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William Egan Colby 4 Januar 1920 in St Paul Minnesota 27 April 1996 in Rock Point Maryland war ein US amerikanischer Nachrichtendienst Agent und von September 1973 bis Januar 1976 Direktor der Central Intelligence Agency CIA Vizeprasident Nelson Rockefeller Sicherheitsberater Brent Scowcroft und William Colby als Direktor der CIA diskutieren die Situation in Vietnam in einer Pause wahrend einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates der Vereinigten Staaten am 24 April 1975William Colby Dritter von links auf einer Sitzung des Militarischen Nachrichtendienstausschusses MIB Military Intelligence Board 1973 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Hintergrund 3 Werke 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenColbys Vater Elbridge Colby 1891 1982 war promovierter Anglist Offizier der U S Army Autor und spater Journalismus Dozent an der George Washington University 1 Seine Mutter Margaret Egan 1895 1980 war eine uberzeugte Katholikin und gab diesen Glauben auch an ihren Sohn weiter Aufgrund der Militarlaufbahn des Vaters musste die Familie oft umziehen und William Colby verbrachte Teile seiner Kindheit in Panama Tianjin China und Burlington Vermont 2 Ein Politik Studium an der Princeton University u a bei Edward S Corwin 3 schloss er 1940 mit dem Bachelor Grad ab Nach einem Jahr an der Law School der Columbia University wurde er Offizier der U S Army zunachst bei der Artillerie dann als Fallschirmartillerist der 82nd Airborne Division in Fort Benning Im Sommer 1943 meldete er sich fur Spezialoperationen des Militargeheimdienstes Office of Strategic Services OSS 4 Dieser setzte ihn im Rahmen der Operation Jedburgh hinter feindlichen Linien in Frankreich und Norwegen ein Nach dem Zweiten Weltkrieg schloss er 1947 sein Jurastudium an der Columbia University ab Nach zwei Jahren in der Anwaltskanzlei des fruheren OSS Leiters William J Donovan 5 kehrte Colby 1949 zur OSS Nachfolgerin Central Intelligence Agency CIA zuruck Die ersten zwolf Jahre fur die CIA verbrachte Colby mit Aufbauarbeit fur das NATO Stay behind Netzwerk wie er spater in seinen Memoiren beschrieb 6 Colby betonte dass dies ein Hauptprogramm der CIA sei entworfen vom Office of Policy Coordination 1948 1952 unter Frank Gardiner Wisner um klandestine und bewaffnete Soldaten in Westeuropa zu haben die bereit waren als Sabotage und Spionagekrafte eingesetzt zu werden im Falle eines sowjetischen Angriffes 7 So gelang es ihm Anfang der 50er Jahre in Stockholm aus der 1941 von Otto Hallberg gegrundeten rechtsextremen Waffenbruderschaft Sveaborg die ihrerseits ein Ableger der faschistischen Vereinigung Svensk Socialistisk Samling SSS Schwedische Sozialistische Sammlung war eine Untergrundorganisation aufzubauen mit etwa 1 200 Kontaktpersonen von denen viele Armeeangehorige waren die im Notfall z B sowjetischen Invasion ihre paramilitarische Milizen selbstandig hatten fuhren konnen Das Scandia Haus in Stockholm fruher Thule Haus soll dabei die Zentrale der Stay behind Netze gewesen sein 8 Im Herbst 1953 wurde Colby nach Rom gesandt wo er unter Gerry Miller dem CIA Chief of Station arbeitete Die beiden Manner kannten einander gut war Miller wahrend des Zweiten Weltkriegs doch Colbys Vorgesetzter bei OSS Operationen in Norwegen gewesen Mit den geheimen Gladio Armeen in Italien wollte die CIA verhindern dass die als politisch subversiv eingeschatzte politische Partei PCI legislative Macht erhielt in totaler Abwesenheit einer sowjetischen Invasion In seinen Memoiren enthullte Colby Meine Aufgabe war ganz einfach gesagt zu verhindern dass Italien bei den nachsten Wahlen im Jahr 1958 von den Kommunisten ubernommen wurde Als Colby von Italien aus zur CIA Niederlassung in Vietnam versetzt wurde setzte der SIFAR Direktor Giovanni De Lorenzo seine verdeckten Operationen gegen die PCI und die PSI fort Colby war von 1959 bis 1962 an der US Botschaft in Saigon akkreditiert Er leitete Programme zur landlichen Entwicklung und die verdeckte Operation Phoenix der CIA wahrend des Vietnamkriegs Die Operation Phoenix diente dem Zweck vietnamesische Guerillakampfer der FNL Viet Cong zu toten Im September 1973 wurde Colby unter Prasident Nixon Direktor der CIA bis er 1976 durch den spateren Prasidenten George Bush abgelost wurde In seine Zeit als Director of Central Intelligence fiel die Eroffnung der