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William Hayes vermutlich 25 Januar 1708 in Gloucester 27 Juli 1777 in Oxford war ein englischer Organist und Komponist William Hayes Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bewertung 3 The Passions 4 Werke 4 1 Vokalmusik 4 2 Instrumentalmusik 4 3 Ausgaben 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Beginn der Ode Orpheus and Euridice 1735 Ausgabe Edition Musica PoeticaWilliam Hayes wurde vermutlich im Januar 1708 in Gloucester geboren Der genaue Geburtstag ist nicht uberliefert jedoch ist seine Taufe fur den 26 Januar belegt Uber seine Jugend und seine musikalische Ausbildung ist nicht sehr viel bekannt Fest steht dass er neunjahrig in den Chor von Gloucester Cathedral aufgenommen wurde der zu dieser Zeit der Leitung des Kantors William Hine unterstand Von ihm so ist anzunehmen erhielt William Hayes einen profunden musikalischen Unterricht Nach verschiedenen Anstellungen als Organist 1729 St Mary s Shrewsbury 1731 Worcester Cathedral 1734 Magdalen College Oxford wurde er am 14 Januar 1741 als Nachfolger Richard Goodsons zum Professor of Music an die Universitat von Oxford berufen Sechs Jahre zuvor am 8 Juli 1735 hatte Hayes den akademischen Grad eines Bachelor of Music erworben Interessanterweise hat sich das Prufungsstuck welches er zur Erlangung des Titels komponieren musste erhalten Es handelt sich hierbei um die Ode When the fair Consort in the Elysian Choir uber die der griechischen Mythologie entnommene Geschichte von Orpheus und Eurydike Im Originaltitel zur Erstveroffentlichung 1 heisst es An ode being part of an exercise perform d for a Bachelor s degree in musick composed by William Hayes Am 14 April 1749 wurde William Hayes im Rahmen der Eroffnungsfeierlichkeiten der Radcliffe Library Oxford die Doktorwurde verliehen Zu seinen wichtigsten musikalischen Aktivitaten gehorten die Grundung der wochentlich stattfindenden Konzertreihe im Holywell Music Room 2 gegrundet 1748 und die Auffuhrungen verschiedener Oratorien des von ihm bewunderten Georg Friedrich Handel so besorgte Hayes die erste Auffuhrung des Messias in Oxford William Hayes starb hochgeehrt am 27 Juli 1777 in Oxford Sein Sohn Philip Hayes 1738 1797 war ebenfalls Komponist und sein Nachfolger als Professor of Music in Oxford Bewertung BearbeitenUber einen Zeitraum von 26 Jahren war William Hayes in seiner Position als Professor of Music die fuhrende musikalische Kraft in Oxford und verantwortlich fur zahlreiche bedeutende Neuerungen wie beispielsweise die bereits erwahnten Konzerte im Holywell Music Room Eigentlich sollte das Grund genug sein sich der umfangreichen kompositorischen Hinterlassenschaft dieses Mannes siehe Werkverzeichnis weiter unten anzunehmen und sie dem Musikleben wieder zuzufuhren doch bislang hat eine Renaissance seiner Werke noch nicht eingesetzt Hayes musikalischer Stil orientiert sich stark an dem Georg Friedrich Handels so wird es in einigen einschlagigen Lexika formuliert 3 Das ist sicher nicht grundsatzlich falsch aber es kann leicht zu Missverstandnissen fuhren Das Typische an Handels Musik war zum grossten Teil eine dem damaligen musikalischen Geschmack angepasste Art des Komponierens die auch von William Hayes aufgenommen wurde Wenn man das berucksichtigt beinhaltet Hayes Musik nur vordergrundig Gemeinsamkeiten mit der Handels Vielmehr ist William Hayes ein Kind seiner Zeit und den musikalischen Neuerungen des Spatbarock und der Vorklassik durchaus nicht unaufgeschlossen In seinen Werken findet sich barocke polyphone Schreibweise direkt neben Satzen die eher an den empfindsamen Stil erinnern Durch seinen prestigetrachtigen Posten an der Universitat von Oxford war William Hayes nicht darauf angewiesen mit dem Komponieren Geld zu verdienen Das ist der Grund dafur warum er es sich leisten konnte seine Werke einem fur die damalige Zeit ausgesprochen unublich langen