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Volkszahlungen werden in Osterreich seit 1754 vorgenommen seit 2006 erfolgen sie als elektronische Zahlungen aus dem Melderegister Sitzungssaal des Nationalrates Die Mandate werden auf Grund der Ergebnisse der Volkszahlungen auf die Wahlkreise verteilt Inhaltsverzeichnis 1 Zahlungen in der Monarchie bis 1918 2 Zahlungen 1918 2001 3 Ubergang zur Registerzahlung 4 Probezahlung 2006 5 Registerzahlung 2011 6 Registerzahlung 2021 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks und Videos 10 EinzelnachweiseZahlungen in der Monarchie bis 1918 BearbeitenDie erste Volkszahlung Seelenbeschreibung fand in Osterreich unter Maria Theresia 1754 statt Im ungarischen Teil der Monarchie wurde 1767 1775 ein landesweites Urbarregister geschaffen 1 Nach 1769 wurden auf Grund des Widerstandes von Adel und katholischer Kirche keine vollstandigen Volkszahlungen mehr durchgefuhrt Im Vordergrund stand die Erfassung der wehrfahigen mannlichen Bevolkerung Am 23 Marz 1857 erliess Franz Joseph I fur das Kaisertum Osterreich damals noch inklusive Ungarn mit kaiserlicher Verordnung vom 31 Oktober 1857 die Vorschrift uber die Vornahme der Volkszahlungen 2 Die Erhebung auf Grundlage dieser Verordnung wurde jedoch als unzureichend eingeschatzt da nur die einheimische nicht aber die tatsachlich anwesende Bevolkerung gezahlt wurde Dies und technische Probleme hatten zur Folge dass Kaiser und Reichsrat am 29 Marz 1869 die kaiserliche Verordnung fur Cisleithanien auf Betreiben von Ministerprasident Eduard Taaffe und Innenminister Carl Giskra durch ein Volkszahlungsgesetz ersetzten 3 und die erste Zahlung nach diesem Gesetz am 31 Dezember 1869 erfolgte Das Gesetz bestimmte dass die nachstfolgende Zahlung per 31 Dezember 1880 und weitere Zahlungen im Zehn Jahre Rhythmus zu erfolgen hatten Mit dem seit dem Ausgleich von 1867 innenpolitisch von Osterreich unabhangigen Transleithanien wurde Ubereinstimmung erzielt dass dieser Zahlrhythmus auch in Ungarn angewandt wird Nach der Volkszahlung 1869 fanden bis zum Ersten Weltkrieg von 1880 an alle zehn Jahre Zahlungen statt 1880 1890 1900 und 1910 Hervorzuheben ist die Zahlung im Jahr 1890 bei der erstmals gleichzeitig mit dem Census der USA Zahlmaschinen zum Einsatz kamen Der aus dem Bereich des heutigen Baden Wurttemberg stammende in Wien ansassige Elektrotechniker Theodor Heinrich Otto Schaffler 1838 1928 baute nach Vorlage der von Herman Hollerith 1860 1929 entwickelten Zahlmaschine eine fur die Bedurfnisse der osterreichischen Volkszahlung die sich auch Kaiser Franz Joseph I bei seinem Besuch in der k k Statistischen Zentralkommission am 9 Mai 1891 vorfuhren liess Zahlungen 1918 2001 BearbeitenZwischen den beiden Weltkriegen wurden diese Volkszahlungen in unregelmassigen Abstanden durchgefuhrt 1920 1923 1934 und 1939 Die Zahlungen von 1920 und 1923 waren schlecht vorbereitet und die Ergebnisse deshalb unbrauchbar Von 1951 bis 2001 fanden die Zahlungen wieder im Zehnjahresrhythmus statt Dabei wurden Anzahl und Aufbau der Bevolkerung ermittelt Die Daten finden Verwendung bei der Aufteilung der Nationalratsmandate auf die Wahlkreise auch die Aufteilung der Steuereinnahmen auf Bund Lander und Gemeinden im Finanzausgleich beruht auf den Ergebnissen der Volkszahlungen Seit der Volkszahlung 1961 wurden auch Pendlerstromdaten der