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Als Wurzburger Vierjahreszeitenaltar wird ein romischer Schmuckaltar bezeichnet der aus der Zeit um das Jahr 40 n Chr datiert Winterputto links SommerputtoHerbstputto Verschiedene Sichtseiten des Altars Der Wurzburger Vierjahreszeitenaltar wurde 1886 am Pincio auf dem Gelande der fruheren Horti Sallustiani Sallustische Garten einem Gelande das den romischen Kaisern gehorte gefunden Umgehend wurde der Altar publiziert war aber schnell und fur lange Zeit verschollen Spater stellte sich heraus dass sich der Altar uber Jahrzehnte in einer US amerikanischen Privatsammlung befunden hatte 1966 tauchte er wieder in Rom im Antikenhandel des Kunsthandlers Giorgio Fallani auf Dort wurde er von Erika Simon die den verschollenen Altar wiedererkannte fur die Antikensammlung des Martin von Wagner Museums in Wurzburg erworben Der italienische Staat konnte nach achtzig Jahren keinen Anspruch mehr auf das Werk erheben Beinahe ware das Werk in die Antikensammlung Berlin gekommen nachdem Simon Friedrich Matz den Jungeren auf den Altar aufmerksam machte und dieser den Direktor der West Berliner Sammlung Adolf Greifenhagen auf das Werk hinwies Doch trotz grosserer Berliner Geldmittel verkaufte Fallani nach gegebenem Wort den Altar nach Wurzburg Der Rundaltar zeigt in gleichmassigen Abstanden vier Putten die anhand ihrer Attribute erkennbar die vier Jahreszeiten symbolisieren sollen Der Winter ist als Landarbeiter gekleidet und weist auch mit einem geschlachteten Tier und einer Weinamphore auf Tatigkeiten im Winter hin Die drei anderen Personifikationen spielen auf Gottheiten an die wie auch in der schriftlichen Uberlieferung etwa bei Ovid und Lukrez symbolisch fur Jahreszeiten stehen Eine Blutengirlande erinnert an die Fruhlingsgottheiten Venus und Flora Ahren und Mohn verweisen auf die Gottin der Fruchtbarkeit und des Sommers Ceres Die Putte des Herbstes erinnert an einen Satyr und ist auch mit einem Traubenkorb ausgestattet Sie symbolisiert damit den Wein und Herbstgott Bacchus Die Winter und Fruhlingsputten sind wie auch die Herbst und Sommerputten einander zugewandt Der Altar war wohl weniger fur kultische Zwecke gedacht sondern eher stimmungsvoller Schmuck eines Parks In der fruhen Kaiserzeit wurden auch kaiserliche Prinzen wie Putten dargestellt somit ist auch eine uber den Schmuckwert hinausgehende propagandistische Aussage moglich die auf eine positive Entwicklung des julisch claudischen Hauses abzielte Der Jahreszeitenaltar aus feinkristallinem weissen Marmor hat eine Hohe von 73 Zentimetern und einen Durchmesser von 56 4 Zentimetern Bis auf kleine Bestossungen ist er vollstandig erhalten Der den Winter reprasentierende Putto wurde nach einer Beschadigung wahrend der Meisselarbeiten am toten Tier nicht weiter ausgearbeitet Der Altar wird in fruhclaudische Zeit um das Jahr 40 n Chr datiert Er hat die Inventarnummer H 5056 Literatur BearbeitenErika Simon Giorgio Fallani und das Martin von Wagner Museum In Antike Welt 26 1995 S 404 405 Friederike Sinn Jahreszeitenputten aus der kaiserlichen Villa In Ulrich Sinn Irma Wehgartner Herausgeber Begegnung mit der Antike Zeugnisse aus vier Jahrtausenden mittelmeerischer Kultur im Sudflugel der Wurzburger Residenz Ergon Wurzburg 2001 ISBN 3 935556 72 1 S 160 161Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wurzburger Vierjahreszeitenaltar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rundaltar mit vier Jahreszeiten in der archaologischen Datenbank Arachne Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wurzburger Vierjahreszeitenaltar amp oldid 223221913