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Bild gesucht Die Wikipedia wunscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort Weitere Infos zum Motiv findest du vielleicht auf der Diskussionsseite Falls du dabei helfen mochtest erklart die Anleitung wie das geht BW Die Wohnungsfursorgeanstalt Hashude war eine 1936 erbaute lagerahnliche NS Erziehungssiedlung im Bremer Stadtteil Woltmershausen Dorthin wurden mehr als 80 Familien aus Bremen mit insgesamt rund 500 Personen zwangseingewiesen die von den Nationalsozialisten als asozial und minderwertig bewertet wurden und umerzogen werden sollten Dort standen sie unter standiger Bewachung und waren Gewalttatigkeiten und anderen Ubergriffen der Aufseher ausgesetzt Die Anstalt wurde 1940 geschlossen und in eine normale Siedlung umgewandelt Im Jahre 1949 erhielt sie den Namen Warturmer Platz Heute ist es eine gepflegte Wohnanlage und wirkt wie ein dorfliches Idyll 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Hintergrund 2 1 Massenarbeitslosigkeit 2 2 Rassenhygienische und erbbiologische Orientierung 3 Kontrolle des Gelandes 4 Nach der Auflosung 1940 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Wohnungsfursorgeanstalt Hashude war von Oktober 1936 bis 1940 ein eingezauntes und bewachtes Gebiet am damaligen Heimweg in Bremen Woltmershausen mit 84 Kleinst Reihenhausern in dem 84 Familien mit uber 400 Kindern insgesamt etwa 500 Personen leben mussten Mietschuldner Arbeitsscheue Landstreicher arme Alkoholiker politisch Missliebige Meckerer und sonstige den Behorden lastige Familien wurden von der Wohlfahrtsbehorde die von den Nazis in Bremen gefuhrt wurde als asoziale Elemente bezeichnet Als gesetzliche Grundlage der Einweisung wurde die Reichstagsbrand Verordnung bemuht durch die ohnehin zahlreiche individuelle Grundrechte ausser Kraft waren 1 Sie sollten umerzogen und im schlimmsten Fall eugenisch selektiert werden 2 In den Bau der Siedlung wurden 600 000 Reichsmark investiert 3 Keine der Familien die seit Oktober 1936 in der Wohnungsfursorgeanstalt interniert wurden waren zuvor obdachlos gewesen Die meisten lebten zuvor in Arbeiterstadtteilen wie Woltmershausen oder Gropelingen in stadtischen Wohnungen fur Kinderreiche Fast alle Familien hatten manche uber Jahre in Fursorgebezug gestanden Schon allein deswegen galten sie als asozial Einige Bewohner wurden zwangssterilisiert ein Madchen wahrscheinlich Opfer der Euthanasie Aktion Elke Steinhofel Rede zum Auschwitzgedenktag 2014 2 Hintergrund BearbeitenMassenarbeitslosigkeit Bearbeiten Als die Nazis an die Macht kamen herrschte Massenarbeitslosigkeit und materielle Trostlosigkeit in der Bevolkerung Oberstes Ziel der Wohlfahrtspolitik war fur die Nazis die Beseitigung der Arbeitslosigkeit Ausserdem wollten sie alle Arbeitskraftreserven zum Zwecke der aufrustungsorientierten und kriegsvorbereitenden Politik mobilisieren 4 Nach einem seit 1932 bestehenden Lohnstopp war 1936 fast Vollbeschaftigung erreicht Alle Volksgenossen mussten fur wenig Geld viel arbeiten und so gab es bei ihnen wenig Verstandnis fur jene Menschen die sich der allgemeinen Arbeitspflicht zu entziehen schienen und von der Fursorge lebten Elke Steinhofel Rede zum Auschwitz Gedenktag 