www.wikidata.de-de.nina.az
Wilhelm Friedrich Ackermann 29 Marz 1896 in Schonebecke Herscheid 24 Dezember 1962 in Ludenscheid war ein deutscher Mathematiker Wilhelm Ackermann ca 1935 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAckermann studierte 1914 1924 mit Unterbrechungen durch Teilnahme am Ersten Weltkrieg Mathematik Physik und Philosophie an der Universitat Gottingen Er war ein Schuler David Hilberts in Gottingen und wurde beruhmt durch die nach ihm benannte Ackermann Funktion ein Beispiel fur eine rekursive Funktion die nicht primitiv rekursiv ist 1924 wurde er bei Hilbert mit der Arbeit Begrundung des tertium non datur mittels der Hilbertschen Theorie der Widerspruchsfreiheit promoviert Danach erhielt er fur drei Jahre ein Forschungsstipendium das ihm einen Aufenthalt in Cambridge ermoglichte 1925 entdeckte er die nach ihm benannte Ackermannfunktion die heute fur die theoretische Informatik wichtig ist In Gottingen schloss er 1928 den Vorbereitungsdienst fur das Lehramt an hoheren Schulen ab Danach war er zunachst ein Jahr an der damaligen Konrad Schlaun Oberrealschule in Munster tatig Von 1929 bis 1948 unterrichtete er am Gymnasium Arnoldinum in Burgsteinfurt 1935 wurde er dort zum Studienrat befordert Zum 1 Mai 1933 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 167 324 1 und war Mitglied im NSLB und der NSV Er verfasste zudem Juli 1933 Berichte uber die politische Zuverlassigkeit seiner Kollegen 2 1948 kehrte er in seine Heimatstadt Ludenscheid zuruck wo er bis 1961 am Geschwister Scholl Gymnasium unterrichtete 1957 wurde er dort zum Fachoberstudienrat fur Mathematik befordert Er war korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen und Honorarprofessor an der Westfalischen Wilhelms Universitat Munster Ackermann war 1962 einer der sieben Grundungsmitglieder der Deutschen Vereinigung fur Mathematische Logik und fur Grundlagen der Exakten Wissenschaften DVMLG Gemeinsam mit David Hilbert verfasste er 1928 das Buch Grundzuge der theoretischen Logik Angesichts des damals schon fortgeschrittenen Alters von Hilbert war er dessen Hauptautor Ausserdem wurde er durch Arbeiten zum Entscheidungsproblem der Pradikatenlogik zur Widerspruchsfreiheit der elementaren Zahlentheorie und zur Mengenlehre bekannt Insbesondere schuf er 1955 die Ackermann Mengenlehre Er starb unerwartet im Alter von 66 Jahren am 24 Dezember 1962 Noch drei Tage zuvor hielt er an der Westfalischen Wilhelms Universitat Munster eine Vorlesung uber mathematische Grundlagenforschung In Munster hielt er an dem von Hans Hermes geleiteten Lehrstuhl regelmassig Vorlesungen uber mathematische Logik und Grundlagen der Mathematik Eine Antwort auf die Frage warum Ackermann nicht die Universitatslaufbahn eingeschlagen hat gibt Constance Reid Hilbert was very opposed to marriage for young scientists anyway Later when Wilhelm Ackermann with whom he had worked and collaborated on a book married Hilbert was very angry He refused to do anything more to further Ackermann s career Mundlich ist hierzu von Hilbert die Aussage uberliefert Oh das ist wunderbar Das sind gute Neuigkeiten fur mich Denn wenn dieser Mann so verruckt ist dass er heiratet und sogar ein Kind hat bin ich von jeder Verpflichtung befreit etwas fur ihn tun zu mussen 3 Ackermann unterrichtete im Sommerhalbjahr 1929 am Arnoldinum 26 Wochenstunden und war dort zeitweise sogar der einzige Mathematiklehrer Im Nachruf des Arnoldinums heisst es Oberstudienrat Dr Ackermann war aber nicht nur ein allseits geschatzter und beliebter Lehrer sondern auch ein weltbekannter Wissenschaftler Wahrend seiner Studienzeit in Gottingen lernte er Fritz Lettenmeyer 1891 1953 kennen der 1920 1922 mit Unterbrechungen fur vier Semester in Gottingen weitere Studien betrieb Der passionierte Alpinist