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Der Weissschwanzkiebitz Vanellus leucurus ist eine monotypische Vogelart aus der Familie der Regenpfeifer Er ist ein seltener Gastvogel in Mittel und Westeuropa sowie dem Mittelmeergebiet Er wird in Mitteleuropa jedoch haufiger beobachtet seit die Art ihr Areal am Schwarzen Meer deutlich ausgeweitet hat 1 WeissschwanzkiebitzWeissschwanzkiebitz Vanellus leucurus SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Regenpfeiferartige Charadriiformes Familie Regenpfeifer Charadriidae Unterfamilie Kiebitze Vanellinae Gattung Kiebitze Vanellus Art WeissschwanzkiebitzWissenschaftlicher NameVanellus leucurus Lichtenstein 1823 Weissschwanzkiebitze bei der Nahrungssuche Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitungsgebiet 3 Lebensraum und weise 4 Bestand und Gefahrdung 5 Belege 5 1 Literatur 5 2 Weblinks 5 3 EinzelbelegeBeschreibung BearbeitenDer Weissschwanzkiebitz erreicht eine Korperlange von 26 bis 29 Zentimetern und wiegt zwischen 99 und 198 Gramm Die Beine sind lang und von auffallig gelber Farbe Der Schnabel ist im Verhaltnis zur Korpergrosse lang Der Rucken und der Hinternacken sind braunlich der Kopf ist uberwiegend beigebraun mit einem helleren Gesicht und einer helleren Kehle Der Hals ist sandbraun und hebt sich deutlich von der grauen Brust ab Der Bauch ist cremefarben und hellt zum Schwanz hin auf der Schwanz ist rein weiss Die Korperoberseite ist graubraun mit einem violettfarbenen Schimmer Im Ruhekleid ist der Weissschwanzkiebitz etwas dusterer gefarbt und weist mehr Weiss um Kehle und Gesicht auf Die Jungvogel ahneln den adulten Weissschwanzkiebitzen haben aber hell gesaumte Federn auf der Korperoberseite Verbreitungsgebiet BearbeitenDer Weissschwanzkiebitz ist inselartig in Halbwusten vom Wolgadelta und dem Osten des Kaspigebietes bis zum Balchaschsee verbreitet Ein geschlosseneres Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Norden des Iran und dem Irak bis in den Westen Pakistans Der Verbreitungsschwerpunkt der Art ist das Marschland im Irak und im Sudwesten des Iran sowie die warme gemassigte Steppenzone im sudlichen Kasachstan in Turkmenistan und Usbekistan 2 Einzelne Brutnachweise gibt es ausserdem fur Syrien die Ukraine und Aserbaidschan sowie fur den Suden und das Zentralland der Turkei Gegen Ende des 20 Jahrhunderts hat man ausserdem brutende Vogel in den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Osten Saudi Arabiens beobachtet 2 Seit dem Jahr 2000 gibt es auch vereinzelte Brutnachweise fur das Donaudelta in Rumanien Der Weissschwanzkiebitz ist ein Teilzieher wobei die Brutvogel im Norden der Kaspikuste und in Jordanien offenbar Zugvogel sind Uberwinterungsquartiere finden sich im Suden Zentralasiens bis in den Nordwesten Indiens im Irak in Vorderasien und im Niltal Der Wegzug aus den Brutquartieren beginnt ab August und ab September finden sich die Vogel im Winterquartier ein Der Heimzug setzt im Marz April ein 3 Lebensraum und weise BearbeitenWeissschwanzkiebitze bruten an stehendem oder langsam fliessendem Flachwasser sowie in Sumpfwiesen und Salzpflanzenbestanden Gelegentlich finden sie sich auch auf Reisfeldern ein Die Nahrung besteht aus Insekten und schlammbewohnenden Wirbellosen Dabei stellen Kafer den grossten Teil der Nahrung dar daneben spielen auch Heuschrecken Wurmer Wasserinsekten sowie kleine Mollusken eine Rolle 4 Weissschwanzkiebitze bruten in lockeren Kolonien Die meisten Kolonien bestehen nur aus einigen wenigen Vogeln Insbesondere aus dem Irak sind jedoch Kolonien bekannt die mehr als 100 Nester umfassen Dabei handelt es sich haufig um Brutkolonien auf kleinen Inseln Einige der Nester befinden sich dort nur wenige Meter voneinander entfernt 4 Wie fur Kiebitze charakteristisch ist das Nest eine flache Mulde die sparlich mit verfugbarem Pflanzenmaterial ausgelegt wird Das Gelege besteht aus drei bis vier Eiern Diese sind cremefarben mit dunkelbraunen Flecken und Punkten Die Brutzeit betragt 22 bis 24 Tage Die Jungvogel werden fur etwa 30 Tage von den Elternvogeln gefuhrt 5 Ausserhalb der Brutzeit leben Weissschwanzkiebitze gesellig Bestand und Gefahrdung BearbeitenDer Bestand umfasste in Europa zu Beginn des 20 Jahrhunderts etwa 80 bis 320 Brutpaare Davon entfallen etwa 50 bis 150 Brutpaare auf Aserbaidschan und 30 bis 120 Brutpaare auf Russland Der globale Bestand betragt vermutlich weniger als 100 000 Individuen 3 Auf Grund des grossen Verbreitungsgebietes der angenommenen Populationsentwicklung und der Populationsgrosse wird die Art von der IUCN als nicht gefahrdet Least Concern LC eingestuft 6 Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 647 2 Peter Colston Philip Burton Limicolen Alle europaischen Watvogel Arten Bestimmungsmerkmale Flugbilder Biologie Verbreitung BlV Verlagsgesellschaft Munchen 1989 ISBN 3 405 13647 4 Simon Delany Derek Scott Tim Dodman David Stroud Hrsg An Atlas of Wader Populations in Africa and Western Eurasia Wetlands International Wageningen 2009 ISBN 978 90 5882 047 1 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vanellus leucurus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Factsheet auf BirdLife InternationalEinzelbelege Bearbeiten Bauer et al S 439 a b Delany et al S 175 a b Bauer et al S 440 a b Colston et al S 70 Colston et al S 71 Vanellus leucurus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 1 Eingestellt von BirdLife International 2009 Abgerufen am 24 Juni 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weissschwanzkiebitz amp oldid 218534605