2014 2 Rassenhygienische und erbbiologische Orientierung Bearbeiten Das Ziel der NS Politik seit 1933 war ein arisch reiner Volkskorper der den Volkern des Ostens uberlegen war weil er von eugenisch Minderwertigem gesaubert war Das Ziel der NS Politik sollte durch das Gesetz zur Verhutung erbkranken Nachwuchses von 1933 erreicht werden Zunachst waren Zwangssterilisationen bei Schizophrenie korperlichen Missbildungen Fallsucht Epilepsie Taubheit und schwerem Alkoholismus vorgesehen Die Anwendung wurde aber ausgedehnt auf Personen die moralisch schwachsinnig seien auf Lumpen oder liederliche Frauen Der Bremer Wohlfahrtssenator Hans Haltermann wollte 1935 eine bettlerfreie und innerhalb von drei Generationen eine von Asozialen freie Stadt erreichen Das Instrument dazu sah er in einer Zwangswohnanstalt fur asoziale Familien Eine solche Wohnkaserne galt als reichsweit einmalige Einrichtung 5 Kontrolle des Gelandes BearbeitenDas Gebiet durfte nur mit Genehmigung des Lagerleiters verlassen oder betreten werden Er war gleichzeitig Chef des KZs Teufelsmoor in dem die Zwangsarbeiter taglich 11 Stunden Torf stechen mussten 6 Ein Kontroll Erker ermoglichte den bis zu 30 Lagermitarbeitern den Blick in alle Freiflachen Moglich waren ausserdem tagliche Wohnungskontrollen Heute wirkt das Gelande wie ein dorfliches Idyll Nichts erinnert mehr daran dass im Keller unterhalb eines Eingangsgebaudes Menschen schwer misshandelt wurden Um sechs Uhr morgens mussten die Hausturen aufgeschlossen werden um 23 Uhr Sommer oder um 22 Uhr Winter mussten sie abgeschlossen werden Besuche der Familien untereinander waren verboten Eine Aufseherin kontrollierte jeden Tag um 11 Uhr ob in den Hausern Ordnung herrschte Die Anlage war eingezaunt das Zugangstor bewacht Wer zu spat kam wurde bestraft 7 Den Bewohnern war es verboten miteinander zu sprechen den Rasen zu betreten oder in ihren winzigen Hinterhofen Tiere zu halten Die ganze Anlage war von einem zwei Meter hohen Zaun umgeben Die Manner mussten taglich eine halbe Stunde vor Arbeitsbeginn im Hof antreten um dann fur alle sichtbar zu ihren Arbeitsplatzen zu marschieren In Kolonnen wurden auch die Kinder in die Grundschule gefuhrt und dort oft gehanselt und gedemutigt Eine 88 jahrige Frau erinnerte sich 2013 sie sei als Kind nach Hashude gekommen zusammen mit sechs Geschwistern und ihren Eltern Ihr Vater war als Kommunist verschrien und habe als renitent gegolten Er verweigerte immer wieder den Hitlergruss den man beim Passieren des Lagertores automatisch zu entbieten hatte Er durfte ausserhalb arbeiten und sei einmal von einem Richtfest nach Hause gekommen da war etwas getrunken worden fur die Torwache ein ausreichender Anlass den Mann die Treppe zum Keller Gewahrsam herunterzustossen und weiter zu misshandeln Ich hore heute noch seine Schreie sagt die alte Frau Neun Wochen habe ihr Vater anschliessend im Krankenhaus gelegen 1 Nach der Auflosung 1940 BearbeitenDie Anstalt wurde 1940 geschlossen und in eine normale Siedlung umgewandelt Die Begrundung des Reichsfinanzministeriums Erbbiologische Erfolge seien offenkundig nicht eingetreten Die Menschen zogen aber nicht aus Die Akten uber sie wurden an die Gestapo weitergegeben Den 1947 beginnenden