Schaffensprozess zu unterziehen Die Fertigstellung der Oden The Passions und The Fall of Jericho zog sich beispielsweise uber Monate beziehungsweise Jahre hin Und selbst nach den ersten Auffuhrungen brachte er immer noch einige Anderungen im Notentext an Im Vergleich zu Handel erscheint diese Art des Komponierens extrem ineffizient The Passions Bearbeiten nbsp Ode The Passions 1750 Beginn des ersten TeilsAusgabe Edition Musica PoeticaIm Jahre 1747 veroffentlichte der uberaus begabte aber bedauerlicherweise zu seinen Lebzeiten eher erfolglose englische Dichter William Collins eine Gedichtsammlung unter dem Titel Odes on Several Descriptive and Allegoric Subjects Die letzte der insgesamt 12 Oden in dieser Ausgabe ist uberschrieben mit The PASSIONS An Ode for Music Sie war also von vornherein vom Dichter zur musikalischen Vertonung bestimmt gewesen ohne jedoch einen bestimmten Komponisten im Blick gehabt zu haben Die Anlage dieses Gedichtes ist relativ simpel und folgt der englischen Tradition der Cacilienoden Musikalisch gesehen stellt es jedoch fur die damalige Zeit ganz neue Herausforderungen an den Komponisten die Umsetzung menschlicher Gemutszustande in Musik Die sogenannte Programmmusik des ausgehenden 17 und beginnenden 18 Jahrhunderts kannte zwar plakative Naturdarstellungen die teilweise sogar mit einer Beschreibung versehen wurden wie zum Beispiel Friedrich Funcke Danck und Denck Mahl uber den Donnerschlag 1666 zu S Johannis in Luneburg oder auch Telemanns Singgedicht im Fruhling die musikalische Umsetzung von Leidenschaften war aber etwas noch nie Dagewesenes Collins Ode gliedert sich folgendermassen Einleitung durch einen Erzahler Fear Angst Anger Zorn Despair Verzweiflung Hope Hoffnung Revenge Rache Jealousy Eifersucht Melancholy Melancholie Schwermut Chearfulness Frohlichkeit Frohsinn Joy Freude Wonne Schlussteil nbsp Ode The Passions 1750 Beginn der Arie Despair Ausgabe Edition Musica PoeticaWilliam Hayes benutzt fur seine am 2 Juli 1750 im Theater von Oxford uraufgefuhrte Vertonung von The Passions nicht den Originaltext der Ode sondern beauftragt seinen Vorgesetzten den Kanzler der Universitat von Oxford den Schluss zu andern Im Erstdruck findet sich dazu der folgende Hinweis N B The Lines which conclude this Poem as it is here set to Music from P 161 to the end were written for the Composer by the Earl of Litchfield Chancellor of the University of Oxford the latter part of the original Ode not being calculated for musical expressions Warum genau Hayes den Text andern liess ist kaum nachvollziehbar Fest steht jedoch dass der von Collins vorgesehene Schluss sehr wohl in Musik gesetzt werden konnte denn rund 30 Jahre nach William Hayes nahm sich der Englander Benjamin Cooke der Ode an und vertonte sie ebenfalls und zwar komplett Markus Marti 4 entwickelt in seinem Aufsatz eine Theorie aufgrund derer es fur Hayes geradezu zwingend notwendig war den Schluss zu andern da in der originalen Gestalt alle neuen musikalischen Errungenschaften der Zeit in Frage gestellt werden und die alte bzw damals altmodische Musik als das allein selig machende besungen wird Moglicherweise war es auch einfach nur ein geschickter Schachzug von Hayes Immerhin sollte nicht vergessen werden dass sein Textdichter auch sein Vorgesetzter war der sich aufgrund der Inanspruchnahme durch Hayes sicher geschmeichelt gefuhlt haben mag Der Textdichter William Collins hat erst nach der Urauffuhrung von Hayes Vertonung seines Gedichtes erfahren und er schien nicht gewusst zu haben dass sein Text verandert worden war In einem auf den 8 November 1750 datierten Brief 5 bittet er William Hayes darum ihm eine Kopie seiner Komposition zu ubersenden Gleichzeitig erwahnt er eine neue von ihm verfasste Ode an die Musik des griechischen Theaters die sich laut Collins Aussage hervorragend fur ein universitares Publikum eignen wurde und schlagt sie Hayes zur Vertonung vor