigt werden Blutezeit der ZFSL und Beitrage beruhmter Romanisten BearbeitenZwischen dem Ende der zwanziger Jahre und Ende 1935 erlebte die ZFSL ihre Blutezeit und dies sowohl quantitativ als auch qualitativ 10 So erschienen beispielsweise 1927 zwei Bande mit jeweils acht Heften was einem gesamten Seitenumfang von 1029 Seiten entsprach Zum Vergleich zwischen 1889 und 1917 betrug der jahrliche Seitenumfang jeweils maximal zwischen 260 und 362 Seiten 1942 erschien der Band 64 mit 8 Heften was einen Seitenumfang von 512 Seiten ergab Im Jahr 2015 bestand Band 125 aus 3 Heften die insgesamt einen Seitenumfang von 334 Seiten ausmachten 15 Doch nicht nur quantitativ auch qualitativ erlebte die ZFSL ihre Blutezeit und wurde zum Publikationsorgan wegweisender romanistischer Uberlegungen So haben zahlreiche beruhmte Romanisten wie beispielsweise Leo Spitzer Gerhard Rohlfs Wilhelm Meyer Lubke Ernst Gamillscheg Franz Rainer Andreas Kablitz u v a m Rezensionen bzw Aufsatze fur die ZFSL geschrieben Im Folgenden sind ein einige wegweisende Beitrage renommierter Romanisten aufgefuhrt ohne Anspruch auf Vollstandigkeit Ernst Gamillscheg Zur wallonisch lothringischen Prasensbildung In ZFSL 34 1909 S 306 313 Andreas Kablitz Erzahlperspektive Point of View Focalisation Uberlegungen zu einem Konzept der Erzahltheorie In ZFSL 98 3 1988 S 237 255 Wilhelm Meyer Lubke Zur u u Frage In ZFSL 41 1913 S 1 7 Wilhelm Meyer Lubke Etymologisches In ZFSL 45 7 8 1919 S 485 493 Alfred Noyer Weidner Kontextbedeutung und Wortsemantik Zur Eingangslaisse des afz Rolandsliedes und zur Berglage von Saragossa V 6 In ZFSL 89 4 1979 S 289 318 Franz Rainer Etude diachronique sur l emploi adjectival des noms francais en iste In ZFSL 127 1 2 2017 S 23 44 Leo Spitzer Attributives Gerundium im Portugiesischen Spanischen Rumanischen und Franzosischen In ZFSL 50 7 8 1927 S 464 469 Weblinks BearbeitenWebsite beim Franz Steiner VerlagEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Schweickert c Romanistische Fachzeitschriften Panorama des revues romanes In Gunter Holtus Michael Metzeltin Christian Schmitt Hrsg Lexikon der Romanistischen Linguistik LRL Band I Nr 2 2001 S 1186 a b Ulrike Schneider Guido Mensching Zum Herausgeberwechsel bei der ZFSL In ZFSL Band 121 Nr 1 2011 S 1 2 a b Historie der Bonner Romanistik Abgerufen am 16 Februar 2020 Wolfgang Rettig Raynouard Diez und die romanische Ursprache In Hans Josef Niederehe Harald Haarmann Hrsg In Memoriam Friedrich Diez Akten des Kolloquiums zur Wissenschaftsgeschichte der Romanistik Trier 2 4 Oktober 1975 Benjamins Amsterdam 1976 S 247 273 a b c Peter Blumenthal Klaus W Hempfer Zeitschrift fur franzosische Sprache und Literatur In Romanische Forschungen Band 100 Nr 1 1988 S 323 Heinrich Aschenberg Systematisches Verzeichniss samtlicher im dritten Bande beurtheilter bezw besprochener oder doch erwahnter Werke und Schriften In Zeitschrift fur neufranzosische Sprache und Literatur Band 3 Nr 4 1881 S 650 670 Heinrich Aschenberg Systematisches Verzeichnis samtlicher im IV Bande dieser zeitschrift beurteilten bezw besprochenen oder doch erwahnten Werke und Schriften In Zeitschrift fur neufranzosische Sprache und Literatur Band 4 Nr 2 1882 S 279 297 a b Peter Blumenthal Klaus W Hempfer Zeitschrift fur franzosische Sprache und Literatur In Romanische Forschungen Band 100 Nr 1 1988 S 324 ff Peter Blumenthal Klaus W Hempfer Zeitschrift fur franzosische Sprache und Literatur In Romanische Forschungen Band 100 Nr 1 1988 S 324 a b c Peter Blumenthal Klaus W Hempfer Zeitschrift fur franzosische Sprache und Literatur In Romanische Forschungen Band 100 Nr 1 1988 S 329 Peter Blumenthal Klaus W Hempfer Zeitschrift fur franzosische Sprache und Literatur In Romanische Forschungen Band 100 Nr 1 1988 S 331 Wolfgang Raible Mogliche Partnerschaften Romanistische Sprachwissenschaft in der Diskussion In ZFSL Band 108 Nr 3 1998 S 258 263 Catherine Fuchs Le laboratoire LATTICE Modeliser la semantique de la phrase et du discours In ZFSL Band 115 Nr 3 2005 S 248 259 Nadine Eichler Malin Hager Natascha Muller Code Switching within Determiner Phrases in Bilingual Children French Italian Spanish and German In ZFSL Band 122 Nr 3 2012 S 227 258 ZFSL Archiv JSTOR abgerufen am 16 Februar 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeitschrift fur franzosische Sprache und Literatur amp oldid 230116052