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Wolfgang Lungershausen 27 November 1925 in Weida 15 Januar 2001 war in der DDR Generaldirektor mehrerer bedeutender Grossbetriebe Daruber hinaus war er von 1963 bis 1981 Abgeordneter der Volkskammer der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLungershausen wurde 1925 im thuringischen Weida als Sohn eines Angestellten geboren Er besuchte Volksschule und die Oberschule Am 8 Januar 1943 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 20 April desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 9 359 714 1 Nach dem Abitur wurde er 1943 zum Kriegsdienst eingezogen er geriet in Kriegsgefangenschaft Nach seiner Entlassung wurde Lungershausen 1945 Mitglied des FDGB und war zunachst als Bauhilfsarbeiter und Weber tatig 1947 erhielt die Moglichkeit ein Studium der Volkswirtschaft an der Universitat in Jena aufzunehmen welches er bereits 1950 an der Leipziger Universitat als Diplom Wirtschaftler abschloss Damit verbunden war der Eintritt in die SED Im Anschluss an das Studium wurde Lungershausen zum renommierten Schreibmaschinenhersteller VEB Optima Erfurt delegiert wo er zunachst als Assistent des Werkleiters eingesetzt wurde Einige Zeit spater arbeitete er bereits als Hauptbuchhalter des Betriebes Nach dem Arbeiteraufstand vom 17 Juni 1953 bei dem auch im Optima Werk ein Streik stattfand wurde Lungershausen mit gerade einmal 28 Jahren zum Werkleiter des Grossbetriebes ernannt Dies fuhrte auch dazu dass er 1954 als Mitglied in die SED Bezirksleitung Erfurt kooptiert wurde der er bis 1969 angehorte Am 1 April 1960 2 stieg Lungershausen eine weitere Sprosse auf der Karriereleiter hinauf Er wurde zum Generaldirektor der VVB Buromaschinen ernannt die sich ab 1964 VVB Datenverarbeitung und Buromaschinen Erfurt nannte In dieser VVB waren uber 10 bedeutende Betriebe im Bereich Buromaschinen und Datenverarbeitung vereinigt Durch die Forderung der Kybernetik unter der Agide Walter Ulbrichts kam diesen Betrieben eine zentrale Bedeutung beim massenhaften Einsatz von Rechentechnik in der DDR Wirtschaft zu Um Lungershausen auch politisch besser zu verankern wurde er von der SED 1963 erstmals als Kandidat zu den Volkskammerwahlen aufgestellt In der Folge war er bis 1981 Abgeordneter des DDR Parlaments Ab 1967 gehorte er dem Ausschuss fur Industrie Bauwesen und Verkehr an nbsp GrabstatteParteiintern ruckte Lungershausen jedoch nie in die hochsten Parteigremien vor er war weder Kandidat noch Mitglied des ZK der SED Dennoch gehorte er in den 1960er Jahren zu einer Riege von jungen Fuhrungskraften der DDR Wirtschaft die in dem vor allem von Erich Apel vorangetriebenem NOSPL grosse Verantwortung trugen Im April 1969 wurden aus der VVB Datenverarbeitung und Buromaschinen die Kombinate Robotron Rechentechnik und Zentronik Sommerda Buromaschinen Datenerfassung und mittlere Datentechnik gegrundet Aus der Buromaschinentechnik kommend wechselte Lungershausen folgerichtig 1970 als Direktor fur Plandurchfuhrung ins Kombinat Zentronik 3 was fur den vormaligen Generaldirektor zunachst einem Abstieg gleichkam nach der Abkehr vom NOSPL allerdings kein ungewohnlicher Vorgang war Nach dem Machtwechsel von Ulbricht zu Honecker 1971 fand die SED aber auch fur Lungershausen wieder eine neue Aufgabe 1972 loste er Rudolf Heinze als Generaldirektor der VVB Bauelemente und Vakuumtechnik Berlin ab Diese VVB war eine Vereinigung von Betrieben der Mikroelektronik und Fernseh und Rundfunktechnik Nachdem die VVB 1978 in die Kombinate Mikroelektronik Erfurt und Elektronische Bauelemente Teltow aufgeteilt 4 wurde fuhrte Lungershausen das Teltower Kombinat bis zu seinem Ruhestand 1990 als Generaldirektor an Dem Kombinat kam eine zentrale Rolle in der Herstellung von Bauteilen fur Robotron Computer zu Zuletzt war er als Geschaftsbereichsleiter Berufliche Weiterbildung an der Akademie fur Fuhrungskraftefortbildung der Wirtschaft AFW beschaftigt 5 Lungershausen war verheiratet und Vater eines Sohnes Er starb im Alter von 75 Jahren 6 und wurde auf dem Friedhof Rahnsdorf Wilhelmshagen in Berlin bestattet Ehrungen Bearbeiten1959 Ehrentitel Verdienter Aktivist 1963 Orden Banner der Arbeit Stufe I 7 1984 Vaterlandischer Verdienstorden in Gold 8 1987 Ehrentitel Verdienter Techniker des Volkes 9 Verdienstmedaille der Nationalen Volksarmee in Bronze und in SilberLiteratur BearbeitenDie Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 4 Wahlperiode Staatsverlag der DDR Berlin 1964 S 401 Olaf Kappelt Braunbuch DDR Nazis in der DDR Elisabeth Reichmann Verlag Berlin 1981 ISBN 3 923137 00 1 S 288f Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 7 Wahlperiode Staatsverlag der DDR Berlin 1977 S 421 Hagen Schwarzel Wolfgang Lungershausen In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 26800429 Die neuen Grundsatze haben sich bewahrt In Neues Deutschland 4 Februar 1964 S 3 Neues Deutschland 23 Oktober 1971 S 3 Neues Deutschland 23 August 1979 S 3 Nachruf der AFW in der Berliner Zeitung vom 27 Januar 2001 Traueranzeige bei www ancestry de abgerufen am 29 Dezember 2017 Neues Deutschland 7 Oktober 1963 S 2 Neues Deutschland 3 Oktober 1984 S 4 Neues Deutschland 7 Mai 1987 S 5 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 29 Dezember 2017 PersonendatenNAME Lungershausen WolfgangKURZBESCHREIBUNG deutscher Diplom Wirtschafter Generaldirektor des Kombinats Elektronische Bauelemente TeltowGEBURTSDATUM 27 November 1925GEBURTSORT WeidaSTERBEDATUM 15 Januar 2001 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Lungershausen amp oldid 238631976