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Wilhelm Paul Verpoorten auch ver Poorten 4 September 1721 in Neustadt an der Haide 17 Januar 1794 in Danzig war ein deutscher Padagoge und lutherischer Theologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke 4 LiteraturLeben BearbeitenDer Sohn des Albrecht Meno Verpoorten hatte den ersten Unterricht an dem Casimirianum Coburg erhalten und am akademischen Gymnasium in Danzig seine Ausbildung fortgesetzt Nachdem er eine umfangreiche Bildung in Geschichte Mathematik Philosophie Rhetorik und Dichtkunst erhalten hatte verteidigte er in Anwesenheit seines Vaters seine Abschlussdissertation Calor sub nube torrente Esa 25 5 in versione Hieronymi vulgataque obvius ad testum hebraeum reique ipsius naturam expensus Noch im selben Jahr begann er ein Studium an der Universitat Leipzig wo er sich unter Christian Gottlieb Jocher Johann Friedrich Christ und Johann Christoph Gottsched einem Studium der philosophischen Wissenschaften widmete Zudem besuchte er die Vorlesungen an der theologischen Fakultat so zum Beispiel bei Johann Martin Chladni So gebildet erwarb er sich 1745 durch die Verteidigung der Dissertation de Concilio oecumenico secundo Constantinopolitano primo den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie und erhielt damit das Recht Vorlesungen an der Hochschule halten zu durfen Jedoch die zunehmende Altersschwache seines Vaters veranlasste ihn wieder nach Danzig zuruckzukehren wo er sich selbst auf ein geistliches Amt vorbereitete 1751 wurde Verpoorten Prediger in Stublau er ging 1762 als zweiter Diakon an die Katharinenkirche in Danzig und entwickelte wahrend dieser Zeit eine gewisse literarische Aktivitat Nach Ernst August Bertlings Tod wurde er Direktor des akademischen Gymnasiums in Danzig und absolvierte zu diesem Zweck 1770 an der Universitat Konigsberg seine Promotion zum Doktor der Theologie mit der Verteidigung der Schrift de habitu legis ad poenitentiam et fidem Zuruckgekehrt nach Danzig wirkte er dreiundzwanzig Jahre lang als Rektor des bedeutenden Gymnasiums bis zu seinem Lebensende Seine Ehe schloss er 1754 mit Anna Elenore Schulz 1775 Nach dem Tod seiner Frau bot ihm seine Schwester die Witwe 1793 des Gottlieb Wernsdorf I erbauliche Stunden Mit Ruhe hatte er seit er die Abnahme seiner Krafte immer mehr fuhlte seinem Ende entgegengesehen Nach einigen seiner letzten Ausserungen ahnte er die Nahe seines Todes Mit seinen nachsten Umgebungen sprach er uber die Unsterblichkeit der Seele und uber den freudigen Trost den ihm in dieser Hinsicht seine religiose Uberzeugung biete Der Tod ausserte er unter andern ist mir nicht bitter es ist nur eine schmerzhafte Sekunde aber die ertragt man gern wenn man nur weiss dass man dann von den Beschwerden des Leibes von allen Unvollkommenheiten der Welt und von der Sunde frei wird Aus seiner ungeheuchelten Religiositat stiess die Reinheit seiner Gesinnung und zugleich der Gleichmut in allen wechselnden Lebensverhaltnissen Manche liebenswurdige Zuge zeigten seinen Charakter von einer vorteilhaften Seite Er war billig in seinem Urteil uber Andere und entschuldigte ihre Fehler statt dieselben scharf zu rugen Diese Grundsatze der Nachsicht und Billigkeit verleugneten sich besonders nicht in der Fuhrung seines Schulamts Immer verband er wo es die Bestrafung jugendlicher Vergehen erforderten Gute mit Strenge Diese Eigenschaften machten ihn zu einem treuen keine Aufopferung scheuenden Freund Er war gefallig gegen jedermann freundlich und herablassend auch gegen den Niedrigsten aufrichtig teilnehmend in Freud und Leid dienstfertig und wohltatig ohne Schein und Gerausch dankbar auch gegen den kleinsten ihm erwiesenen Dienst Dadurch gewann er die Herzen Aller selbst derer die ihn als Gelehrten