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Saljut 6 EO 3 war die Bezeichnung fur den dritten Langzeitaufenthalt an Bord der sowjetischen Raumstation Saljut 6 Die beiden Kosmonauten starteten mit Sojus 32 und kehrten mit Sojus 34 zur Erde zuruck MissionsdatenMission Saljut 6 EO 3Rufzeichen Proton Proton Besatzung 2Start 25 Februar 1979 11 53 49 UTCStartplatz Baikonur 31 6Raumstation Saljut 6Ankopplung 26 Februar 1979 13 29 55 UTCAbkopplung 19 August 1979 09 07 UTCLandung 19 August 1979 12 29 26 UTCFlugdauer 175d 00h 35m Vorher nachher Saljut 6 EO 2 Saljut 6 EO 4 Inhaltsverzeichnis 1 Besatzung 2 Zustand der Raumstation 3 Missionsverlauf 3 1 Start und Kopplung 3 2 Progress 5 und Reparatur 3 3 Kopplungsversuch von Sojus 33 3 4 Progress 6 3 5 Das Rettungsboot Sojus 34 3 6 Ausstieg 3 7 Ruckkehr 4 Bedeutung fur das Saljut Programm 5 Siehe auch 6 WeblinksBesatzung BearbeitenWladimir Afanassjewitsch Ljachow Kommandant Waleri Wiktorowitsch Rjumin BordingenieurAls Hauptmannschaft wurde mit Ljachow und Rjumin die Reservemannschaft der vorigen Langzeitbesatzung nominiert Fur Ljachow war es der erste Raumflug wahrend Rjumin zuvor erfolglos beim ersten Kopplungsversuch an Saljut 6 teilgenommen hatte Sein Flug mit Sojus 25 im Oktober 1977 musste vorzeitig beendet werden Die Ersatzmannschaft bestand aus Leonid Popow und Walentin Lebedew die Unterstutzungsmannschaft aus Wjatscheslaw Sudow und Boris Andrejew Zustand der Raumstation BearbeitenSaljut 6 befand sich seit 17 Monaten im All und war zuvor von zwei Langzeitmannschaften und vier Besuchsmannschaften angeflogen worden wobei die zweite Besatzung uber vier Monate an Bord geblieben war Kurz vor dem Ende dieser Mission waren Defekte an den Tanks und Treibstoffleitungen festgestellt worden die nun von der dritten Mannschaft repariert werden sollten Missionsverlauf BearbeitenStart und Kopplung Bearbeiten Sojus 32 startete am 25 Februar 1979 mit Ljachow und Rjumin an Bord Die beiden Kosmonauten koppelten am Tag darauf am vorderen Kopplungsstutzen von Saljut 6 an und stiegen in die Raumstation um die knapp vier Monate unbemannt geblieben war Progress 5 und Reparatur Bearbeiten Die erste Ankopplung wahrend der dritten Mission erfolgte am 14 Marz um 07 19 21 UTC durch das Frachtraumschiff Progress 5 Am nachsten Tag begann die Reparatur des Tank und Leitungssystems wobei die Tanks des Progress Frachters als Zwischenlager fur den Treibstoff verwendet wurden Rjumin und Ljachow konnten den defekten Tank wieder abdichten Sieben Tage blieb der Tank dem Vakuum ausgesetzt damit alle Inhaltsreste verdampfen konnten Tank und Leitungssystem wurden mehrfach mit Stickstoff gespult Am 3 April dockte Progress 5 ab und vergluhte zwei Tage spater wie geplant in der Erdatmosphare Der freie Kopplungsstutzen wurde fur das nachste Raumschiff benotigt Kopplungsversuch von Sojus 33 Bearbeiten Sojus 33 startete am 10 April 1979 Kommandant des Raumschiffes war Nikolai Rukawischnikow bei seinem dritten Raumflug Mit an Bord war Georgi Iwanow der erste bulgarische Kosmonaut Der geplante Austausch der Sojus Raumschiffe schlug jedoch fehl denn Sojus 33 gelang die Kopplung aufgrund eines Triebwerksausfalls