Die Volkswacht war eine sozialdemokratische Zeitung, die 1910–1919 in Danzig herausgegeben wurde. Anfangs erschien die Volkswacht wöchentlich. Ab 1913 wurde sie zweimal wöchentlich veröffentlicht. 1914 wurde sie zur Tageszeitung. Die Danziger Volkswacht trug den Untertitel Organ der werktätigen Bevölkerung in Westpreußen. Es handelte sich dabei um eine Zeitung der Freien Gewerkschaften.
Volkswacht
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Beschreibung | Organ der werktätigen Bevölkerung in Westpreußen |
Erscheinungsweise | wöchentlich / zweimal wöchentlich / täglich |
Die Volkswacht wurde im September 1910 gegründet. August Bebel schrieb einen Leitartikel für die Erstausgabe.
Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten hatte die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) lange Zeit keine eigene Parteizeitung in Danzig. Die Zeitung erhielt finanzielle Unterstützung von der Parteizentrale in Berlin. Arthur Crispien war von 1910 bis 1912 Chefredakteur. Danach war Gustav Schröder Chefredakteur.
Die Danziger Volkswacht spielte eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der sozialdemokratischen Gesinnung in der Region. Sie hatte genau so viele Leser wie die bürgerliche Danziger Zeitung. Bei Artikeln in politischen Angelegenheiten handelte es sich größtenteils um Übernahmen aus dem SPD-Zentralorgan Vorwärts, während die Redakteure der Danziger Volkswacht sich in erster Linie mit regionalen Themen befassten.
Während des Ersten Weltkrieges stand die Danziger Volkswacht unter Präventivzensur.
1917 wurde Julius Gehl Chefredakteur der Volkswacht. Nach der Novemberrevolution bekam die Zeitung mehr Leser. 1920 wurde die Volkswacht von der Danziger Volksstimme abgelöst.
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Marek Andrzejewski: Prasa gdańska na przestrzeni wieków. Wydawn. "Marpress", 1999, ISBN 83-8729156-0, S. 28, 76, 185 (google.com).
- ↑ Marek Andrzejewski: Die socialdemokratische Partei in der freien Stadt Danzig: 1920-1936. GTN, 1980, ISBN 83-04-00706-1, S. 10 (google.com).
- Fritz Schultz: Die politische Tagespresse Westpreussens. Schultz, 1913, S. 29 (google.com).
- Jörg Riecke, Britt-Marie Schuster: Deutschsprachige Zeitungen in Mittel- und Osteuropa: Sprachliche Gestalt, historische Einbettung und kulturelle Traditionen. Weidler Buchverlag, 2005, ISBN 3-89693-419-8, S. 161 (google.com).
- Kurt Koszyk: Die Presse der deutschen Sozialdemokratie. sn., 1966, S. 92 (google.com).
- Bogusław Leśnodorski: Konferencja pomorska, 1954. Państwowe Wydawn. Naukowe, 1956, S. 207 (google.com).
- Werner Röder, Herbert A. Strauss: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-11-097028-9, S. 118 (google.com).
- Hermann Molkenbuhr: Arbeiterführer, Parlamentarier, Parteiveteran: die Tagebücher des Sozialdemokraten Hermann Molkenbuhr 1905 bis 1927. Oldenbourg Verlag, 2000, ISBN 3-486-56424-2, S. 341 (google.com).
- ↑ Södertörns högskola. Centre for Baltic and East European Studies: Borderland identities: territory and belonging in Central, North and East Europe. Förlags ab Gondolin, 2006, ISBN 91-88821-99-4, S. 382 (google.com).
- Frank H. Lancaster, Ernest F. Birmingham: Fourth Estate: A Weekly Newspaper for Publishers, Advertisers, Advertising Agents and Allied Interests. Fourth Estate Publishing Company, 1917, S. 26 (google.com).
- Die deutschsprachige Presse: Ein biographisch-bibliographisches Handbuch. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-11-096157-7, S. 321 (google.com).