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Werner Morlang 19 Mai 1949 in Olten 18 November 2015 in Zurich war ein Schweizer Literaturwissenschaftler Literaturkritiker Ubersetzer und Publizist Werner Morlang 2013 in Zurich Foto von Werner GadligerDas Grab von Werner Morlang auf dem Friedhof Sihlfeld in Zurich Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Auszeichnungen 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenWerner Morlang studierte Germanistik und Anglistik in Zurich und Swansea 1 und schloss das Studium 1982 mit einer von Werner Weber betreuten Dissertation uber Arno Schmidt ab Er arbeitete anschliessend als Germanist Ubersetzer und Literaturvermittler Er ubersetzte Werke von Frank Budgen Arthur Power Eric Ambler Robert Billigmeier und John Cowper Powys ins Deutsche 2 Als freier Journalist arbeitete er fur die Neue Zurcher Zeitung den Zurcher Tages Anzeiger die Luzerner Neusten Nachrichten und fur Radio DRS 2 Sendung Reflexe mit Hardy Ruoss Seine Partnerin war die Germanistin und ehemalige Zuger Kantonsschullehrerin Ruth Kanel 1952 3 Ein Schwerpunkt in Morlangs Arbeit war die Beschaftigung mit dem Werk Robert Walsers So entzifferte und edierte er zusammen mit Bernhard Echte von 1981 bis 1995 die so genannten Mikrogramme also Entwurfe und Skizzen die Robert Walser gegen das Ende seiner produktiven Zeit in einer ausserst kleinen schwer lesbaren Schrift mit Bleistift notiert hatte Diese Texte sind in 6 Banden zwischen 1985 und 2000 erschienen Aus dem Bleistiftgebiet Von 1987 bis 1995 war Morlang Leiter des Robert Walser Archivs 4 Als Frucht von literarischen Stadtfuhrungen auf den Spuren Robert Walsers in Bern verfasste Morlang eine Dokumentation zu dessen Leben in Bern die 1994 als Privatdruck Robert Walser in Bern im Verlag Paul Haupt Bern erschien 1995 gab er sie in erweiterter Form unter dem Titel Ich begnuge mich innerhalb der Grenzen unserer Stadt zu nomadisieren Robert Walser in Bern 5 heraus Ausserdem verfasste Morlang zahlreiche weitere Publikationen uber Robert Walser in Zeitschriften und Sammelwerken Zwischen Februar 1996 und August 2000 betreute Morlang in der Kulturzeitschrift Du eine Kolumne in der er sich mit Sonderlingen und Sonderfallen der Weltliteratur befasste Die gesammelten Beitrage sind 2001 unter dem Titel So schon beiseit als Buch erschienen Die Kolumnen gaben Morlang die Gelegenheit Lesern begabte aber seiner Meinung nach zu wenig beachtete Autoren nahe zu bringen Dazu zahlen beispielsweise Hermann Grab Ernst Polak Sei Shonagon Alfonsina Storni Federigo Tozzi Werner Morlang forderte verschiedene Autoren der Gegenwart indem er Rezensionen und Nachworte verfasste und bei Lesungen die Einfuhrung besorgte Zu diesen Autoren gehoren Lukas Barfuss Margrit Baur Iren Baumann Jurg Beeler Christian Haller Gerhard Meier Klaus Merz Paul Nizon Monique Schwitter und Dieter Zwicky Zusammen mit Gerhard Meier veroffentlichte er einen umfangreichen Band mit Gesprachen die im Verlaufe von zwei Jahren entstanden sind Das dunkle Fest des Lebens 6 Gleicherweise setzte er sich auch fur bildende Kunstler ein so fur die Maler Heinz Egger Eugen Fruh und Kaspar Toggenburger Im Schauspielhaus Zurich gestaltete Morlang seit der Saison 2009 2010 zahlreiche literarische Abende an denen er dem Publikum Einfuhrungen zu Autoren gab und Schauspieler szenische Darstellungen aus ihren Werken auffuhrten Die 6 bis 7 Abende pro Theatersaison standen jeweils unter einem gemeinsamen Thema zum Beispiel Krimis Kaffeehausliteratur oder erotische Literatur 17 der insgesamt 39 einfuhrenden Texte sind 2019 gesammelt erschienen unter dem Titel Ladies in Shorts Und andere Personlichkeiten der Weltliteratur Morlangs Nachlass wird im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern verwahrt Auszeichnungen Bearbeiten1985 Buchpramie der Stadt Zurich 7 1991 Ehrengabe des Kantons Zurich 8 1991 Goldmedaille der Vereinigung Pro Olten fur hohe