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Die katholische Wallfahrtskirche St Leonhard liegt einige hundert Meter sudlich von Kaufering Landkreis Landsberg am Lech Oberbayern auf dem Lechhochufer Der kleine barocke Sakralbau wurde ab 1975 grundlegend renoviert Die zugehorige Leonhardifahrt wird seit 1974 wieder jahrlich durchgefuhrt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Ausstattung 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Gesamtansicht von Norden nbsp Die Westfassade nbsp Die Nachbildung des alten Gnadenbildes uber dem Nordportal nbsp Blick in den Chor nbsp Der Westteil des Hauptfreskos nbsp Das ChorfreskoGrundungslegendeEiner Legende zufolge wurde das Gnadenbild in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts vom Hochwasser des Lech angespult Ein Anwohner stellte die holzerne Leonhardsfigur in der Hohlung einer Eiche auf fand sie jedoch spater auf einer Wiese wieder Man brachte die Skulptur wieder zum Baum zuruck kurz darauf lag das Bildwerk wieder am Standort der spateren Kirche Dies soll sich einige Male wiederholt haben Um 1704 beschloss man deshalb die Errichtung einer holzernen Wallfahrtskapelle Der Standort war durch den Heiligen selbst bestimmt worden BaugeschichteDiese Holzkapelle sturzte bereits 1712 ein Die Wallfahrt war in der Umgebung bereits so beliebt dass die Gemeinde nun einen steinernen Neubau in Angriff nahm Diese Kirche konnte 1723 durch den Augsburger Weihbischof Johann Jakob von Mayr konsekriert werden Die Ausstattung war jedoch erst 1765 vollendet In den 1970er Jahren machte der schlechte Bauzustand eine umfassende Sanierung notwendig Eine Spendenkampagne ermoglichte eine aufwandige Generalsanierung die 1999 durch eine weitere Innenrenovierung erganzt wurde Der Baumeister des kleinen Gotteshauses ist urkundlich nicht uberliefert Stilvergleiche weisen den Bau jedoch Michael Natter 1649 1719 zu Als Vorbild nahm der Meister wohl seine Leonhardskirche in Utting am Ammersee Die Gliederung beider Sakralbauten ist sehr ahnlich gestaltet Beschreibung BearbeitenAussenbauDie Kirche steht einsam in der Lechwiese Die Gliederung besteht aus toskanischen Pilastervorlagen zwischen denen schlanke Rundbogenfenster sitzen Auf dem Westgiebel sitzt ein rekonstruierter oktogonaler Dachreiter mit Zwiebelhaube Der Chor ist etwas eingezogen also schmaler als das Langhaus und schliesst in drei Seiten des Achtecks Das Ziegeldach ist gegenuber dem Satteldach des Schiffes erniedrigt auch innen ist das Presbyterium niedriger als der Gemeinderaum Die beiden schmiedeeisernen Ketten um die Kirche sind eine Zutat der Restaurierung von 1975 Solche Ketten finden sich um zahlreiche Leonhardskirchen Der hl Leonhard ist der Patron des Viehs und wurde deshalb besonders in landlichen Regionen verehrt In der Nische uber dem Nordportal steht eine Nachbildung des ursprunglichen Gnadenbildes Ausstattung BearbeitenFreskenDas grosse Deckenfresko zeigt den hl Leonhard als Furbitter der Landbevolkerung vor Maria und der hl Dreifaltigkeit Die volkstumlich gestaltete Darstellung wird dem Munchner Meister Franz Seraph Kirzinger 1730 um 1795 zugeschrieben und ist gegen 1765 entstanden Im Westen erkennt man eine Ansicht der Kirche die allerdings um eine Achse verkurzt ist Um das Hauptfresko sind sechs blaue und rote Grisaillemalereien angeordnet die den Kirchenpatron als Helfer und Heiligen schildern Von Kirzinger stammt auch das Chorfresko das die Verehrung des hl Leonhard durch drei Erdteile thematisiert Uber dem Chorbogen rahmt eine gemalte Vorhangdraperie ein Chronogramm dem man drei wichtige Daten der Baugeschichte entnehmen kann SANCTO LEONARDO LIBERA PROMISIT PIETAS 1704 DEVOTA KAVFRINGANA CONDIDIT LIBERALITAS 1715 MVNIFICA CORONAVIT PRODIGALITAS 1765 etwa Ungezwungene Frommigkeit hat es dem hl Leonhard versprochen Kauferinger Freigebigkeit hat es in diesem Versprechen gebaut und grosszugige Ausstattungsfreudigkeit hat es gekront AltareDer Hochaltar mit seinen doppelten Saulenstellungen entstand um 1765 in Rokokoformen Im Zentrum steht der Schutzpatron St Leonhard Die Skulptur mit der Eisenkette ist ein Spatwerk Lorenz Luidls um 1715 Der Landsberger Meister schuf auch die Seitenfigur der hl Katharina Von seinem Sohn Johann stammt wahrscheinlich der hl Magnus mit dem Drachen auf der Sudseite um 1730 50 Die kleine Fensteroffnung im Chorscheitel ist als Heilig Geist Fenster in den Auszug Aufsatz einbezogen und wird von einer Strahlenglorie umrahmt Die beiden barocken Seitenaltare gehoren noch zur Erstausstattung um 1715 Je zwei gedrehte Saulenpaare flankieren Muschelnischen in denen eine Mondsichelmadonna bzw der hl Antonius von Padua stehen Die Figur des Heiligen mit dem Jesuskind schuf Lorenz Luidl fur den rechten Seitenaltar In der Nische des linken Gegenstuckes steht die bedeutende Muttergottes auf der Mondsichel die oft Hans Deglers Sohn David zugeschrieben wird Weilheim um 1670 Sonstige AusstattungIm Chor stehen zahlreiche grosse Votivkerzen welche die ungebrochene Bedeutung der Kauferinger Leonhardiwallfahrt dokumentieren Von den alten Votivbildern ist nur eine Tafel aus dem Jahr 1879 uberkommen An der Sudwand des Langhauses hangt eine Kreuzigungsgruppe Lorenz Luidls 1717 vor einem gemalten Vorhang Die Orgel mit ihrem Prospekt in Neurokokoformen Obere Empore ist eine Schopfung der Biberacher Firma Albert Reiser 1975 Anlasslich der damaligen Restaurierung wurde das Gelaut durch eine dritte Glocke erganzt die beiden alten Glocken sind 1725 datiert Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern Band 4 Ernst Gotz Munchen und Oberbayern 3 aktualisierte Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen u a 2006 ISBN 3 422 03115 4 Karen Schaelow Weber Norbert Marxer Kaufering St Johannes Bapt Kunstverlag Peda Passau 2002 ISBN 3 89643 176 5 Peda Kunstfuhrer 170 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Leonhard Kaufering Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 084189402778 10 878047347222 Koordinaten 48 5 3 1 N 10 52 41 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wallfahrtskirche St Leonhard Kaufering amp oldid 197079830