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Als Zurcher Liebesbriefe wird eine mittelalterliche Liederhandschrift mit Minneliedern aus der Zeit um 1400 bezeichnet Sie wird unter der Signatur RP 3 Raritatenpult 3 in der Zentralbibliothek Zurich aufbewahrt Inhaltsverzeichnis 1 Fund 2 Beschreibung 3 Inhalt 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFund Bearbeiten nbsp Mittelseiten Faksimile 10 5 7 3 cm nbsp Die letzten beschriebenen Seiten Faksimile Die Handschrift der sogenannten Zurcher Liebesbriefe kam 1843 hinter einer verputzten Wand zwischen zwei Balken zum Vorschein als am Rennweg 33 in der Zurcher Altstadt ein mittelalterliches Haus umgebaut wurde Der Hausbesitzer Johann Heinrich Faesi ubergab das Dokument der einige Jahre zuvor gegrundeten Antiquarischen Gesellschaft Diese beauftragte ihr Mitglied den Literaturhistoriker Ernst Ludwig Ettmuller mit der wissenschaftlichen Bearbeitung der Texte Sein Kommentar erschien 1844 unter dem Titel Sechs Briefe und ein Leich nebst einigen Bemerkungen uber die Frauenliebe im Mittelalter als achtes Heft in den Mittheilungen der Zurcherischen Gesellschaft fur vaterlandische Alterthumer Das Haus am Rennweg 33 wurde 1911 abgetragen Beschreibung BearbeitenDas Dokument besteht aus acht Pergamentblattern im Oktavformat 6 9 4 8 cm der Satzspiegel misst 4 7 3 5 cm Die Blatter sind in gotischer Textur einspaltig auf mehrheitlich zwanzig Zeilen beschrieben Spuren einer fruheren Heftung lassen darauf schliessen dass der feine Ledereinband etwas junger als die Handschrift selber ist Die ersten beiden Blatter sind stark beschadigt und konnten teilweise nicht mehr entziffert werden Vermutlich stammen die Flecken von einer chemischen Behandlung mit der schon einmal versucht worden war den Text besser sichtbar zu machen Mit Hilfe des wissenschaftlichen Dienstes der Stadtpolizei Zurich gelang es spater den Text weitgehend wieder lesbar zu machen Ettmuller datierte die Handschrift auf das Ende des 13 Jahrhunderts Max Schiendorfer Professor fur Altere deutsche Literatur an der Universitat Zurich auf das erste Viertel des 14 Jahrhunderts Die Texte gehoren zu den ersten erhaltenen mittelhochdeutschen Liebesbriefen 1 Aufgrund der Orthographie ist anzunehmen dass der Autor weder Zurcher noch professioneller Schreiber war Die sprachlichen Eigenheiten lassen einen Autor aus Nordschwaben dem nordlichen Elsass oder Sudrheinfranken vermuten Inhalt BearbeitenDas Heftchen enthalt sechs Briefe in Reimpaaren und einen Leich Die Texte reihen sich in die Tradition der deutschen hofischen Dichter ein Der Dichter verwendet herkommliche Briefelemente wie Grussformeln Bitten und Treuschwure Oft finden sich auch Komplimente uber die Schonheit der Angebeteten oder Klagen uber unerwiderte Liebe Owe daz ich nit wesen muz bi ir daz dut mir immer we so sanfte dut mir ir werder gruz ir kel ist wiz alsam der sne ir wangen clar ir munt ist rot geleid ie ein ma so groze not si endroste mich oder ich bin dot Literatur BearbeitenMax Schiendorfer Hrsg Johannes Hadlaub Die Gedichte des Zurcher Minnesangers Zurich Munchen 1986 S 218 222 Max Schiendorfer Bearb mine sinne di sint mine Zurcher Liebesbriefe aus der Zeit des Minnesangs Kranich Verlag Zollikon 1988 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zurcher Liebesbriefe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Zurcher Liebesbriefe im HandschriftencensusEinzelnachweise Bearbeiten Max Schiendorfer Bearb mine sinne di sint mine Zurcher Liebesbriefe aus der Zeit des Minnesangs Kranich Verlag Zollikon 1988 S 79 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zurcher Liebesbriefe amp oldid 237815739