Verdienste um Olten 7 1995 Werkjahr der Stadt Zurich 9 1999 Auszeichnung der STEO Stiftung Zurich 7 2000 Ehrengabe der Stadt Zurich 2000 10 2002 Anerkennungspreis der deutschsprachigen Literaturkommission des Kantons Bern zusammen mit Bernhard Echte fur die Verdienste um die Entzifferung der Mikrogramme von Robert Walser 11 2003 Anerkennungsgabe der Stadt Zurich 12 2006 Preis fur Literatur des Kantons Solothurn 13 2009 Zuger Contenance Preis fur Verdienste um die Literatur 14 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDie Problematik der Wirklichkeitsdarstellung in den Literaturessays von Arno Schmidt Europaische Hochschulschriften Reihe 1 Deutsche Sprache und Literatur Band 514 Dissertation Lang Bern 1982 ISBN 3 261 05014 4 Robert Walser Aus dem Bleistiftgebiet Im Auftrag des Robert Walser Archivs der Carl Seelig Stiftung Zurich entziffert und hrsg von Bernhard Echte und Werner Morlang Suhrkamp Frankfurt am Main 1985 2000 6 Bande mit Gerhard Meier Das dunkle Fest des Lebens Amrainer Gesprache Bruckner amp Thunker Koln 1995 erweiterte Neuausgabe Zytglogge Oberhofen 2007 ISBN 978 3 7296 0734 7 So schon beiseit Sonderlinge und Sonderfalle der Weltliteratur Nagel amp Kimche Zurich 2001 ISBN 3 312 00287 7 Die verlasslichsten meiner Freuden Hanny Fries und Ludwig Hohl Gesprache Briefe Zeichnungen und Dokumente Nagel amp Kimche Zurich 2003 Canetti in Zurich Erinnerungen und Gesprache Nagel amp Kimche Munchen 2005 ISBN 3 312 00353 9 Robert Walser in Bern Auf den Spuren eines Stadtnomaden Zytglogge Oberhofen 2009 zweite Auflage ISBN 978 3 7296 0787 3 Ladies in Shorts Und andere Personlichkeiten der Weltliteratur mit einem Nachwort von Manfred Papst Nagel amp Kimche Munchen 2019 293 Seiten ISBN 978 3 312 01116 2Literatur BearbeitenEin Spurenleser im Verborgenen In Erinnerung an Werner Morlang herausgegeben von Ruth Kanel Zurich 2016Weblinks BearbeitenLiteratur von Werner Morlang im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag uber Werner Morlang im Lexikon des Vereins Autorinnen und Autoren der Schweiz Nachlass Werner Morlang in der Datenbank Helveticarchives bzw als Online Inventar EAD des Schweizerischen Literaturarchivs Werner Morlang bei SOKULTUR Kurzbiographie von Werner Morlang beim Hanser Verlag Werner Morlang Biografie und Bibliografie auf Viceversa Literatur Roman Bucheli Zum Tod von Werner Morlang Ein Spurenleser im Verborgenen In Neue Zurcher Zeitung 19 November 2015 abgerufen am 3 August 2016 Christian Haller Nachruf auf Werner Morlang in Mitteilungen der Robert Walser Gesellschaft 23 2016 S 30 32 abgerufen am 14 Dezember 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Werner Morlang 1949 2015 Zwischen Weltliteratur und Schweizer Provinz 25 November 2015 von Stefan Howald abgerufen am 1 August 2016 Werner Morlang in www hanser literaturverlage de Abgerufen am 1 August 2016 zg ch abgerufen am 7 August 2020 Hinweis auf Werner Morlang auf der Website des Robert Walser Zentrums abgerufen am 8 Mai 2017 Jetzt unter dem Titel Robert Walser in Bern Auf den Spuren eines Stadtnomaden im Zytglogge Verlag wieder aufgelegt Artikel uber Gerhard Meier bei Literatur Schweiz abgerufen am 10 Mai 2017 a b c Artikel uber Werner Morlang bei SOKULTUR abgerufen am 15 Mai 2017 Neue Zurcher Zeitung vom 30 November 1991 Seite 53 Neue Zurcher Zeitung vom 9 November 1995 Seite 54 Neue Zurcher Zeitung vom 9 Dezember 2000 Seite 45 be ch abgerufen am 7 Mai 2017 Neue Zurcher Zeitung vom 19 November 2003 Seite 52 und vom 6 Dezember 2003 Seite 55 so ch abgerufen am 7 Mai 2017 zugkultur ch abgerufen am 18 Mai 2017Normdaten Person GND 123190827 lobid OGND AKS LCCN n85174795 VIAF 64127616 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Morlang WernerKURZBESCHREIBUNG Schweizer Literaturwissenschaftler und PublizistGEBURTSDATUM 19 Mai 1949GEBURTSORT OltenSTERBEDATUM 18 November 2015STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Morlang amp oldid 233850622