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Wilhelm Woernle 23 Januar 1849 in Stuttgart 24 Marz 1916 in Wien war ein deutsch osterreichischer Maler und Grafiker der vor allem als Reproduktionsradierer bekannt wurde Wilhelm Woernle Fotografie um 1900Niemand daheim Radierung nach einem Gemalde von Heinrich Zugel 1877 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schaffen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Jesus Christus Radierung nach einem Gemalde von Gabriel Max 1885 nbsp Kleopatra empfangt Antonius Radierung nach dem Gemalde von G B Tiepolo in Venedig 1882Der Sohn eines Stuckateurs und Dekorationsmalers absolvierte von 1863 bis 1867 eine Kupferstichlehre bei Veit Froer 1828 1900 in Stuttgart wo er auch die Technik des Radierens erlernte Gleichzeitig besuchte er die Stuttgarter Kunstschule unter Bernhard Neher Nach der Lehre verdingte sich der Heranwachsende im Atelier von Adolf Wagenmann 1839 bei der Mitarbeit an Reproduktionsstichen Den Versuch einer selbststandigen Tatigkeit als Stecher gab er schon bald auf um sich in Munchen der Malerei unter der Leitung von Heinrich Zugel 1850 1941 zu widmen mit dem er seit der gemeinsamen Zeit an der Stuttgarter Kunstschule befreundet war 1873 begab er sich auf eine zweijahrige Studienreise nach Italien Zumeist in Venedig entstanden Gemalde Aquarelle und Zeichnungen die er als Vorlagen fur Holzschnitte anbot Als 1875 der Kaiser von Osterreich zum Staatsbesuch in Venedig weilte lieferte Woernle fur die Illustrierte Zeitung in Leipzig grossformatige Illustrationszeichnungen die als Holzschnitte weite Verbreitung fanden 1875 76 kehrte er nach Munchen zuruck und heiratete im Januar 1877 Neben der Landschaftsmalerei widmete er sich wieder verstarkt der Radierung Wohl auf Anregung Heinrich Zugels konnte Woernle 1878 erstmals in der renommierten Zeitschrift fur bildende Kunst eine kleine Radierung nach dem Gemalde seines Maler Freundes Niemand daheim veroffentlichen Die mit zarten Valeurs malerisch gestaltete Radierung fand grosse Anerkennung und der Verlag E A Seemann veroffentlichte fortan regelmassig in der Zeitschrift fur Bildende Kunst Radierungen Woernles nach alten und zeitgenossischen Meistern Auch der Verein fur vervielfaltigende Kunst in Wien wurde auf Woernle aufmerksam und beauftragte ihn mit der Reproduktion ausgewahlter Werke der Budapester Landesgemaldegalerie Dies und die Aussicht auf weitere Auftrage durch den Verein veranlassten Woernle sich 1879 dauerhaft in Wien niederzulassen Hier lernte er William Unger 1837 1932 den kunstlerischen Vater der malerischen Reproduktionsradierung kennen der ihn zur Vervollkommnung der Radiertechnik verhalf Als Unger 1881 seine Lehrtatigkeit fur Radiertechniken an der Wiener Kunstgewerbeschule fur ein Jahr unterbrechen musste bestimmte er Woernle als seine Vertretung 1 1882 fuhrte ihn seine Mitarbeit als Radierer an Carl von Lutzows Die Kunstschatze Italiens erneut nach Italien Daruber hinaus lieferte er in dichter Folge Reproduktionsradierungen fur Die Graphischen Kunste und erfullte Vervielfaltigungsauftrage fur private Sammler in Wien und Prag 1883 fand in Wien eine ausschliesslich der Reproduktionsgraphik gewidmete Internationale Ausstellung der graphischen Kunste statt auf der Woernle mit mehreren Arbeiten auf sich aufmerksam machen konnte Fur die grossformatige Radierung auf Atlasseide Jesus Christus nach dem Gemalde von Gabriel von Max verlieh ihm 1885 Konig Karl von Wurttemberg die Goldmedaille fur Kunst und Wissenschaft Woernle zahlte neben William Unger Peter Halm 1854 1923 Ludwig Kuhn 1859 1936 und Doris Raab 1851 1933 zu den bekanntesten Reproduktionsradierern im deutschsprachigen Raum Anfang der 90er Jahre erhielt er den Auftrag zur Reproduktion von kunsthandwerklichen Objekten des 19 Jahrhunderts im osterreichischen Museum fur Kunst und Industrie Fur die in kleiner Auflage erschiene Sammelmappe lieferte Woernle 20 Farbradierungen Die in Vergessenheit geratene Technik der Farbradierung hatte er nach eigener Aussage um 1890 nachentwickelt 2 Mitte der 90er Jahren nahm aufgrund der sich verbessernden fotografischen Techniken der Bedarf an Reproduktionsradierungen ab und kam bald zum volligen Erliegen Woernle wich