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Das Weinhahnchen Oecanthus pellucens ist eine Langfuhlerschrecke unter diesen die einzige Blutengrille Mitteleuropas In Sudeuropa gibt es ausserdem die nahe verwandte und sehr ahnliche Art Oecanthus dulcisonans WeinhahnchenWeibliches WeinhahnchenSystematikUnterordnung Langfuhlerschrecken Ensifera Uberfamilie Grillen Grylloidea Familie Echte Grillen Gryllidae Unterfamilie Blutengrillen Oecanthinae Gattung OecanthusArt WeinhahnchenWissenschaftlicher NameOecanthus pellucens Scopoli 1763 Mannliches Weinhahnchen source source source Nachtlicher Lockgesang eines Mannchens bei 23 CMannchen im Nymphenstadium Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensraum 4 Lebensweise 5 Nahrung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDas Weinhahnchen erreicht eine Grosse von etwa 15 mm das Weibchen ist dabei etwas grosser als das Mannchen Die Farbung ist gelblich braun strohfarben die Flugel ragen meist knapp uber den Hinterleib hinaus konnen aber auch kurzer oder langer sein Die Legerohre der Weibchen ist lang und schwach gebogen an den Seiten liegen die fast ebenso langen Cerci an Der Korper ist anders als bei anderen Grillenarten recht schlank und lang gestreckt Verbreitung BearbeitenDas Weinhahnchen besiedelt vor allem die Lander rund um das Mittelmeer mit Schwerpunkt in Sudeuropa im Osten reicht die Verbreitung bis nach Westasien Die nordliche Verbreitungsgrenze lauft durch Belgien die Niederlande Deutschland bis Berlin und Sudpolen 1 In Deutschland liegt der Verbreitungsschwerpunkt in den warmebegunstigten Talern von Rhein Main Mosel Neckar Nahe und anderen Seitentalern Die Art breitet sich zurzeit an ihrem nordlichen Arealrand aus und hat entlang des Rheins die Niederlande erreicht 1 Die meisten Funde liegen unter 400 m u NN aber auch in der Hohenverbreitung hat die Art in den letzten Jahren immer hohere Lagen besiedelt Seit etwa 2013 gibt es weitere Verbreitungsnachweise fur Thuringen Sachsen Anhalt und Sachsen 2 3 Lebensraum BearbeitenDer typische Lebensraum des Weinhahnchens sind warmebegunstigte Flachen mit hoheren Krautern oder Stauden wie etwa Trockenrasen Halbtrockenrasen Weinbergsbrachen Ruderalfluren Flugsanddunen und Industriebrachen Am Nordrand seines Verbreitungsgebietes werden meist warmeexponierte Hange besiedelt z B Bahndamme und unbewirtschaftete Ruderalflachen an Weinbergen Lebensweise BearbeitenBei milder Witterung kann man ab Ende Juli z B nach Einbruch der Dunkelheit und mit Unterbrechungen fast die ganze Nacht hindurch den typischen weichen Gesang Stridulation der Mannchen horen Feine dru dru Silben die bei entsprechender Warme fast im Sekundentakt minutenlang aufeinander folgen Erzeugt werden diese Silben durch Aneinanderreiben der steil zu einem Schalltrichter aufgestellten zarten Vorderflugel Wenn das Mannchen seine Ausrichtung in der Vegetation andert scheint der Gesang aus einer anderen Ecke zu kommen Deshalb sind diese unscheinbaren Tiere schwer aufzufinden selbst wenn sie singen freilich nur fur uns nicht fur das anzulockende Weibchen Nach der Paarung legt das Weibchen mittels seines Ovipositors die Eier in Pflanzenstangel Dabei kommt es nicht zu einer Spezialisierung auf bestimmte Pflanzen Nahrung BearbeitenDas Weinhahnchen ernahrt sich einerseits von zarten Blutenteilen wie Staub und Blutenblattern ist aber auch wie aus Laborbeobachtungen hervorgeht auf tierische Kost wie Blattlause Spinnen Insektenlarven angewiesen Literatur BearbeitenHelgard Reichholf Riehm Insekten Munchen 1984Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weinhahnchen Album mit Bildern Videos und Audiodateien Oecanthus pellucens bei Orthoptera ch Oecanthus pellucens in Sachsen mit Verbreitungskarte Einzelnachweise Bearbeiten a b Oecanthus pellucens In iucnredlist org IUCN Schweiz abgerufen am 19 Mai 2017 englisch Klaus Reinhardt Tommy Kastner Michael Kurth Harald Wolf 2019 Erstnachweis des Weinhahnchens Oecanthus pellucens Scopoli 1793 im Dresdner Elbtal Insecta Ensifera Sachsische Entomologische Zeitschrift 9 S 19 25 pdf Tommy Kastner Klaus Reinhardt 2019 Neue Funde des Weinhahnchens Oecanthus pellucens Scopoli 1763 im Elbtal um Dresden Insecta Ensifera Sachsische Entomologische Zeitschrift 10 S 11 14 pdf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weinhahnchen amp oldid 236851668