William Hayes scheint auf diesen Brief nicht reagiert zu haben Eine Ubersendung der Partitur fand nicht statt und von Collins Ode an die Musik des griechischen Theaters hat sich ausser einigen Fragmenten die allerdings nicht hundertprozentig zugeordnet werden konnen nichts erhalten Werke BearbeitenVokalmusik Bearbeiten Twelve arietts or ballads and two cantatas Partiturdruck Oxford 1735 Vocal and instrumental musick in three parts Partiturdruck Oxford 1742 The Fall of Jericho Ode Oratorium Manuskript ca 1740 1750 Six Cantatas set to Musick Partiturdruck London 1748 Peleus and Thetis Masque Manuskript 1749 The Passions An Ode to Music Manuskript um 1750 Partiturdruck herausgegeben von Philip Hayes ca 1800 Where shall the Muse Ode Manuskript 1751 Hark Hark from every tongue Installation Ode Manuskript 1759 O that some pensive Muse Ode to the Memory of Mr Handel Manuskript ca 1759 Ode Sacred to Masonry in Social Harmony herausgegeben von T Hale Partiturdruck London 1763 Catches glees and canons 3 Teile Partiturdruck Oxford 1757 1765 amp 1773 A supplement to the catches glees and canons Partiturdruck Oxford 1765 Sixteen psalms selected from the Revd Mr Merrick s new version Partiturdruck London 1773 Daughters of Beauty Commemoration Ode Manuskript 1773 Sixteen psalms selected from the Revd Mr Merrick s new version Entstehungszeit unbekannt Partiturdruck London 1773 David Act I Oratorium Manuskript ca 1774 1777 vervollstandigt von Philip Hayes Te Deum Manuskript Entstehungszeit unbekannt The 100 psalm as performed at St Paul s Entstehungszeit unbekannt Partiturdruck London 1790 Cathedral Music in score Entstehungszeit unbekannt Partiturdruck herausgegeben von Philip Hayes Oxford 1795 Harmonia Wiccamica Entstehungszeit unbekannt Partiturdruck herausgegeben von Philip Hayes Instrumentalmusik Bearbeiten 8 Concerti grossi Manuskript Concerto fur Cembalo und Orchester Manuskript 2 Concerti fur Orgel Streicher und Basso continuo Manuskript Sonata fur Oboe Violine und Basso continuo enthalten in Teil 2 der Vocal and Instrumental Musick von 1742 5 Sonate fur 2 Violinen und Basso continuo Manuskript Ausgaben Bearbeiten Orpheus and Euridice herausgegeben von C Stawiarski bei Edition Musica Poetica kostenloser Download The Passions herausgegeben von C Stawiarski bei Edition Musica Poetica Musikdenkmaler der Fruhen Neuzeit Band 1 Literatur BearbeitenSimon Heighes The Lives and Works of William and Philip Hayes Dissertation University of Oxford Garland 1995 Markus Marti Harrass William Collins The Passions An Ode for Music Die Leidenschaften In Harrass Ed Bruno Oetterli Vol 19 Signat h ur Dozwil 2004 S 109 119 Anthony Rooley Vorwort zur Ausgabe von Orpheus and Euridice Edition Musica Poetica 2003 H O White The Letters of William Collins In Review of English Studies Vol 3 No 9 1927 S 12 21 Einzelnachweise Bearbeiten publiziert als 3 Teil seiner Sammlung vocal and instrumental musick London 1742 Die Konzertreihe im Holywell Music Room besteht noch heute Hayes s musical style is much indebted to Handel Zitat nach The New Grove Dictionary of Music and Musicians Edited by Stanley Sadie and John Tyrrell Oxford University Press 2001 ISBN 0 333 60800 3 amp ISBN 1 56159 239 0 Markus Marti siehe Literaturliste H O White siehe Literaturliste Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber William Hayes im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Noten und Audiodateien von William Hayes Komponist im International Music Score Library Project William Collins Originaltext The Passions Normdaten Person GND 119401061 lobid OGND AKS LCCN n87946969 VIAF 50035302 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hayes WilliamKURZBESCHREIBUNG englischer KomponistGEBURTSDATUM um 25 Januar 1708GEBURTSORT GloucesterSTERBEDATUM 27 Juli 1777STERBEORT Oxford Abgerufen von https de wikipedia org w index php title William Hayes Komponist amp oldid 220364122