auf die Mitarbeit an Heliogravuren aus Zwischen 1901 und 1905 beauftragte ihn die Wiener Fa Heck mit grossformatigen Originalradierungen von Musikern und Dichtern Wilhelm Woernle starb am 24 Marz 1916 im Alter von 67 Jahren in Wien nbsp Scheerenschleifer Kupferstich nach einem Gemalde von Francisco Goya vor 1883Schaffen Bearbeiten nbsp Landschaft mit Kuhen Originalradierung von Wilhelm Woernle um 1887Das Gesamtwerk Woernles umfasst etwa 125 Radierungen nach Gemalden des 16 bis spaten 19 Jahrhunderts darunter 20 Radierungen nach Gemalden in der Landesgalerie Budapest jetzt Museum der Bildenden Kunste Budapest und mindestens 13 Reproduktionsradierungen nach italienischen Meistern in Carl von Lutzows Kunstwerke Italiens Daruber hinaus schuf er ca 20 Farbradierungen nach Skulpturen und Bildwerken im kunsthandwerklichen Museum Wien Von den Reproduktionen zeitgenossischer deutscher und osterreichischer Kunstler verdienen die Radierungen nach Kaulbach Max Makart Zugel und Klimt besondere Beachtung Dazu gehoren auch 8 Blatter nach Wandgemalden im Wiener Burgtheater die in der Nationalgalerie Prag aufbewahrt werden Zahlreiche auch grossformatige Blatter bezeugen eindrucksvoll das besondere Konnen Woernles zur spiegelverkehrten Wiedergabe von Gemalden in der Radiertechnik mit nahezu fotografischer Genauigkeit In selten glucklicher Weise verbindet sich in seinen Arbeiten die strenge Disziplin der Stecherschule mit einer zutiefst malerisch empfundenen Radiertechnik zu fein empfundenen Gemaldekopien alter und neuer Meister Von Woernle sind mindestens 15 Originalradierungen einige wenige Zeichnungen und mehr als 10 Gemalde und Aquarelle bekannt Letztere entstanden zumeist in den 1870er Jahren Literatur Bearbeiten nbsp Zufrieden Radierung nach einem Gemalde von Paolo Bedini 1889Constantin von Wurzbach Wornle Wilhelm In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 57 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1889 S 226 Digitalisat Woernle Wilhelm In Friedrich von Boetticher Malerwerke des 19 Jahrhunderts Beitrag zur Kunstgeschichte Band 2 2 Bogen 33 67 Saal Zwengauer Fr v Boetticher s Verlag Dresden 1901 S 1039 1040 Textarchiv Internet Archive Adalbert Roeper Wilhelm Woernle Zum sechzigsten Geburtstag des Kunstlers In Borsenblatt des Deutschen Buchhandels Nr 18 vom 23 Januar 1909 S 960 966 mit Werkzusammenstellung Woernle Wilhelm In Hans Wolfgang Singer Hrsg Allgemeines Kunstler Lexicon Leben und Werke der beruhmtesten bildenden Kunstler Vorbereitet von Hermann Alexander Muller 5 unveranderte Auflage Band 5 Vialle Zyrlein Nachtrage und Berichtigungen Literarische Anstalt Rutten amp Loening Frankfurt a M 1921 S 115 116 Textarchiv Internet Archive Und Nachtrag in Band 6 S 302 zum Todestag Friedrich Jansa Deutsche bildende Kunstler in Wort und Bild Leipzig 1912 S 645 f Woernle Wilhelm In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 36 Wilhelmy Zyzywi E A Seemann Leipzig 1947 S 171 biblos pk edu pl H A Lier Zur Geschichte der Modernen Radirung Carl von Lutzow Hrsg Zeitschrift fur bildende Kunst Neue Folge 6 Jahrgang E A Seemann Leipzig 1878 S 227 236 und 252 263 hier S 235 Textarchiv Internet Archive Gesellschaft fur vervielfaltigende Kunst Hrsg Die Graphischen Kunste Wien 1879 1916 Carl von Lutzow Die Kunstschatze Italiens Stuttgart 1884 Kunstgewerbeschule des K K Osterreichischen Museums fur Kunst und Industrie Hrsg Arbeiten der osterreichischen Kunst Industrie aus den Jahren 1868 bis 1893 5 Sammelmappen Wien 1893 Weblinks BearbeitenWoernle WilhelmEinzelnachweise Bearbeiten William Unger Aus meinem Leben Wien 1929 S 191 In einem personlichen Brief vom 24 Januar 1909 an seinen Neffen beschreibt Woernle die Technik seiner Farbradierung die er nachersonnen und als erster wieder ausgefuhrt hatte Normdaten Person GND 1144379482 lobid OGND AKS VIAF 8302151112595437180002 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Woernle WilhelmALTERNATIVNAMEN Woernle W Woernle WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutsch osterreichischer Maler und GraphikerGEBURTSDATUM 23 Januar 1849GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 24 Marz 1916STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Woernle amp oldid 224258714