Entnazifizierungsverfahren hatten sich auch die Verantwortlichen des Lagers Hashude zu unterziehen Je nach Funktion wurden sie als Hauptschuldige Belastete bzw Minderbelastete eingestuft 1953 wurden alle ausnahmslos zu Mitlaufern umgestuft bzw begnadigt 2 Die in Hashude zwangskasernierten Opfer wurden nach 1945 totgeschwiegen Die Bewohner galten als asozial Im Jahre 1949 erhielt der Heimweg den Namen Warturmer Platz 8 so dass die ehemalige Anstalt zur Siedlung am Warturmer Platz wurde Die heutigen Bewohner wollen keinen Ort der Erinnerung schaffen schliesslich gehe es hier um eine Geschichte mit der sich niemand identifiziert sehen wolle Vor allem nicht die rund 50 Prozent der Bewohner die Kinder Enkel und Urenkel der Asozialen sind 1 Der Name Hashude blieb fur die vordere Zufahrt noch uber vier Jahrzehnte als Strassenname erhalten Dann wurden dort Wohnblocks erbaut 1983 oder 1984 erfolgte die Umbenennung in Senator Paulmann Strasse seitdem ist der Begriff Hashude aus dem Stadtbild verschwunden Literatur BearbeitenWolfgang Ayass Asoziale im Nationalsozialismus Klett Cotta Stuttgart 1995 Lisa Pine Hashude the imprisonment of Asocial Families in the Third Reich in German History 13 1995 p 182 197 Lisa Pine Hashude An experiment in nazi asocial policy in History today 45 July 1995 p 37 45 Elke Steinhofel Die Wohnungsfursorgeanstalt Hashude Die NS Asozialenpolitik und die Bremer Wohlfahrtspflege Staatsarchiv Bremen 2014 ISBN 978 3 925729 71 3 Die Wohnung als Gefangnis Elke Steinhofel arbeitet ein verdrangtes Kapitel der Bremer Nazi Verbrechen auf die Geschichte des Umerziehungslagers Hashude in Weser Kurier 22 Januar 2015 Wolfgang Voigt Wohnhaft Die Siedlung als panoptisches Gefangnis in Arch Nr 75 76 August 1984 S 82 89 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Die Siedlung der Asozialen siehe Weblinks a b c d Elke Steinhofel Die Wohnungsfursorgeanstalt Hashude PDF Datei auf Spurensuche de Rede am 29 Januar 2014 zum Auschwitz Gedenktag Das war 1936 als der Vierjahresplan die Wirtschaft bereits in Richtung Rustungsproduktion umpolte eine bemerkenswerte Summe die den Ehrgeiz unterstreicht ein reichsweit zu beachtendes Modell zu schaffen Zum Vergleich Der Posten im Bremer Haushalt der im selben Jahr allgemein fur Wohnungsbau vorgesehen war lag bei 350 000 Mark Zitat aus Die Siedlung der Asozialen in taz vom 25 Januar 2015 So formulierte es der Sozialwissenschaftler Karl Heinz Roth stellt Steinhofel fest Kurzay siehe Weblinks Dominik Schmidt siehe Weblinks So beschreibt Elke Steinhofel das Leben in der Wohnkaserne in Die Wohnung als Gefangnis siehe Literatur Strassenumbenennung Der Heimweg Hashude ist in Warturmer Platz umbenannt Bremen 28 8 49 Bauaufsichtsamt Weser Kurier vom 1 September 1949 online nur fur AbonnentenWeblinks BearbeitenWohnungsfursorge Hashude Spurensuche Thomas Kuzaj Zwang Gewalt Kontrolle Kreiszeitung 21 Januar 2015 mit historischem Foto Henning Bleyl Die Siedlung der Asozialen taz 25 Januar 2015 mit aktuellem Foto Dominik Schmidt Haftlinge stachen taglich elf Stunden Torf Weser Kurier 7 Februar 2011 53 072052 8 776322 Koordinaten 53 4 19 N 8 46 35 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wohnungsfursorgeanstalt Hashude amp oldid 234016519