nicht Rukawischnikow und Iwanow mussten schon nach zwei Tagen wieder zur Erde zuruckkehren Fur Rukawischnikow war es nach Sojus 10 im April 1971 das zweite Mal dass ihm der Aufenthalt in einer Raumstation verwehrt blieb Rjumin hatte die gleiche Situation schon im Oktober 1977 mit Sojus 25 erlebt Dazwischen waren mit Sojus 15 und Sojus 23 zwei weitere Kopplungsversuche mit Raumstationen misslungen Damit stand Ljachow und Rjumin nun nur das Raumschiff Sojus 32 fur die Ruckkehr zur Verfugung und dessen geplante Einsatzdauer lief Ende Mai ab Zudem bestand die Befurchtung dass ein ahnlicher Triebwerksfehler wie bei Sojus 33 auch bei Sojus 32 bestehen konnte Wenn es nicht gelang den beiden Kosmonauten ein frisches Raumschiff zu schicken musste ihre Mission vorzeitig abgebrochen werden Progress 6 Bearbeiten Zunachst stand jedoch ein weiterer Versorgungsflug mit einem unbemannten Frachter an Progress 6 koppelte am 15 Mai um 06 19 22 an den hinteren Kopplungsstutzen an Es blieb dort bis zum 8 Juni um Platz fur ein neues Rettungsboot zu machen Zwei Tage zuvor war das unbemannte Raumschiff Sojus 34 gestartet Das Rettungsboot Sojus 34 Bearbeiten Nur 12 Stunden nach dem Abkoppeln von Progress 6 koppelte Sojus 34 an den hinteren Kopplungsstutzen von Saljut 6 an Somit waren Rjumin und Ljachow wieder mit einem betriebsbereiten Rettungsboot versehen Sojus 32 das am vorderen Kopplungsstutzen lag wurde mit Forschungsergebnissen und defekten Saljut Geraten beladen Am 13 Juni wurde das Raumschiff von der Raumstation abgetrennt Die Bodenstation zundete die Bremsraketen ferngesteuert aber im Gegensatz zu den Progress Frachtern sollte das Raumschiff nicht in der Erdatmosphare vergluhen sondern weich in der Sowjetunion landen was auch gelang Es war das erste Mal dass ein Raumschiff das bemannt gestartet war unbemannt wieder auf der Erde landete Am 14 Juni 1979 begaben sich Ljachow und Rjumin in das Raumschiff Sojus 34 am hinteren Kopplungsstutzen und setzten es an den vorderen um wobei die Raumstation vor dem wartenden Raumschiff gedreht wurde Dies war das erste Mal dass Raumfahrer im Weltall ein Raumschiff flogen das unbemannt gestartet war Das nachste Versorgungsschiff Progress 7 koppelte am 30 Juni 1979 um 11 18 22 an An Bord war ausser Treibstoff und Versorgungsgutern auch das Radioteleskop KRT 10 das in Einzelteilen angeliefert wurde Rjumin und Ljachow hatten KRT 10 noch nicht vollstandig gesehen weil die Tests zum Zeitpunkt ihres Starts noch nicht abgeschlossen waren In den nachsten Tagen setzten die beiden Kosmonauten das Radioteleskop zusammen und montierten es am hinteren Kopplungsstutzen an dem noch Progress 7 lag Am 18 Juli koppelte Progress 7 ab Eine Fernsehkamera an Bord des Frachters ubertrug wie sich die Antenne auf ihre volle Grosse von 10 Metern Durchmesser entfaltete Wie ublich wurde der Progress Transporter danach gezielt zum Absturz gebracht Ausstieg Bearbeiten Fur den 9 August war geplant die KRT 10 Antenne die am hinteren Kopplungsstutzen montiert war abzustossen Dieses Manover misslang jedoch und auch durch ruckartige Bewegungen der Raumstation konnte man die Antenne nicht abschutteln Dadurch war der Kopplungsstutzen