Berufs und Bildungspendler abgeleitet 4 Ubergang zur Registerzahlung BearbeitenDie Volkszahlung 2001 war die letzte konventionelle Volkszahlung in Osterreich bei der mittels Fragebogen erhoben wurde Im Juni 2000 beschloss die Bundesregierung Schussel I die Zahlung 2011 als Registerzahlung durchzufuhren Daher erfolgten schon bei der Volkszahlung 2001 die ersten Vorbereitungsarbeiten um geeignete Verwaltungsregister aufzubauen Im Rahmen der Volkszahlung 2001 erfolgte die Parallelaktion Volkszahlung Meldewesen bei der Auszuge der Meldebestande aller Gemeinden elektronisch und zentral nach einer definierten Schnittstelle gesammelt wurden 2356 Gemeinden bedienten sich dabei einer von der Bundesanstalt Statistik Osterreich OSTAT zur Verfugung gestellten Internetapplikation drei grosse Stadte lieferten direkt an die zustandige Stelle im Bundesministerium fur Inneres BMI Dieser Bestand stellte am 16 Mai 2001 die Erstbefullung des Zentralen Melderegisters ZMR in Osterreich dar in das seit Janner 2002 die Meldeamter der Gemeinden ihre Wohnsitzmeldungen eintragen Uber die Sammlung der Meldedaten wurde auch die Zuordnung der Personen zu Gebauden und zu Haushalten und Wohnungen vorgenommen Diese Zuordnungen und das Ergebnis der Gebaude und Wohnungszahlung 2001 wurden in das neu geschaffene Gebaude und Wohnungsregister 5 ubernommen das seinerseits fur Wohnsitzmeldungen im ZMR die verpflichtenden Wohnadressen liefert Um dem Ministerratsbeschluss von 2000 zu entsprechen wurde nach Abschluss der Arbeiten an der Volkszahlung 2001 eine interministerielle Arbeitsgruppe beim Bundeskanzleramt eingerichtet mit dem Ziel auf Grund eines detaillierten Konzepts das von Statistik Osterreich zu erstellen war die rechtlichen Grundlagen fur eine Registerzahlung zu schaffen Am 16 Marz 2006 wurde das Registerzahlungsgesetz vom Nationalrat beschlossen 6 Wesentliche Eckpfeiler dieses Gesetzes sind Gleichzeitig mit der Volkszahlung findet eine Arbeitsstattenzahlung und eine Gebaude und Wohnungszahlung statt Als Schlussel fur das Zusammenfuhren der Daten aus den verschiedenen Verwaltungsregistern fungiert auf Personenebene das bereichsspezifische Personenkennzeichen bPK ein Kennzeichen aus den E Government Bestimmungen Mit 31 Oktober 2006 war eine Probezahlung im gesamten Umfang einer Registerzahlung durchzufuhren Probezahlung 2006 BearbeitenDie Probezahlung 2006 war laut Bundesregierung und Bundesanstalt Statistik Osterreich ein voller Erfolg 7 daher konnte die Einwohnerzahl der Probezahlung fur Zwecke des Finanzausgleichs ab 2009 herangezogen werden Im Vorfeld der Volkszahlung wurde von der ArGe Daten kritisiert dass auch Daten der Familienverhaltnisse erhoben werden die fur die Volkszahlung eigentlich nicht wichtig waren 8 Registerzahlung 2011 BearbeitenAm Stichtag 31 Oktober 2011 lebten 8 401 940 Manner und Frauen in Osterreich wie Statistik Austria anhand der endgultigen Ergebnisse zur Bevolkerungszahl der Registerzahlung 2011 ermittelte Dies gab Statistik Austria in einer Pressemitteilung 9 am 21 Juni 2013 bekannt Die Wohnsitzanalyse das Qualitatssicherungsinstrument der Registerzahlung ergab eine Differenz der endgultigen Bevolkerungszahl von 70 481 Hauptwohnsitzen gegenuber dem Stichtagsbestand des Zentralen Melderegisters Seit der letzten Volkszahlung im Jahr 2001 hat sich die Einwohnerzahl Osterreichs damit um 4 6 