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Weiss ist ein Stadtteil im linksrheinischen Suden der Stadt Koln und gehort administrativ zum Stadtbezirk Rodenkirchen Wappen von Koln Weiss Stadtteil 209 von KolnKoordinaten 50 52 38 N 7 1 39 O 50 877222222222 7 0275 Koordinaten 50 52 38 N 7 1 39 OFlache 4 16 km Einwohner 5897 31 Dez 2021 Bevolkerungsdichte 1418 Einwohner km Eingemeindung 1 Jan 1975Postleitzahl 50999Vorwahl 02236Stadtbezirk Rodenkirchen 2 VerkehrsanbindungBuslinien 131 134Quelle Einwohner 2021 PDF Kolner Stadtteilinformationen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bevolkerungsstatistik 4 Hochwasser 5 Rheinfahre Weiss Zundorf 6 Religion 7 Personlichkeiten 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLage BearbeitenWeiss wird im Suden Osten und Norden vom Rhein umschlossen der in diesem Abschnitt das als Weisser Rheinbogen bezeichnete Flussknie durchlauft Auf der anderen Rheinseite befinden sich die Kolner Stadtteile Ensen Porz und Zundorf Im Westen grenzt Weiss unmittelbar an die Kolner Stadtteile Surth und Rodenkirchen Geschichte Bearbeiten nbsp Weisser Rheinbogen abendlicher Blick stromaufwarts vom Schwaadeck in Hohe des Kapellchens in Richtung Surth und Godorf Die erste verlassliche historische Erwahnung des Ortes erfolgte 1130 im Zusammenhang mit einer Entscheidung Friedrich I des damaligen Kolner Erzbischofs 1238 vermachte der Kanoniker von St Georg in Koln Bertolfus seinem Stift eine bestimmte Menge Wein zu Wise bei Soride Weiss bei Surth Der Ortsname wurde haufig anders geschrieben z B Wisse Wishe oder Wijss Auf der 1610 datierten Karte von Abraham Hogenberg steht wiederum Wyss Grundsatzlich ist der Ortsname althochdeutschen Ursprungs und bedeutet so viel wie Wiese Die alten ein bis zweigeschossigen Backstein und Fachwerkhauser im historischen Ortskern oftmals falschlich als Fischerhauser bezeichnet sind noch heute charakteristisch fur Weiss Seine geschichtliche Vergangenheit wird zudem durch Strassennamen wie Treidelpfad und Leinpfad deutlich Weiss wurde ebenso wie die Nachbarorte Rodenkirchen und Surth im Verlauf des Krieges zwischen dem deutschen Konig Albrecht I und dem Kolner Erzbischof Wiebold um 1302 stark verwustet Der bedeutendste Hof in Weiss war der Plasserhof dessen Name spater in Pflasterhof abgewandelt wurde Als ritterlicher Lehnsitz des Erzbischofs von Koln und weiterer Eigentumer genutzt befand er sich auch zeitweise im Besitz der Stadt Koln Schliesslich ging der Hof an die Familie Hilger Den Ursprung von Weiss bildet die alte Kapelle St Georg im Volksmund Weisser Kapellchen genannt die urkundlich erstmals 1433 erwahnt ist Sie wurde wahrend des Zweiten Weltkrieges stark beschadigt 1965 und zuletzt 1982 von den Anwohnern jedoch grossteils in Eigenleistung wiederhergerichtet und saniert Die Fahrgerechtigkeit auf dem Rhein in Surth und Weiss besass das Kolner Stift St Georg Ein Fahrmann musste beim Dechanten und beim Stiftskapitel die Erlaubnis zur Ausubung seines Gewerbes einholen und auch dafur bezahlen Die Fischerei und den Zehnten dagegen besass das Kolner Stift St Severin Politisch gehorte Weiss seit dem Mittelalter zum Amt Bruhl im Kurfurstentum Koln 1794 wurde Weiss von franzosischen Truppen besetzt und kam an die Mairie Rondorf im Kanton Bruhl der zum Arrondissement de Cologne im Departement de la Roer gehorte 1815 kam Weiss an das Konigreich Preussen und gehorte im 1816 errichteten Landkreis Koln weiter zur Burgermeisterei Rondorf die sich ab 1961 Gemeinde Rodenkirchen nannte Die Eingemeindung nach Koln erfolgte 1975 Ausserhalb des Ortszentrums entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg mehrere Neubaugebiete die den Ort immer weiter mit Rodenkirchen und Surth zusammenwachsen liessen Weiss bietet bis heute vielfaltige Erholungsmoglichkeiten entlang des Rheins vor allem im Schutzgebiet Weisser Bogen das den Osten des Stadtteils einnimmt Bevolkerungsstatistik BearbeitenStruktur der Bevolkerung von Weiss 2021 1 Durchschnittsalter der Bevolkerung 46 3 Jahre Kolner Durchschnitt 42 3 Jahre Auslanderanteil 8 8 Kolner Durchschnitt 19 3 Arbeitslosenquote 5 0 Kolner Durchschnitt 8 6 Hochwasser BearbeitenEin grosses Problem in der Weisser Geschichte sind die immer wiederkehrenden Rheinhochwasser Seit 1100 sind Uberflutungen und Zerstorungen dokumentiert Grosse Uberschwemmungen gab es insbesondere 1496 1497 1776 1784 1819 und 1820 Durch Anpflanzung von Weiden auf den versandeten Boden versuchte man besonders die in Ufernahe liegenden Weingarten der verschiedenen geistlichen Grundeigentumer zu schutzen Der in Weiss noch bis Ende des 18 Jahrhunderts betriebene Weinbau wurde vom Kolner Rat ausserst kritisch bewertet Man