fur weitere Progress Schiffe blockiert ausserdem konnten die Saljut Triebwerke nicht mehr dafur verwendet werden die Umlaufbahn anzuheben Damit schien das Schicksal der Raumstation besiegelt Die Besatzung und die Flugleitung einigten sich jedoch darauf bei einem Weltraumausstieg zu versuchen die Antenne von der Saljut zu losen Am 15 August verliessen Ljachow und Rjumin die Saljut Rjumin begab sich entlang der Aussenseite der Station nach hinten Er bemerkte dass die Antenne die Isolation der Station teilweise beschadigt hatte Nachdem er einige Kabel durchschnitten hatte pendelte die Antenne hin und her und drohte ihn zu streifen Rjumin konnte die Antenne jedoch vollstandig losschneiden und mit einem Stab von der Station fortstossen Danach inspizierte Rjumin das Aussere der Station Die Isolation hatte an manchen Stellen ihre Farbe verloren oder war sogar abgebrochen Rjumin entnahm einige Teile die inzwischen fast zwei Jahre den Weltraumbedingungen ausgesetzt waren und barg den Mikrometeoritendetektor Ruckkehr Bearbeiten Einige Tage spater am 19 August 1979 begaben sich Ljachow und Rjumin in ihr Raumschiff Sojus 34 und koppelten um 09 07 UTC ab Die Bremszundung erfolgte um 11 39 32 die Landung in der Steppe von Kasachstan um 12 29 26 Bedeutung fur das Saljut Programm BearbeitenAuch die dritte Mission an Bord der Raumstation Saljut 6 kann als Erfolg gewertet werden Wieder war ein neuer Langzeitrekord aufgestellt worden mit 175 Tagen hatten Ljachow und Rjumin die 139 Tage ihrer Vorganger Kowaljonok und Iwantschenkow klar uberboten Durch seinen Kurzflug mit Sojus 25 war Rjumin mit 177 Tagen sogar alleiniger Rekordhalter fur die langste Gesamtzeit im All Unzufrieden musste man naturlich mit der Mission von Sojus 33 sein Durch die Probleme am Antrieb des Raumschiffes konnte das sowjetisch bulgarische Forschungsprogramm nicht durchgefuhrt werden Immerhin fuhrte dieser Fehler zu zwei Erstleistungen die unbemannte Landung eines Raumschiffes das bemannt gestartet war und die bemannte Landung eines Raumschiffs das unbemannt gestartet war Fur die Raumstation Saljut 6 stand nun eine langere unbemannte Phase an bevor knapp acht Monate spater die vierte Langzeitbesatzung an Bord gehen wurde Dennoch wurde die Station zweimal unbemannt angeflogen vom 19 Dezember 1979 bis zum 23 Marz 1980 war das erste Exemplar des neuen Sojus Raumschifftyps Sojus T 1 angekoppelt ab dem 29 Marz 1980 lag der Transporter Progress 8 am hinteren Port Das US amerikanische Raumfahrtprogramm der NASA befand sich immer noch in der Pause zwischen dem Apollo Programm und dem Space Shuttle Die Entwicklung des Space Shuttles hatte sich immer mehr verzogert Ursprunglich sollte einer der ersten Fluge zur Raumstation Skylab gehen doch dessen Bahnhohe hatte sich schneller als erwartet verringert Skylab sturzte am 11 Juli 1979 ab ohne dass es noch einmal angeflogen worden war Siehe auch BearbeitenListe bemannter Missionen zur Raumstation Saljut 6 Liste der WeltraumausstiegeWeblinks BearbeitenNASA Mir Hardware Heritage englisch PDF 4 1 MB Sojus 32 in der Encyclopedia Astronautica englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saljut 6 EO 3 amp oldid 213619825