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Waleri RjuminLand Sowjetunion SowjetunionRussland RusslandOrganisation ZKBEM und NPO Energijaausgewahlt 27 Marz 1973Einsatze 4 RaumflugeStart desersten Raumflugs 9 Oktober 1977Landung desletzten Raumflugs 12 Juni 1998Zeit im Weltraum 371d 17h 24 minausgeschieden 12 Juni 1998RaumflugeSojus 25 1977 Sojus 32 Sojus 34 1979 Saljut 6 EO 3 Sojus 35 Sojus 37 1980 Saljut 6 EO 4 STS 91 1998 Waleri Wiktorowitsch Rjumin russisch Valerij Viktorovich Ryumin 16 August 1939 in Komsomolsk am Amur Russische SFSR 6 Juni 2022 1 war ein sowjetischer bzw russischer Kosmonaut Inhaltsverzeichnis 1 Ingenieurstatigkeit 2 Auswahl als Kosmonaut 3 Missgluckte Kopplung mit Sojus 25 4 Wartezeit 5 Erster Aufenthalt auf Saljut 6 6 Zweiter Aufenthalt auf Saljut 6 7 Funktionarstatigkeit 8 Mit dem Shuttle zur Mir 9 Russischer Leiter des ISS Programms 10 Zusammenfassung der Raumfluge 11 Ehrungen 12 Privates 13 Weblinks 14 FussnotenIngenieurstatigkeit BearbeitenRjumin studierte bis 1958 Maschinenbau in Kaliningrad anschliessend diente er bis 1961 als Panzerkommandant in der sowjetischen Armee Danach studierte er Informatik am Moskauer Institut fur Waldtechnik wo er sich bereits mit Raumschiffsystemen beschaftigte Nach seinem Abschluss 1966 trat er in das Zentrale Konstruktionsburo fur Experimentalen Maschinenbau ZKBEM ein In diesem traditionsreichen Unternehmen waren unter dem fruheren Namen OKB 1 die Raumschiffe der bemannten sowjetischen Raumfahrt konstruiert und gefertigt worden Nach dem Tode des langjahrigen Leiters Koroljow befand sich das Unternehmen im Umbruch Rjumin arbeitete an der Entwicklung des Raumschiffes 7K L1 fur die Mondumrundung Nachdem den USA 1969 mit Apollo 11 die bemannte Mondlandung gegluckt war konzentrierte sich die Sowjetunion auf Raumstationen in erdnahen Umlaufbahnen Ab Januar 1970 war Rjumin stellvertretender Chefkonstrukteur der zivilen DOS Stationen 2 die 1971 unter der Bezeichnung Saljut 1 und 1974 unter der Bezeichnung Saljut 4 gestartet wurden Auswahl als Kosmonaut BearbeitenDer Leiter des ZKBEM Wassili Mischin hatte durchgesetzt dass nicht nur Militarpiloten zu Kosmonauten ausgebildet wurden sondern auch Ingenieure seines Konstruktionsburos Zusammen mit Wladimir Aksjonow Alexander Iwantschenkow und Gennadi Strekalow bildete Rjumin die vierte Ingenieursgruppe als er am 27 Marz 1973 zur Kosmonautenausbildung zugelassen wurde Die Abschlussprufung der Grundausbildung legten die funf Anwarter am 1 August 1975 ab danach wurden sie fur Langzeitaufenthalte an Bord von Raumstationen ausgebildet Missgluckte Kopplung mit Sojus 25 BearbeitenObwohl Rjumin zuvor weder in einer Ersatz noch in einer Unterstutzungsmannschaft eingeteilt war wurde er fur die Mission von Sojus 25 ausgewahlt die die erste Langzeitbesatzung der neuen Raumstation Saljut 6 bilden sollte Zusammen mit seinem Kommandanten Wladimir Kowaljonok startete Rjumin am 9 Oktober 1977 zu seinem ersten Raumflug Die Kopplung an die Raumstation schlug jedoch fehl Trotz mehrerer Versuche gelang es nicht Sojus 25 und Saljut 6 zu verbinden Die Batterien des Sojus Raumschiffs erlaubten nur einen relativ kurzen autonomen Flug und so mussten die beiden Kosmonauten schon nach zwei Tagen wieder zur Erde zuruckkehren Wartezeit BearbeitenRjumin wurde sofort fur die nachste Mission Saljut 6 EO 1 Sojus 26 als Unterstutzungsmannschaft eingeteilt