www.wikidata.de-de.nina.az
Im Waffenstillstand von Schlatkow wurde am 18 April 1807 eine Waffenruhe zwischen schwedischen und franzosischen Truppen beschlossen die zuvor im Rahmen des Vierten Koalitionskriegs in Schwedisch Pommern gekampft hatten Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Verhandlungen und Vertragsbestimmungen 3 Weiterer Verlauf 4 Folgen 5 LiteraturHintergrund BearbeitenDer schwedische Konig Gustav IV Adolf erklarte im Oktober 1805 den Krieg gegen Frankreich und plante diesen Kampf von Schwedisch Pommern aus zu fuhren Nachdem jedoch die napoleonische Armee das vereinigte preussische und sachsische Heer in der Schlacht bei Jena und Auerstedt geschlagen hatte begann im Januar 1807 der franzosische Feldzug gegen Schwedisch Pommern Bis zum 31 Januar 1807 wurden die schwedischen Truppen zuruckgedrangt und konnten sich lediglich im stark befestigten Stralsund halten Die Belagerung der Stadt konnte von franzosischer Seite aus jedoch nicht mit voller Kraft gefuhrt werden da das franzosische Heer in Ostpreussen gegen Russland unter Druck geriet Anfang April gelang daher den schwedischen Truppen der Ausfall aus Stralsund und die Ruckeroberung grosser Gebiete Schwedisch Pommerns Eine franzosische Gegenoffensive am 15 16 April schien allerdings eine erneute Wende zu Gunsten der franzosischen Armee einzulauten Verhandlungen und Vertragsbestimmungen Bearbeiten nbsp Friedensverhandlung Schlatkow 1807 Theaternachspiel 2007Unter dem Eindruck der erneut drohenden Besetzung Schwedisch Pommerns strebte der schwedische Generalgouverneur und Oberbefehlshaber Hans Henrik von Essen Waffenstillstandsverhandlungen mit seinem franzosischen Gegenspieler Edouard Adolphe Mortier an Der franzosische Marschall ging auf das Angebot ein und man verstandigte sich darauf die Verhandlungen in Schlatkow zu fuhren das fur beide Seiten gunstig nahe der Peene lag Die Verhandlungsfuhrer einigten sich bei ihrem Treffen am 18 April 1807 auf folgende Punkte Die Peene und die Trebel sollten die Demarkationslinien zwischen beiden Militarmachten bilden Die schwedischen Truppen sollten sich von den Inseln Usedom und Wollin zuruckziehen Schweden durfte weder den belagerten Stadten Danzig und Kolberg noch sonst einem Gegner Frankreichs Hilfe leisten Das Territorium Schwedisch Pommerns durfte nicht von den Truppen der Gegner Frankreichs genutzt werden Weiterer Verlauf BearbeitenIm Juni 1807 sollte wiederum in Schlatkow uber eine Verlangerung des Waffenstillstandsabkommens verhandelt werden da erneut Kampfe aufgekommen waren Diesmal verhandelte auf schwedischer Seite Gustav IV jedoch selbst Sein Gegenuber war Guillaume Marie Anne Brune der inzwischen den Posten Mortiers ubernommen hatte Die Verhandlungen scheiterten diesmal jedoch unter anderem weil Gustav IV versuchte Brune auf seine Seite zu ziehen Auch wenn dieses Ansinnen von Brune zuruckgewiesen wurde so genugte der Vorgang um ihn bei Napoleon in Misskredit zu bringen Der franzosische Marschall wurde abberufen und die Verhandlungen am 4 Juni ergebnislos abgebrochen Folgen BearbeitenDurch das Scheitern der Nachfolgeverhandlungen erlangte der eigentliche Waffenstillstand von Schlatkow nur episodischen Charakter Die Kampfhandlungen setzten im Juni 1807 wieder ein und Schwedisch Pommern wurde im Anschluss vollstandig von franzosischen Truppen besetzt Trotzdem fuhrten die Verhandlungen von Schlatkow in direkter Linie zum Vertrag von Paris 1810 und damit zum Erhalt Schwedisch Pommerns fur Schweden Literatur BearbeitenKlaus Brandt Krieg und Frieden in Vorpommern 200 Jahre Waffenstillstand zu Schlatkow in Zeitschrift Pommern 2007 3 S 261 265 Jens E Olesen Schwedisch Pommern in der schwedischen Politik nach 1806 in Michael North Robert Riemer Hgg Das Ende des Alten Reiches im Ostseeraum Koln Weimar Wien 2008 S 274 292 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waffenstillstand von Schlatkow amp oldid 181347499