Gedenkstatte CIA Memorial Wall im Juli 1974 9 die zu Ehren der im Dienst getoteten Mitarbeiter errichtet wurde Ebenso kam das Azorian Projekt zum Abschluss bei dem Teile eines gesunkenen sowjetischen U Bootes in einer verdeckten Operation geborgen wurden Dabei nahm er Einfluss auf die Presse um die Berichterstattung daruber zu unterdrucken Am 27 April 1996 ertrank Colby vermutlich bei einem Bootsunfall kurz nach Bekanntwerden seiner Vorladung zur Olson Affare Entgegen seiner Gewohnheit trug er keine Schwimmweste und erzahlte seiner Frau nichts von dem geplanten Ausflug 10 Sein Haushalt befand sich in einem Zustand der auf einen eiligen Aufbruch schliessen liess 11 Sein Kanu fand man 400 Meter von seinem Wochenendhaus entfernt in Rock Point etwa 40 Meilen von Washington D C am Zusammenfluss des Wicomico River und des Potomac River seine Leiche am 6 Mai Seine letzte Ruhestatte ist der Nationalfriedhof Arlington Ihm zu Ehren wird seit 1999 der Colby Award verliehen Hintergrund Bearbeiten2017 stellten der NDR Journalist Patrik Baab und der US Politikwissenschaftler Robert E Harkavy zu seinem ungeklarten Tod in ihrem Buch Im Spinnennetz der Geheimdienste eine Verbindung zwischen dem Mord an dem schwedischen Ministerprasidenten Olof Palme 1986 und dem Tod Uwe Barschels 1987 her Diese politischen Morde seien Teil einer einzigen Geschichte der Iran Contra Affare und Folge einer weltweiten Sauberungsaktion mit der unliebsame Zeugen und abtrunnige Helfer einer politischen Verschworung aus dem Weg geraumt werden sollten Werke BearbeitenWilliam Colby Peter Forbath Honourable Men My Life in the CIA Simon and Schuster New York 1978 Literatur BearbeitenPhilip Willan Puppetmasters the political use of terrorism in Italy London Constable 1991 John Prados Lost Crusader The Secret Wars of CIA Director William Colby Oxford University Press New York 2003 ISBN 978 0 19 512847 5 Patrik Baab Robert E Harkavy Im Spinnennetz der Geheimdienste Warum wurden Olof Palme Uwe Barschel und William Colby ermordet Westend Verlag 2017 Siehe auch BearbeitenFamilienjuwelen der CIAWeblinks Bearbeiten nbsp Commons William Colby Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber William Colby im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Col Elbridge Colby 91 Dies In Washington Post 28 Dezember 1982 John Prados Lost Crusader The Secret Wars of CIA Director William Colby Oxford University Press Oxford New York 2003 S 21 23 John Prados Lost Crusader The Secret Wars of CIA Director William Colby Oxford University Press Oxford New York 2003 S 25 26 John Prados Lost Crusader The Secret Wars of CIA Director William Colby Oxford University Press Oxford New York 2003 S 8 9 27 28 John Prados Lost Crusader The Secret Wars of CIA Director William Colby Oxford University Press Oxford New York 2003 S 37 38 William Colby Peter Forbath Honourable Men My Life in the CIA Chapter Three A Scandinavian Spy Seiten 78 107 William Colby Peter Forbath Honourable Men My Life in the CIA Chapter Three A Scandinavian Spy Seite 81 Patrik Baab Robert E Harkavy Im Spinnennetz der Geheimdienste Warum wurden Olof Palme Uwe Barschel und William Colby ermordet Westend Verlag 2017 Memorial Wall Publication Memento vom 24 November 2013 im Internet Archive CIA online 24 Februar 2014 abgerufen am 19 Januar 2015 PDF englisch Christopher Ruddy The Body Count Add One More 1 2 Vorlage Toter Link www newsmax com newsmax com Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven 24 Marz 1999 Kevin Dowling Phillip Knightley The Olson File A secret that could destroy the CIA In Night and Day Beilage der London Mail 23 August 1998 online Memento vom 4 August 2001 im Internet Archive Direktoren der Central Intelligence Agency CIA Hillenkoetter Smith Dulles McCone Raborn Helms Schlesinger Colby Bush Turner Casey Webster Gates Woolsey Deutch Tenet McLaughlin Goss Hayden Panetta Petraeus Morell Brennan Pompeo Haspel Burns Normdaten Person GND 124364969 lobid OGND AKS LCCN n84016403 VIAF 95322923 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Colby WilliamALTERNATIVNAMEN Colby William Egan vollstandiger Name Colby William E KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Direktor der CIAGEBURTSDATUM 4 Januar 1920GEBURTSORT St Paul MinnesotaSTERBEDATUM 27 April 1996STERBEORT Rock Point Maryland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title William Colby amp oldid 236771952