www.wikidata.de-de.nina.az
Vittorio Spinazzola geboren am 2 April 1863 in Matera gestorben am 13 April 1943 in Rom war ein italienischer Klassischer Archaologe Spinazzola studierte zunachst Romanistik und Literaturwissenschaften an der Universitat Neapel und promovierte bei Francesco D Ovidio Wahrend dieser Zeit schloss er Freundschaften mit Francesco Saverio Nitti Benedetto Croce und Gabriele D Annunzio D Annunzios Drama La citta morta geht auf eine Anregung Spinazzolas zuruck Zeit seines Lebens blieb er der Literatur insbesondere Dantes verbunden 1893 wurde er Inspektor der Provinzverwaltung fur antike Kunst 1895 und 1896 war er am Archaologischen Museum in Bologna und am Nationalmuseum in Tarent angestellt Im Jahr 1897 wurde er zum personlichen Referenten des Kultusministers ernannt 1898 wurde er zum Kurator des Museo Nazionale di San Martino in Neapel berufen und behielt dieses Amt bis 1910 Zugleich war er von 1903 bis 1907 ausserdem freier Dozent fur Archaologie an der Universitat Neapel 1910 wurde er Direktor des Archaologischen Nationalmuseums in Neapel ein Jahr spater Soprintendente der Ausgrabungen und Museen der Provinzen Neapel Caserta Avellino Salerno Benevent und Campobasso Dies schloss die oberste Grabungsleitung fur Pompeji mit ein Ab 1919 wurde er zusatzlich Soprintendente fur die Monumente und Galerien der genannten Provinzen Bereits wahrend seiner Zeit am Museo di San Martino fuhrte Spinazzola Ausgrabungen durch insbesondere die erste wissenschaftliche Ausgrabung in Paestum wo er die sogenannte Basilika und die wichtigsten Gebaude des Forums freilegte Wichtig waren auch seine archaologischen Forschungen zur Hohle der Sibylle in Cumae oder den dortigen Apollontempel fur den er die Zuweisung sichern konnte In Pompeji aber entwickelte er neue Methoden zur archaologischen Erforschung der Stadt Wurde zuvor immer nur an einzelnen wichtig oder ergiebig scheinenden Stellen gegraben die keinerlei Gesamteindruck entstehen lassen konnten begann Spinazzola Pompeji strassenweise auszugraben Ziel war es ganze Viertel wieder erstehen zu lassen Zugleich achtete er darauf bei der Freilegung auch die oberen Stockwerke der Gebaude zu erhalten und entwickelte hierzu Methoden die auch von seinen Nachfolgern weiterverfolgt und verbessert wurden Auf diese Weise legte er hunderte Meter der Via dell Abbondanza mit all ihren zahlreichen Zeugnissen des taglichen Lebens frei Wandmalereien waren ihm hierbei genauso wichtig wie politische Graffiti kleine Heiligtumer so wichtig wie Backereien oder Handwerksbetriebe Er entdeckte dabei die Casa di Loreio Tiburtino eigentlich Casa di Ottavio Quartione die Casa dell Efebo und die Casa di Trebio Valente Wegen Spinazzolas kritischer Haltung zu Benito Mussolini musste die Ausgrabung in Pompeji 1923 eingestellt werden Spinazzola arbeitete bis zu seinem Tod die Funde der Jahre 1910 bis 1923 auf um sie zu publizieren Er selbst konnte die Veroffentlichung nicht mehr erleben da der zur Veroffentlichung vorgesehene Verlag kurz vor Drucklegung wahrend des Zweiten Weltkriegs bei einem Bombenangriff getroffen wurde und das Manuskript als verloren galt Doch gab es in Mailand eine Kopie die 1953 auf Beschluss der italienischen Regierung in vollem Umfang unter dem Titel Pompei alla Luce degli Scavi nuovi di Via dell Abbondanza anni 1910 1923 in zwei Banden publiziert wurde Herausgegeben wurde das Werk von Salvatore Aurigemma dem Schwiegersohn der mit Spinazzolas Tochter aus erster Ehe Maria Giulia verheiratet war Vittorio Spinazzola war seit 1932 in zweiter Ehe mit der Archaologin Alda Levi verheiratet Publikationen Auswahl BearbeitenGli Augures E Loescher e ci Rom 1895 Gli Avvenimenti del 1799 in Napoli da nuove Ricerche e Documenti inediti del Museo Nazionale di S Martino L Pierro Neapel 1899 Le Origini e il Cammino dell Arte G Laterza amp figli Bari 1904 L Arte ed il Seicento in Napoli V Morano Neapel 1905 L Anfiteatro Flavio Storia degli Scavi ed ultime Scoperte 1590 1895 R Marghieri Neapel 1907 L Arte di Dante R Ricciardi Neapel 1921 Le Arti decorative in Pompei e nel Museo nazionale di Napoli Bestetti amp Tumminelli Mailand 1928 Pompeii alla Luce degli Scavi nuovi di Via dell Abbondanza anni 1910 1923 2 Bande Libreria dello Stato Rom 1953 Literatur BearbeitenSalvatore Aurigemma in Vittorio Spinazzola Pompei alla Luce degli Scavi nuovi di Via dell Abbondanza 1910 1923 Rom 1953 S IX XIV Weblinks BearbeitenBiographie auf der Seite des Archivio di Documentazione Archeologica der Soprintendenza Speciale per i Beni Archeologici di Roma Biographie auf der Seite der Minnesota State University Archiviert vom Original am 3 Juni 2010 abgerufen am 21 Januar 2014 Literatur von und uber Vittorio Spinazzola im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 117649716 lobid OGND AKS LCCN nr2002015675 VIAF 34450991 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Spinazzola VittorioKURZBESCHREIBUNG italienischer Klassischer ArchaologeGEBURTSDATUM 2 April 1863GEBURTSORT MateraSTERBEDATUM 13 April 1943STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vittorio Spinazzola amp oldid 223287329