Prozent oder rund 369 000 Personen erhoht Mit Ausnahme Karntens verzeichneten alle Bundeslander ein Bevolkerungswachstum Registerzahlung 2021 BearbeitenMit Stichtag 31 Oktober 2021 wurde ebenfalls wieder eine vollumfangliche Zahlung von der Statistik Austria durchgefuhrt Aufgrund der damit verbundenen Datenlieferungen der Verwaltungsregister sowie der fur den Abgleich benotigten Vergleichsregister nach diesem Stichtag bzw der Ermittlung der nicht zu zahlenden Personen im ZMR laut Stichtagsbestand wurde die Veroffentlichung der Ergebnisse dieser Zahlung erst fur Mai 2023 angekundigt Fur mehr als 99 der im Zentralen Melderegister ZMR mit Hauptwohnsitz zum Stichtag gemeldeten Personen entfiel das Ausfullen eines Formulars zur Zahlung wie fruher bei den traditionellen Zahlungen ublich Lediglich bei etwa 50 000 bis 100 000 Personen bei denen es keine weiteren Lebenszeichen in einem weiteren Vergleichsregister gab wurden per Post amtliche RSb Briefe im Laufe des Jahres 2022 in zwei Tranchen an diese Klarungsfalle geschickt ebenso an deren Hauptwohnsitz Gemeinden Daraus ergab sich bis Anfang 2023 die Gesamtzahl an nicht zu zahlenden Personen im ZMR per 31 Oktober 2021 Grund eine Person nicht zu zahlen die laut ZMR und Stichtag 31 Oktober 2021 mit Hauptwohnsitz gemeldet war war zum Beispiel ein Wegzug ins Ausland ohne Abmeldung in der Hauptwohnsitzgemeinde Laut endgultigem Ergebnis lag die Bevolkerungszahl mit Stichtag 31 Oktober 2021 bei 8 969 068 Personen mit Hauptwohnsitz ein Wachstum von 567 128 Personen bzw ein Plus von 6 7 im Vergleich zur Registerzahlung 2011 Das endgultige Ergebnis wurde am 28 April 2023 nach Abschluss der umfangreichen Wohnsitzanalyse veroffentlicht 10 Siehe auch BearbeitenListe der Volkszahlungen in OsterreichLiteratur BearbeitenChristel Durdik Bevolkerungs und Sozialstatistik in Osterreich im 18 und 19 Jahrhundert In Helczmanovszki Heimold Hrsg Beitrage zur Bevolkerungs und Sozialgeschichte Osterreichs Wien 1973 S 225 266 Johannes Ladstatter Wandel der Erhebungs und Aufarbeitungsziele der Volkszahlungen seit 1869 In Helczmanovszki Heimold Hrsg Beitrage zur Bevolkerungs und Sozialgeschichte Osterreichs Wien 1973 S 267 294 Osterreichisches Statistisches Zentralamt Hrsg Von der Direction der administrativen Statistik 1840 zum Osterreichischen Statistischen Zentralamt 1990 Wien 1990 Statistik Austria Hrsg Probezahlung 2006 Ergebnisse und Evaluierung Wien 2009 Weblinks und Videos BearbeitenStatistik Austria Registerzahlung als Ersatz von Volks Gebaude Wohnungs und Arbeitsstattenzahlungen Video der Statistik Austria zur Funktionsweise und dem Ablauf der RegisterzahlungEinzelnachweise Bearbeiten vergl Magyar Hungarian Census For Present Day Slovakia amp Most pre 1918 Hungary Territories Bill Tarkulich iabsi com RGBl Nr 67 1857 S 167 RGBl Nr 67 1869 S 307 Statistik Austria Volkszahlung 2001 Berufspendler Statistik Austria GWR Gesetz Bundesgesetzblatt BGBl I Nr 33 2006 Statistik Austria Bericht Probezahlung 2006 Zahlung ist ein Unfug Wiener Zeitung Wien 12 Mai 2011 abgerufen am 7 November 2013 Pressemitteilung von Statistik Austria vom 21 Juni 2013 Pressemitteilung 13 057 085 23 Volkszahlung 2021 8 969 068 Einwohner innen Bevolkerung wuchs in allen Bundeslandern seit letztem Zensusjahr 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volkszahlung in Osterreich amp oldid 235210049