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Walter Reichhold auch Walther Reichhold 27 Marz 1904 in Landau in der Pfalz 3 Oktober 2001 in Speyer war ein deutscher Diplomat der zwischen 1960 und 1963 Botschafter in Senegal war Daneben war er zugleich von 1960 bis 1963 als Botschafter in Mauretanien Anschliessend war er zwischen 1963 und 1964 Botschafter in Ghana sowie von 1964 bis 1965 Botschafter in der Republik Kongo Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Studium und Konsul in Dakar 1 2 Botschafter der Bundesrepublik Deutschland 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStudium und Konsul in Dakar Bearbeiten Reichhold Sohn eines Rechtsanwalts absolvierte nach dem Abitur an einem Humanistischen Gymnasium ein Studium der Rechtswissenschaften und Staatswissenschaften an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Ludwig Maximilians Universitat Munchen Universitat Genf sowie der Julius Maximilians Universitat Wurzburg das er 1927 mit dem Ersten Juristischen Staatsexamen abschloss 1927 beendete er seine Promotion zum Dr jur an der Julius Maximilians Universitat Wurzburgmit der Dissertation Die Revision aus prozessualen Grunden in der Reichsstrafprozessordnung ab Nach Ableistung des Rechtsreferendariats legte er 1930 sein Zweites Juristisches Staatsexamen ab 1930 wurde er Referent im Internationalen Arbeitsamt in Genf und war dort bis 1939 tatig 1939 wechselte Reichhold in das Auswartige Amt und war Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Personalabteilung sowie bis 1945 Stellvertretender Leiter des Sprachendienstes Am 1 April 1940 trat er der NSDAP bei Er befasste sich ferner 1943 mit Spionageangelegenheiten und wurde 1944 beauftragt an der Botschaft in Spanien eine Nebenstelle des Sprachendienstes einzurichten 1 Nach Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitete Reichhold als Ubersetzer und Dolmetscher ehe er nach der Grundung der Bundesrepublik Deutschland und der Neugrundung des Auswartigen Amtes 1950 Leiter des Sprachdienstes des Bundesaussenministeriums wurde und diese Funktion bis 1955 ausubte 1953 erfolgte seine Beforderung zum Legationsrat Erster Klasse Am 15 Dezember 1955 wurde Reichhold als Konsul sowie zuletzt als Konsul Erster Klasse Leiter des Konsulats in Dakar in Franzosisch Westafrika Er war damit zustandig fur Togo Gambia und Guinea Bissau Am 20 Oktober 1958 fuhr er zum Prasidenten von Guinea Ahmed Sekou Toure um ihm offiziell mitzuteilen wie glucklich sich das deutsche Volk schatzen wurde wenn es an der Entwicklung Guineas teilnehmen konnte Am 31 Oktober 1958 schickte Konrad Adenauer ein Telegramm nach Conakry in dem die Republik Guinea anerkannt und die Aufnahme diplomatischer Beziehungen angekundigt wurde 2 In dieser Funktion behauptete Reichhold aber auch auf einer Konferenz der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Afrika vollig unwidersprochen dass der Negro Afrikaner dem Gedanken der individuellen Freiheit vollig indifferent gegenuber steht 3 Auf dieser Konferenz erklarte er weiter dass es durchaus eine negro afrikanische Kultur gabe die von den jungen Intellektuellen Afrikas vertreten wurde Es ware ausserordentlich gefahrlich sich nochmals an einer paternalistischen Politik zu versuchen Und andererseits wissen diese Leute dass wir oder unsere Vorfahren nicht hierher gekommen sind um hier Kultur zu saen und das Christentum zu verbreiten sondern um Silber und Gold und andere Dinge zu suchen 4 Botschafter der Bundesrepublik Deutschland Bearbeiten Nach der Unabhangigkeit im Juni 1960 wurde er erster Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Mali Foderation beziehungsweise nach der Zerfall im August 1960 in Senegal wurde 5 und auf diesem Posten bis zu seiner Ablosung durch York Alexander von Wendland 1963 verblieb 6 Zugleich war er als solcher zwischen November 1960 und seiner Ablosung durch Walter Schmid im Mai 1963 als Botschafter in Mauretanien akkreditiert 7 Anschliessend wurde er im Range eines Legationsrates Erster Klasse am 25 April 1963 Nachfolger von Carl Heinz Luders Botschafter in Ghana 8 9 wurde aber bereits 1964 durch Hans Georg Steltzer abgelost Er selbst wurde daraufhin am 14 Mai 1964 zum Botschafter in der Republik Kongo ernannt 10 und verblieb auf diesem Posten bis zu seiner Ablosung durch Burkard Freiherr von Mullenheim Rechberg 1965 Danach fungierte er zwischen 1965 und 1967 als Standiger Vertreter des Botschafters in Kanada und trat im Anschluss in den Ruhestand Im Anschluss befasste sich Reichhold mit Feldstudien in Senegal und Mauretanien und wurde 1993 Ehrenmitglied der Vereinigung fur Afrikawissenschaften in Deutschland VAD 11 Veroffentlichungen BearbeitenDie Revision aus prozessualen Grunden in der Reichsstrafprozessordnung Landau in der Pfalz 1927 Die einzige Partei als politische Institution der neuen Regime Ubersetzung von Mihail Manoilescu Berlin 1941 Franzosisch Westafrika Bonn 1958 Islamische Republik Mauretanien Bonn 1964 Der Senegalstrom Lebensader dreier Nationen Eine wirtschaftsgeografische Studie uber die Nutzbarmachung des Senegalflusses und seiner Umwelt Munchen 1978 ISBN 3 8039 0163 4Literatur BearbeitenMaria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 3 Gerhard Keiper Martin Kroger L R Schoningh Paderborn u a 2008 ISBN 978 3 506 71842 6 S 599f Weblinks BearbeitenBiografie im Munzinger Archiv Seitenanfang der Onlineversion Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie DBE Poethen Schluter 2007 Band 8 S 268 ISBN 3 598 25038 X Tobias C Bringmann Handbuch der Diplomatie 1815 1963 Auswartige Missionschefs in Deutschland und deutsche Missionschefs im Ausland von Metternich bis Adenauer 2001 S 92 ISBN 3 11 095684 5 Biografie auf der Homepage der Afrika BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Nazis in der BRD 18 in Nazis Braunbuch Onlineversion S 357 BONN GUINEA Der Elefant In Der Spiegel vom 16 Marz 1960 Philipp Rock Macht Markte und Moral zur Rolle der Menschenrechte in der Aussenpolitik der Bundesrepublik Deutschland in den sechziger 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