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Walter Gerwig 26 November 1899 in Frankfurt Oder 9 Juli 1966 in Heisterschoss 1 war ein deutscher Musiker Der bekannte Lautenspieler der seinerzeit zahlreiche Schallplatten einspielte wird zu den Pionieren der Wiederbelebung alter Musik und historischer Auffuhrungspraxis gezahlt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schallplatten 3 Schriften 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGerwig der auch als Chorleiter gewirkt hatte ubertrug die Registerfarben der Singstimme auf die Praxis der Laute Durch diese Registrierung gepaart mit seiner ureigenen Spielfreude erhielten besonders seine Interpretationen alter Meisterwerke ungewohnlich starken Ausdruck und Lebendigkeit Durch seine international stattfindenden Konzerte trug der Musiker massgeblich zu einer Renaissance der Laute und des Lautenrepertoires in Europa wie Amerika sowie der Alten Musik Bewegung generell bei In Kursen und Vortragen trat er zudem mit seinen Anregungen nachhaltig fur eine Erneuerung der Hausmusik ein Gerwig begann in der Wandervogelbewegung zunachst das Gitarrenspiel 1923 lernte er auf einer Instrumentenausstellung in Berlin die Laute kennen die ihn sofort faszinierte und auf der er seine Technik verfeinerte und zur Konzertreife brachte 1928 holte ihn sein Jugendfreund Fritz Jode als Mitbegrunder der ersten Volksmusikschule in Berlin der Berliner Volksmusikschule Ab 1928 berief ihn auch Hans Joachim Moser mit einem Lehrauftrag fur Lautenspiel an die Staatliche Akademie fur Kirchen und Schulmusik Berlin wahrend der Hitlerzeit nicht in die NSDAP eingetreten wurde Gerwig zusammen mit anderen Pionieren der Alten Musik 1943 vom Reichsrundfunk fur ein Barockensemble nach St Florian bei Linz Osterreich Bruckner Stift engagiert 3 Wochen vor Kriegsende wurde Gerwig zum sogenannten Volkssturm eingezogen Ein Ruf an das Mozarteum in Salzburg fur die Nachkriegszeit durch den damaligen Rektor Johann Nepomuk David schlug fehl als 1945 alle Deutschen aus Osterreich ausgewiesen wurden Eine 7 jahrige Konzertreise kreuz und quer durch Deutschland mit dem Lautencollegium Eva Juliane Gerstein Sopran Johannes Koch Viola da Gamba Walter Gerwig Laute schloss sich an Ab 1952 leitete er die Hauptfachklasse fur sein Instrument an der staatlichen Hochschule fur Musik in Koln Es folgten viele Konzerte Rundfunk und Schallplattenaufnahmen im In und Ausland Fur die Einspielung der Suite g moll von BWV 995 Johann Sebastian Bachs erhielt Gerwig ein Jahr vor seinem Tod den Preis der deutschen Schallplattenkritik Gerwigs Lautenmusik war nicht nur fur Musikproduktionen sondern auch als Begleitung fur Sprechplatten sehr gefragt so begleitete er Mathias Wiemans Lyriklesungen fur die Schallplattenreihe Mathias Wiemans kleine Diskothek aber auch Rezitationen von Gert Westphal und Karl Heinrich Waggerl mit seinen Improvisationen Daneben stammen auch diverse Lehrwerke und Kompositionen fur Saiteninstrumente von Gerwig Das Spiel der Lauteninstrumente Lienau Verlag Auf vielen Kursen fur Gitarren und Lautenspieler begeisterte er unzahlige Laien fur sein Instrument Seine uberspruhende Musikalitat ubte auch auf Musikerkollegen einen starken Einfluss aus Seine Schuler waren Eugen Muller Dombois Michael Schaffer 1937 1979 Eike Funck 1934 2005 Maritta Kersting Paul Gerrits 1935 2010 Gerhard Hubner Kristian Gerwig 1943 Hanni Hulsemann sowie Hilde Frederichs die auf fruhen Aufnahmen des Studios der fruhen Musik unter Thomas Binkley 1931 1995 die zweite Laute spielt u a Wahrend seiner Zeit in Koln lernte Walter Gerwig den Koblenzer Instrumentenbaumeister Max Erich Klein 1901 1984 der aus Markneukirchen stammte kennen Mit ihm zusammen entwickelte er einfache aber sehr gut klingende und leicht spielbare Gitarren fur Schuler von Musikschulen und Jugendgruppen u a die sog G6 sechssaitig G7 siebensaitig tiefe h Saite fur das Bass Spiel und eine Oktav Gitarre Soprangitarre fur das Quartettspiel und fur den Cembalo Part im Generalbass Spiel Schallplatten BearbeitenBach Lute Music Nonesuch H 71137 The Baroque Lute Nonesuch H 71229 The Art Of The Lute Renaissance And Baroque Masterpieces From France England And Germany RCA VICS 1362 The Art of the Lute Vol 2 Renaissance Masterpieces From Italy RCA VICS 1408 Schriften BearbeitenVolk halte Wacht Ein Liederbuch f d Jugend des V D A Hrsg Wie begleite ich Volks und Kinderlieder auf der Laute 1932 Der Lautenist 7 Hefte Die Spielbucher 12 Hefte Hausliche Weihnacht Alte Weihnachtslieder fur Singstimme mit Lauten Gitarren Begleitung Robert Lienau Berlin Lichterfelde Das Spiel der Lauteninstrumente 3 Bande I Das einstimmige Spiel II Das mehrstimmige Spiel III Die Liedbegleitung Schulwerk 1955 Eicke Funck Hrsg Ich lerne Gitarre spielen 2 Bande 1960 Bruder Singer Gitarrenausgabe Barenreiter 19 Auszeichnungen BearbeitenPreis der deutschen Schallplattenkritik 1965Literatur BearbeitenGerwig Walter In Wilibald Gurlitt Hrsg Riemann Musiklexikon 12 vollig neubearbeitete Auflage Personenteil A K Schott Mainz 1959 S 615 Textarchiv Internet Archive Gerwig Walter In Carl Dahlhaus Hrsg Riemann Musiklexikon 12 vollig neubearbeitete Auflage Personenteil A K Erganzungsband Schott Mainz 1972 S 418 Gerwig Walter In Paul Frank Wilhelm Altmann Kurzgefasstes Tonkunstlerlexikon Zweiter Teil Erganzungen und Erweiterungen seit 1937 Hrsg Burchard Bulling Florian Noetzel Helmut Rosner 15 Auflage Band 1 A K Heinrichshofen s Verlag Wilhelmshaven 1974 S 230 Einzelnachweise Bearbeiten Frank Altmann Kurzgefasstes Tonkunstler Lexikon Zweiter Teil Erganzungen und Erweiterungen seit 1937 Wilhelmshaven 1974 Normdaten Person GND 134938208 lobid OGND AKS LCCN nr90000202 VIAF 26911959 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gerwig WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Musiker und LautenistGEBURTSDATUM 26 November 1899GEBURTSORT Frankfurt OderSTERBEDATUM 9 Juli 1966STERBEORT Heisterschoss Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Gerwig amp oldid 239123442