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Stadland bezeichnet eine Landschaft am Ufer der Weser Die gleichnamige Gemeinde Stadland befindet sich heute auf einem Teil des Stadlandes Lage BearbeitenStadland ist die Bezeichnung fur den Uferwall der Weser der von Brake bis Nordenham reicht Dieser Uferwall ist nur wenige Kilometer breit und bildet den Kern der historischen Landschaft Stadland Entlang des Uferwalls floss seit Mitte des 14 Jahrhunderts bis zum 17 Jahrhundert der Meeresarm Lockfleth Dieser verschaffte dem Stadland und dem weiter nordlich gelegenen Butjadingen eine Insellage Als eine geografisch abgeschlossene Einheit wurde das Stadland in der fruhen Neuzeit empfunden als es durch Ahne und Heete im Norden und das Lockfleth im Westen und Suden begrenzt wurde zwei Arme des damals existierenden Weserdeltas 1 2 3 nbsp Das historische Stadland im westlichen Ufer der Weser Das Weserdelta mit Mundungsarmen zum Jadebusen gab es vom fruhen 14 bis Anfang des 16 Jahrhunderts Der erste Arm zwischen Weser und Jade war vor Ende der 1320er Jahre die Ahne deren Verlauf eine Entstehung aus einem Weserdurchbruch nahelegt Dadurch wurde Butjadingen vom Stadland getrennt Seit der Clemensflut von 1334 zweigte von der Ahne die Heete ab die bei Atens in die Weser mundete Wenig nordlich von Elsfleth brach 1367 der Weserdeich an zwei Stellen Jahrzehntelang weitete sich im Linebrok der alte Weserzufluss Liene zu einer verastelten Weserbucht nach Westen aus und trat bei Hochwasser bis in die Jade uber Bei der Marcellusflut von 1362 entstand sudlich der Ahne ein langer und breiter Auslaufer des Jadebusens das Lockfleth 1384 brach nordlich des Dorfes Harrien der Weserdeich und die so genannte Harrier Brake gewann Anschluss an das Lockfleth So wurde das Stadland zu einer schmalen langen Insel zwischen Weser und Lockfleth Das zwischen Lockfleth und dem Friesische Balge genannten sudlichen Teil des Jadebusens gelegene heutige Schweier Moor war damals noch kaum besiedelt Hauptmundungsarm der Weser war auch vor und wahrend der Zeit des Weserdeltas immer die Unterweser Nach der Eroberung des Gebietes durch den Oldenburger Grafen Johann V wurde sehr bald begonnen die Mundungsarme abzudeichen Schon 1515 wurde das Lockfleth beim neugegrundeten Ovelgonne durch Deiche unterbrochen aber die Trockenlegung des Gewassers dauerte noch mehr als hundert Jahre Heute wird das ganze Stadland durch ein Netz von Kanalen und Graben entwassert deren Wasserstand durch Pumpwerke an den Deichen von Unterweser und Jadebusen reguliert wird Die Grenze von deren Einzugsgebieten ist hier wegen der diffusen zudem noch durch Schopfwerke beeinflussten Wasserbewegungen in vielen Bereichen unscharf Alle Deiche der Halbinsel zwischen Jadebusen Unterweser und unterer Hunte werden vom II Oldenburgischen Deichband 4 in Stand gehalten Geschichte BearbeitenIm fruhen Mittelalter gehorte das Stadland zum friesischen Stammesgebiet Um 1200 bildete sich die Bauernrepublik Stadland heraus die ebenso wie das nordlich benachbarte Butjadingen als Teil des Gaues Rustringen zum Bundnis der Sieben friesischen Seelande gehorte Im 14 Jahrhundert kam es zu mehreren katastrophalen Sturmfluten mit Tausenden von Toten und erheblichen Landverlusten Der Hauptteil des Stadlandes wurde zur Insel im vorubergehend bestehenden Weserdelta Zum Stadland gehorten aber auch die noch weitgehend unbewohnten Gebiete westlich von Ahne und Lockfleth So mussten die Organe der Bauernrepublik Stadland 1481 dem Kauf des Klosters Jade durch das Kloster Rastede zustimmen 5 Machtige Nachbarn versuchten das Land an der Unterweser in ihre Hand zu bekommen Der Erzbischof von Bremen die Freie Reichsstadt Bremen und die Grafschaft Oldenburg Nach der Schlacht bei Golzwarden von 1408 bis 1424 beherrschte Bremen das Gebiet bis die ostfriesischen Hauptlinge tom Brok Focko Ukena und Sibet Lubben es eroberten Im Januar 1514 eroberte Graf Johann V von Oldenburg das Stadland mit Unterstutzung des Bremer Erzbischofs und Zustimmung der Welfen Johann bekam es als welfisches Lehen Danach gehorte es bis 1946 zum oldenburgischen Staatsverband Einzelnachweise Bearbeiten Dietrich Hagen Der Naturraum Memento vom 22 Februar 2014 im Internet Archive PDF 725 kB In Dietrich Hagen Heinrich Schmidt Gunter Konig Oldenburg Land zwischen Nordsee und Dammer Bergen Hannover Niedersachsische Landeszentrale fur politische Bildung 1999 S 11 u 27 30 Landverluste und Deichbau in der heutigen Wesermarsch Memento vom 1 Januar 2005 im Internet Archive geschichtsatlas de Sturmfluten verandern standig die Kustenform Immer wieder haben sie vieles vernichtet und oft musste man wieder von vorn anfangen Memento vom 25 Juni 2011 im Internet Archive Wasserwirtschaft im Landkreis Wesermarsch PDF Memento vom 25 August 2006 im Internet Archive Christian Friedrich Strackerjan Beitrage zur Geschichte des Grossherzogthums Oldenburg in zwanglosen Heften Wilhelm Kaiser Bremen 1837 S 108f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadland Landschaft amp oldid 236035021