Lettenmeyer machte zusammen mit Ackermann die Gratuberschreitung Huderbankspitze Kaiserkopf Hochgluck mit Ubernachtung in der Lamsenjochhutte Schriften Bearbeitenmit David Hilbert Grundzuge der Theoretischen Logik Grundlehren der mathematischen Wissenschaften 27 Springer 1928 Die Widerspruchsfreiheit des Auswahlaxioms 1924 Nachrichten von der Gesellschaft der Wissenschaften zu Gottingen Volume 1924 S 246 250 Begrundung des tertium non datur mittels der Hilbertschen Theorie der Widerspruchsfreiheit 1925 Mathematische Annalen Volume 93 S 1 36 Zum Hilbertschen Aufbau der reellen Zahlen 1928 Mathematische Annalen Volume 99 S 118 133 Uber die Erfullbarkeit gewisser Zahlausdrucke 1928 Mathematische Annalen Band 100 S 638 649 Untersuchungen uber das Eliminationsproblem der mathematischen Logik 1935 Mathematische Annalen Volume 110 S 390 413 Zum Eliminationsproblem der mathematischen Logik 1935 Mathematische Annalen Volume 111 S 61 63 Beitrage zum Entscheidungsproblem der mathematischen Logik 1936 Mathematische Annalen Volume 112 S 419 432 Die Widerspruchsfreiheit der allgemeinen Mengenlehre 1936 Mathematische Annalen Volume 114 1937 S 305 315 Mengentheoretische Begrundung der Logik 1938 Mathematische Annalen Volume 115 S 1 22 Zur Widerspruchsfreiheit der Zahlentheorie 1940 1941 Mathematische Annalen Volume 117 S 162 194 Ein System der typenfreien Logik Band I Leipzig 1941 Konstruktiver Aufbau eines Abschnitts der zweiten Cantorschen Zahlenklasse 1951 Mathematische Zeitschrift Band 53 Heft 5 S 403 413 Zur Axiomatik der Mengenlehre 1955 Mathematische Annalen Volume 131 1956 S 336 345 Widerspruchsfreier Aufbau einer typenfreien Logik 1951 52 Mathematische Zeitschrift Band 55 S 364 384 Widerspruchsfreier Aufbau einer typenfreien Logik II 1953 Mathematische Zeitschrift Band 57 S 155 166 Philosophische Bemerkungen zur mathematischen Logik und zur mathematischen Grundlagenforschung In Ratio Band 1 1957 Ein typenfreies System der Logik mit ausreichender mathematischer Anwendungsfahigkeit I 1958 Archiv fur mathematische Logik und Grundlagenforschung Band 4 S 3 26 Ein typenfreies System der Logik mit ausreichender mathematischer Anwendungsfahigkeit II 1960 61 Archiv fur mathematische Logik und Grundlagenforschung Band 5 S 96 111 Literatur BearbeitenGottwald Ilgauds Schlote Lexikon bedeutender Mathematiker 1990 S 12 f Constance Reid Hilbert Springer 1970 S 173 Dieter Remus Wilhelm Ackermann und die Mathematik In Albert Roser Portrats aus vier Jahrhunderten Arnoldinum Steinfurt 1588 1988 Steinfurter Schriften11 Steinfurt 1988 S 185 203 Dieter Remus Professor Wilhelm Ackermann Lehrer am Arnoldinum und Forscher in der Mathematik In 400 Jahre Arnoldinum 1588 1988 Festschrift Greven 1988 S 211 219 Hans Hermes In memoriam WILHELM ACKERMANN 1896 1962 Notre Dame Journal of Formal Logic 8 1967 1 8 mit Schriftenverzeichnis Weblink Weblinks BearbeitenJohn J O Connor Edmund F Robertson Wilhelm Ackermann Mathematiker In MacTutor History of Mathematics archive Hermes In memoriam pdf 945 KB Kurzbiographie englisch Autoren Profil in der Datenbank zbMATHEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 81399 Willi Feld Burgsteinfurt wahrend der NS Zeit Band 1 Munster 2019 S 112ff Anita Ehlers Liebes Hertz Physiker und Mathematiker in Anekdoten Basel Birkhauser Verlag 1994 S 161 Auch in Constance Reid Hilbert Normdaten Person GND 116006080 lobid OGND AKS LCCN n88676815 VIAF 121826940 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ackermann WilhelmALTERNATIVNAMEN Ackermann Wilhelm Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher MathematikerGEBURTSDATUM 29 Marz 1896GEBURTSORT Schonebecke Herscheid STERBEDATUM 24 Dezember 1962STERBEORT Ludenscheid Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Ackermann Mathematiker amp oldid 233330508