Den beiden Kosmonauten Juri Romanenko und Georgi Gretschko gelang die Kopplung woraufhin sie von Dezember 1977 bis Marz 1978 einen ausserst erfolgreichen Aufenthalt auf Saljut 6 verbringen konnten Die nachste Langzeitmission trug die Bezeichnung Saljut 6 EO 2 und Rjumin ruckte hierfur zusammen mit seinem Kommandanten Wladimir Ljachow in die Ersatzmannschaft auf Die Hauptmannschaft startete mit Sojus 29 im Juni 1978 und kehrte im November mit Sojus 31 zuruck Erster Aufenthalt auf Saljut 6 BearbeitenBei der dritten Langzeitmission Saljut 6 EO 3 gehorte Rjumin zusammen mit Ljachow zur Hauptmannschaft Am 25 Februar 1979 starteten sie an Bord des Raumschiffes Sojus 32 Wie bei der vorherigen Mission klappte die Kopplung mit der Raumstation ohne Probleme Unter anderem reparierten Rjumin und Ljachow das Leitungssystem des Saljut Antriebs das wahrend der vorhergehenden Mission undicht geworden war Der geplante Austausch des Sojus Raumschiffs schlug fehl Zwar startete Sojus 33 wie geplant konnte aber nicht an die Raumstation andocken und musste wieder zur Erde zuruckkehren ahnlich wie bei Rjumins Sojus 25 knapp zwei Jahre zuvor Damit stand Ljachow und Rjumin nun nur das Raumschiff Sojus 32 fur die Ruckkehr zur Verfugung und dessen geplante Einsatzdauer lief Ende Mai ab Zudem bestand die Befurchtung dass ein ahnlicher Triebwerksfehler wie bei Sojus 33 auch bei Sojus 32 bestehen konnte Wenn es nicht gelang den beiden Kosmonauten ein frisches Raumschiff zu schicken musste ihre Mission vorzeitig abgebrochen werden Diese Situation fuhrte zu einer Erstleistung in der Raumfahrt das Raumschiff Sojus 34 wurde unbemannt gestartet und an Saljut 6 gekoppelt worauf Sojus 32 unbemannt zur Erde zuruckkehrte Am 15 August 1979 kam Rjumin zu einem Aussenbordeinsatz weil sich die Antenne des Radioteleskops KRT 10 nicht wie vorgesehen von der Raumstation abstossen liess Es gelang ihm die Antenne loszuschneiden ausserdem inspizierte er das Aussere der Raumstation die sich seit knapp zwei Jahren im All befand Die Mission Saljut 6 EO 3 dauerte 175 Tage was einen neuen Rekord in der bemannten Raumfahrt darstellte Durch seinen Flug mit Sojus 25 hielt Rjumin mit 177 Tagen auch den Rekord fur die langste Gesamtzeit im All Zweiter Aufenthalt auf Saljut 6 BearbeitenSchon nach kurzer Zeit wurde Rjumin als Nachrucker in die Ersatzmannschaft fur den nachsten Langzeitaufenthalt Saljut 6 EO 4 an Bord der Saljut 6 berufen Ursprunglich war Walentin Lebedew als Bordingenieur vorgesehen Als dieser sich jedoch wahrend der Vorbereitung verletzte und ausscheiden musste sprang Rjumin ein und bildete zusammen mit Leonid Popow die Ersatzmannschaft Kurz vor dem Start wurde entschieden dass Popow und Rjumin statt der zuvor vorgesehenen Mannschaft Sudow Andrejew starten sollten Somit kam Rjumin am 9 April 1980 zu seinem dritten Raumflug Diese Marke hatten vor ihm nur funf andere Kosmonauten erreicht und nur zwei davon die Kopplungsspezialisten Schatalow und Jelissejew in ahnlich kurzer Zeit Rjumin verbrachte zusammen mit Popow 184 Tage an Bord der Saljut 6 was ein neuer Langzeitrekord war Seine Gesamtzeit betrug nach den drei Flugen 361 Tage ein Rekord der erst knapp sechs Jahre spater von Leonid Kisim gebrochen werden sollte Funktionarstatigkeit BearbeitenVon 1981 bis 1989 war Rjumin Flugleiter der Raumstationen Saljut 7 und Mir Am 28 Oktober 1987 schied er aus dem sowjetischen