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William Withering 28 Marz 1741 in Wellington Shropshire 6 Oktober 1799 in Larches bei Birmingham war ein englischer Arzt Er entdeckte die medizinische Wirkung der Digitalisglykoside Er gab 1785 in seinem Bericht uber den Fingerhut die Wirkung der Pflanze Digitalis auf das kranke Herz bekannt 1 Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet With William Withering 1792Withering an den Thermalquellen von Caldas da Rainha in Portugal Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften und Ubersetzungen Auswahl 4 Literatur 5 Fussnoten 6 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Roter FingerhutWilliam Withering der Sohn eines Apothekers studierte von 1762 bis 1767 Medizin an der Universitat Edinburgh und arbeitete danach als Landarzt in Stafford anschliessend in Birmingham wo er ab 1775 als Arzt und Gelehrter von sich Reden machte und ab 1779 am Birmingham General Hospital Auf die therapeutische Wirkung von Fingerhut bei der Wassersucht deutsch auch Gewebswassersucht englisch dropsy wurde er nach seinem eigenen Zeugnis aufmerksam als er 1775 um seine Meinung zu einem Hausmittel gefragt wurde das eine alte krauterkundige Frau erfolgreich bei dieser Krankheit verwendete Withering fand heraus dass als einzige aktive Substanz in der Rezeptur des nur die als Aufguss zubereiteten Blatter des Roten Fingerhuts Digitalis purpurea in Frage kamen Von 1775 bis 1784 untersuchte Withering an uber 160 Patienten mit unterschiedlichen Formen der Wassersucht systematisch die diuretische harnflusssteigernde Wirksamkeit der Inhaltsstoffe verschiedener Pflanzenteile des Fingerhuts Diese beispielhaft sorgfaltigen vorurteilsfreien und systematischen therapeutischen Studien machen Withering zum Begrunder der modernen klinischen Pharmakologie und der evidence based medicine Als Erster unterschied er klar zwischen therapeutischen Diurese und toxischen Erbrechen Durchfall Sehstorungen Dosierungen von Digitalis Es fiel ihm auch auf dass sich das Pflanzengift im Korper der Patienten anreicherte weil die Wirkung bei Verabreichung uber einen langeren Zeitraum hinweg zunahm Den Zusammenhang zwischen der diuretischen Wirkung von Digitalis und seiner Wirkung auf die Herzfunktion hat Withering allerdings noch nicht erkannt Er lokalisierte die Hauptwirkung in der Niere auch wenn ihm Effekte von Digitalis auf die Schlagfrequenz des Herzens bekannt waren Die spatere Forschung hat viele von Witherings Schlussfolgerungen bestatigt 2 Neben seiner medizinischen Tatigkeit publizierte Withering ein Buch uber die britische Flora das in vielen Auflagen gedruckt wurde Ausserdem leistete er Pionierarbeit bei der Bestimmung von Pilzen Ehrungen BearbeitenEr entdeckte das nach ihm benannte Bariummineral Witherit 1785 wurde er als Mitglied Fellow in die Royal Society gewahlt 3 Nach ihm ist die Pflanzengattung Witheringia L Her aus der Familie der Nachtschattengewachse Solanaceae benannt 4 Schriften und Ubersetzungen Auswahl BearbeitenA botanical arrangement of all the vegetables naturally growing in Great Britain 1776 zahlreiche weitere Auflagen unter wechselndem Titel An account of the foxglove and some of its medical uses with practical remarks on dropsy and other diseases Birmingham 1785 Digitalisat Christian Friedrich Michaelis Ubersetzer Wilhelm Witherings Abhandlung vom roten Fingerhut und dessen Anwendung in der praktischen Heilkunde vorzuglich bei der Wassersucht und einigen anderen Krankheiten J G Muller Leipzig 1786 Digitalisat Digitalisat Bericht uber den Fingerhut und seine medizinische Anwendung mit praktischen Bemerkungen uber Wassersucht und andere Krankheiten C F Boehringer amp Soehne Mannheim 1929 Literatur BearbeitenW T Dawson John Chapman Withering on Digitalis In Ann med Hist Neue Folge Band 6 1934 S 31 34 Christoph Gradmann Withering William In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1501 Robert Zander Zander Handworterbuch der Pflanzennamen Hrsg Fritz Encke Gunther Buchheim Siegmund Seybold 13 neubearbeitete und erweiterte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart 1984 ISBN 3 8001 5042 5 S 762 Johanna Bleker Die Geschichte der Nierenkrankheiten Boehringer Mannheim Mannheim 1972 S 76 77 Witherings Erfahrungen mit der Anwendung von Digitalis bei Wassersuchtigen Otto L Bettmann A pictorial history of medicine A brief nontechnical survey of the healing arts from Aesculapius to Ehrlich retelling with the aid of select illustrations the lives and deeds of great physicians Thomas Springfield IL 1956 S 216 Fussnoten Bearbeiten Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 33 Jean Marie Pelt Die Geheimnisse der Heilpflanzen Verlag Knesebeck Munchen 2005 ISBN 3 89660 291 8 S 106ff Eintrag zu Withering William 1741 1799 Physician Botanist and Mineralogist im Archiv der Royal Society London Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber William Withering im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur William Withering beim IPNINormdaten Person GND 119513943 lobid OGND AKS LCCN n81003513 VIAF 64052541 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Withering WilliamKURZBESCHREIBUNG englischer Mediziner und BotanikerGEBURTSDATUM 28 Marz 1741GEBURTSORT Wellington ShropshireSTERBEDATUM 6 Oktober 1799STERBEORT Larches bei Birmingham Abgerufen von https de wikipedia org w index php title William Withering amp oldid 229824331