nicht zu schatzen vermochten Wirken BearbeitenVerpoorten besass sehr grundliche Kenntnisse in den einzelnen Zweigen des theologischen Wissens und in den orientalischen Sprachen Viel Anziehendes schien fur ihn das Studium der Patristik gehabt zu haben Doch beschaftigte er sich in seinen Schriften grosstenteils lateinischen Dissertationen und Programmen vorzugsweise mit dogmatischen Gegenstanden Dazu gehoren die Abhandlungen de resurrectione impiorum merito Christi non impetrata 1774 de vindiciis doctrinae de suppliciis damnatorum aeternis 1774 vindicatio expiationis nostrae per Christum adsertae 1775 de animarum statu post mortem medio 1790 und andere Auf einer auf der Forschung aufbauenden inneren Uberzeugung beruhten dabei seine theologischen Ansichten die er in diesen Abhandlungen aussprach unter denen seine 1791 erschienene Theses ex Theologia symbolica nicht zu ubersehen ist Besonders klar druckte er sich in der Widerlegung des atheistischen Glaubensbekenntnisses aus das Jean Jacques Rousseau in seinem Emile im Mai 1762 veroffentlicht hatte Diese scharfsinnige Abhandlung von Timaus 1766 ins Franzosische ubersetzt befindet sich in den Danziger Berichten von theologischen Schriften von 1764 bis 1765 Bd 1 S 357 ff Bd 2 S 157 ff Werke BearbeitenDiss de auctore secundae tertiaeque Epistolae Johannis Danzig 1741 Diss Calor sub nube torrente Esa 25 5 in versione Hieronymi vulgataque obvius ad textum Hebraeum reique ipsius naturam expensus Jena 1743 Diss de Concilio oecumenico secundo Constantinopolitano primo Leipzig 1745 Diss inaug de habitu legis ad poenitentiam et fidem Konigsberg Pr 1770 Progr de praesidiis Theologo ex historia Ecclesiae petendis Danzig 1770 Danziger Berichte von theologischen Schriften seit 1774 von Verpoorten herausgegeben Diss de resurrectione impiorum merito Christi non impetrate Danzig 1774 Diss de vindiciis doctrinae de suppliciis damnatorum aeternis Danzig 1774 Progr de Taxa Camerae Apostolicae Romanae Danzig 1774 Progr de gigantibus Danzig 1774 Progr Lessingius pacificator inter Eberhardum et Orthodoxos de aeternitale poenarum disceptantes Danzig 1774 Diss Vindicatio expiationis nostrae per Christum adsertae Danzig 1775 Commentationis de sensu oraculi 1 Timoth 4 1 2 3 Pari I et II Danzig 1777 1779 Progr de geniis seu naturis humana praestantioribus Danzig 1779 Diss de sensualitate fonte peccatorum Danzig 1782 Spicilegium Calixti de conjugio Clericorum Pars I et II Danzig 1735 1786 Progr de Mauibus eorumque natura et visione Danzig 1787 Progr Spes emendationis Ecclesiae Romanae nostris temporibus inchoata quidem sed inanis quo ad felicem redintegrationem Collegii Prof Gedan peragendam invitat Danzig 1789 Diss de animarum statu post mortem medio Danzig 1790 Epistola de antiquorum studio promovendae et stabiliendae unitatis ad spectabiles Ecclesiae Danzig 1790 Theses ex Theologia symbolica Danzig 1791Literatur BearbeitenHeinrich Doering Die gelehrten Theologen Deutschlands im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert Verlag Johann Karl Gottfried Wagner 1835 Neustadt an der Orla Bd 4 S 589 Online Johann Georg Meusel Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller Gerhard Fleischer d J Leipzig 1815 Bd 14 S 247 Online Friedrich von Schlichtegroll Nekrolog auf das Jahr 1794 Verlag Justus Perthes Gotha 1796 5 Jg Bd 1 S 1 Online Normdaten Person GND 129926779 lobid OGND AKS VIAF 47855019 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Verpoorten Wilhelm PaulALTERNATIVNAMEN ver PoortenKURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge und lutherischer TheologeGEBURTSDATUM 4 September 1721GEBURTSORT Neustadt an der HaideSTERBEDATUM 17 Januar 1794STERBEORT Danzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Paul Verpoorten amp oldid 228205570