Kosmonautenkorps aus Ab 1992 war er Leiter des russischen Teils des Shuttle Mir Programms der ersten langfristigen Zusammenarbeit der US amerikanischen und russischen Raumfahrtprogramme Dabei koppelten US amerikanische Raumfahren an die russische Raumstation ausserdem verbrachten sieben NASA Astronauten Langzeitaufenthalte in der Mir Im Gegenzug flogen russische Kosmonauten an Bord des Space Shuttle Mit dem Shuttle zur Mir BearbeitenIm Jahre 1997 zeichnete sich ab dass die Raumstation Mir nicht mehr lange im Dienst sein wurde Sie befand sich schon seit 12 Jahren im All Die russische Raumfahrtbehorde vereinbarte mit der NASA dass beim Shuttleflug STS 91 zur Mir ein russischer Ingenieur an Bord sein solle um den Zustand der Raumstation genau zu untersuchen Die Wahl fiel auf Rjumin der eine grosse Erfahrung mit Raumstationen aufzuweisen hatte Diese Entscheidung wurde im Januar 1998 bekannt gegeben Der Flug von STS 91 mit Rjumin als Missionsspezialist fand vom 2 bis zum 12 Juni 1998 mit der Raumfahre Discovery statt Es war die 9 und letzte Kopplung eines amerikanischen Shuttles an der Raumstation Mir Rjumin war zu diesem Zeitpunkt 58 Jahre alt und war damit bis 2013 Pawel Winogradow mit Sojus TMA 08M der alteste Russe im All Durch diesen Flug stieg seine Gesamtzeit im All auf uber ein Jahr was inzwischen jedoch nur fur Platz 34 auf der Bestenliste reicht Russischer Leiter des ISS Programms BearbeitenDie Mir wurde bis Juni 2000 von russischen Kosmonauten benutzt und im Marz 2001 gezielt zum Absturz gebracht Als Nachfolger diente die Internationale Raumstation ISS deren erstes Element im November 1998 in die Erdumlaufbahn transportiert worden war Rjumin war hierbei auf russischer Seite Leiter des ISS Programms Zusammenfassung der Raumfluge BearbeitenNr Mission Funktion Flugdatum Flugdauer1 Sojus 25 Bordingenieur 09 10 11 10 1977 2d 00h 44min2 Saljut 6 EO 3 Bordingenieur 25 02 19 08 1979 175d 00h 35min3 Saljut 6 EO 4 Bordingenieur 09 04 11 10 1980 184d 20h 11min4 STS 91 Missionsspezialist 02 06 12 06 1998 9d 19h 54minEhrungen BearbeitenRjumin war zweifacher Held der Sowjetunion und dreifacher Empfanger des Leninordens Privates BearbeitenWaleri Rjumin war ab 1985 in zweiter Ehe mit der Kosmonautin Jelena Kondakowa verheiratet Sie verbrachte 1994 1995 knapp ein halbes Jahr an Bord der Mir und besuchte die Raumstation 1997 noch einmal mit dem Space Shuttle Mit ihr zusammen hatte Rjumin eine Tochter Aus erster Ehe hatte er eine Tochter und einen Sohn Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Waleri Rjumin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien NASA Mitschrift eines Interviews vom 27 April 1998 englisch 11 Seiten PDF 32 kB und HTML spacefacts de KurzbiografieFussnoten Bearbeiten Biografiya Valeriya Ryumina In RIA Novosti 6 Juni 2022 abgerufen am 6 Juni 2022 russisch DOS steht fur Dolgowremennaja orbitalnaja stanzija russisch Langzeit Orbital Station Normdaten Person LCCN n88062775 VIAF 70473747 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 6 Juni 2022 PersonendatenNAME Rjumin Waleri WiktorowitschALTERNATIVNAMEN Ryumin Valerij Viktorovich russisch Rjumin WaleriKURZBESCHREIBUNG sowjetischer bzw russischer KosmonautGEBURTSDATUM 16 August 1939GEBURTSORT Komsomolsk am Amur Russische SFSRSTERBEDATUM 6 Juni 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waleri Wiktorowitsch Rjumin amp oldid 239185034