befurchtete dort eine Verdrangung des Rheins aus seinem Bett infolge der Weidenanpflanzungen In einer historischen Chronik kann man fur Weiss die Auswirkungen der Uberschwemmungen von 1819 nachschlagen Damals wurden der Pflasterhof und benachbarte Hauser teils bis uber die Dacher uberspult Beim letzten grossen Kolner Jahrhunderthochwasser 1995 gab es in Weiss keine grosseren Schaden Der Ort war rheinseitig und vom Weisser Rheinbogen grossflachig von uberfluteten Flachen umschlossen die teilweise in Hohe Ludwigstrasse bis an die Weisser Strasse heranreichten Einige Hauser wurden in Mitleidenschaft gezogen Nicht der Pegelstand des Rheins sondern das aufsteigende Grundwasser verursachte Schaden in den Hausern Im Vergleich zu Rodenkirchen oder der Kolner Altstadt muss fur die neuere Geschichte jedoch festgestellt werden dass das Hochwasserrisiko fur die Weisser Einwohner vergleichsweise niedrig ist 2007 wurde Weiss grossraumig in den Hochwasserschutz der Stadt Koln einbezogen Es entstand ein neuer durch den Weisser Rheinbogen am Ortsrand verlaufender Hochwasserschutzdamm der den gesamten Ort vor einem Hochwasser bis 11 30 m schutzen soll nbsp Rheinfahre KrokolinoRheinfahre Weiss Zundorf BearbeitenEine uberregional bekannte Weisser Institution sind die kleinen Fahren des Fahrmanns Heiko Dietrich namens Krokodil und Krokolino die in den rechtsrheinischen Kolner Stadtteil Zundorf zur Freizeitanlage Zundorfer Groov ubersetzen Viele Spazierganger und Fahrradfahrer nutzen diese Rheinquerung bei schonem Wetter fur ihre Ausfluge Die Fahrsaison beginnt im Marz und dauert bis in den Herbst Die Anlegestelle befindet sich in Weiss am Ende des Pflasterhofweges In der Sommersaison pendelt die Fahre im Fruhling und Herbst fahrt sie seltener teilweise dann nur am Wochenende 2 nbsp Kath Kirche St Georg nbsp St Georgs KapelleReligion BearbeitenIn Weiss gibt es zwei Kirchengebaude Kapelle St Georg mit Wandmalereien von Elmar Hillebrand und Theo Heiermann katholische Kirche St Georg 1954 Ferner gehort die evangelische Gemeinde zur Auferstehungskirche in Surth Personlichkeiten Bearbeitender Journalist Schriftsteller und Regisseur Ralph Giordano der Komponist Karl Kaufhold der ehemalige Bassist der Black Fooss Hartmut Priess der Drehbuchautor und Musiker Xao Seffcheque der ehemalige Fussballspieler Thomas Hassler der ehemalige Fussballspieler Hans Hennes Pfeiffer der ehemalige Fussballspieler Karl Heinz Thielen die Schauspielerin Isa Gunther Wimmer Filme u a Das doppelte Lottchen Heidi der mit dem Pritzker Preis ausgezeichnete Architekt Gottfried Bohm hat in Weiss ein Haus gebaut und dort ca 30 Jahre gewohnt der Bildhauer Elmar Hillebrand der Maler Clemens Hillebrand der Politiker Peter HochkepplerSiehe auch BearbeitenListe der Baudenkmaler im Kolner Stadtteil WeissLiteratur BearbeitenHiltrud Kier Hrsg Koln Dorfer im linksrheinischen Suden Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 12 Bachem Verlag Koln 1990 ISBN 3 7616 1004 1 Dorfgemeinschaft Weiss Gestaltung Hans Gunther Groner Uwe Ladehoff Weisser Bilder 25 Drucke von Tuschezeichnungen von Anna M barek M Bohm Peter Bohm J Patzlaff und Clemens Hillebrand Koln Weiss 1973 Peter Pies Die Gemeinde Weiss bei Koln Band 2 Einwohnerstrukturen und Lebensumstande in der Zeit von etwa 1780 bis 1850 Rheinlandia Verlag Siegburg 2013 ISBN 978 3 938535 95 0 Peter Pies Die Gemeinde Weiss bei Koln im Spiegel personlicher Beobachtungen amtlicher Bekanntmachungen und demographischer Daten in der Zeit von 1814 bis 1840 Aus den Aufzeichnungen von Paulus Krauss Ortsvorsteher von Weiss Rheinlandia Verlag Siegburg 2011 ISBN 978 3 938535 76 9 Peter Pies Die St Georgs Kirche in Koln Weiss und die weiteren Kulturdenkmaler in der Gemeinde Koln 1994 Peter Pies Weiss am Rhein Band 5 in alten und neuen Ansichten Rheinlandia Verlag Siegburg 2018 ISBN 978 3 945953 10 5 Ralf Reglin Rodenkirchen und mehr Eine Entdeckungsreise durch den Kolner Suden von B bis Z Ralf Reglin Verlag Koln 2017 ISBN 978 3 930620 73 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Koln Weiss Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Stadt Koln zum Stadtteil Weiss Website der Dorfgemeinschaft Koln Weiss e V 1962 zum Stadtteil WeissEinzelnachweise Bearbeiten Kolner Stadtteilinformationen Stadt Koln Amt fur Stadtentwicklung und Statistik abgerufen am 22 Dezember 2022 Fahre KolnkrokoStadtteile im Kolner Bezirk Rodenkirchen Bayenthal Godorf Hahnwald Immendorf Marienburg Meschenich Raderberg Raderthal Rodenkirchen Rondorf Surth Weiss Zollstock Siehe auch Koln Rodenkirchen Stadtbezirk und Liste der Stadtbezirke und Stadtteile Kolns Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weiss Koln amp oldid 237375267